Start Augsburg Journal Reporter Staatstheater Augsburg: Das erwartet Besucher in der neuen Saison

Staatstheater Augsburg: Das erwartet Besucher in der neuen Saison

Lustig, absurd, traurig: „aberwitzig“ kann Vieles sein. Wenn man daraus, wie das Staatstheater Augsburg, das neue Spielzeitmotto „aberwitzig“ macht, darf auch bei der Vorstellung gelacht werden. Dem Motto getreu waren André Bücker und Co. bemerkenswert gut gelaunt, als sie verkündeten, was sie sich für die Spielzeit 2024/25 für das Augsburger Publikum ausgedacht haben.

Neben den neuen Stücken bleiben auch solche erhalten, die bereits in dieser Saison Premiere hatten. Zum Beispiel „Frankenstein“ oder „Hedwig and the Angry Inch“.

Und das ist neu im Programm: Das Schauspiel rollt einmal altbewährte Stoffe neu auf. Die „hildensaga. ein königinnendrama“ von Ferdinand Schmalz gibt zum Beispiel mit dem Blick von heute den zwei Frauenfiguren Brünhild und Kriemhild aus der Nibelungensaga (Premiere am 21. September, Brechtbühne) einen neuen Dreh. Mit „Effi, Ach, Effi Briest“ (Premiere 16. November, Brechtbühne) wird eine weitere Frauenfigur ins Heute geführt.

Echte Klassiker wie „Eine Weihnachtsgeschichte“ nach Charles Dickens (ab 8. November, Martinipark, ab acht Jahren), „Nora oder Ein Puppenheim“ (ab 11. April, Martinipark) von Henrik Ibsen und „Mord im Orientexpress“ von Agatha Christie (ab 20. Februar, Martinipark) stehen aber auch auf dem Spielplan. Theater unterwegs in der Stadt heißt es bei „Perpetuum mobile“, erklärt Regisseur David Ortmann. Wie bereits beim „Tatort“ erprobt.

Staatstheater Augsburg: Klassiker und Neues – “aberwitzig”!

Ein ernstes Thema behandelt „Gesänge vom Überleben“ (Arbeitstitel) von Tine Rahel Völcker (ab 5. Juli, Brechtbühne): die NS-Zwangsarbeit in Augsburg. Auch „Der Vorgang“ (als webbasiertes interaktives Hörspiel) und „Weltwärts“ (17. April, Brechtbühne) wagen sich an gesellschaftlich relevante Themen wie Abtreibung und Sterbehilfe. „Deine Arbeit hasst dich, weil sie dich nicht braucht“ ist der Beitrag des Staatstheaters zum Brechtfestival 2025 (22. Februar, Brechtbühne).

Beim Viertelfest Theaterquartier am 24. und 25. Mai 2024 sind Staatstheater und Plan A vertreten. Denn, so Staatsintendant Bücker: „Theater findet nicht mehr nur auf der Bühne statt. Die Räume haben sich erweitert.“

Im Musiktheater wird es im Wortsinne aberwitzig: „Die letzte Verschwörung“ von Moritz Eggert (Premiere und damit Deutsche Erstaufführung am 19. Oktober im Martinipark) widmet sich Verschwörungserzählungen. “Mathildes Liebestod“ dreht sich um zwei Frauen im Leben von Richard Wagner und Arnold Schönberg. Wie das klingt, kann das Publikum im neu eingeführten Kühlergebäude auf dem Gaswerksgelände erleben.

Wer Bewährtes mag, freut sich vielleicht auf Verdis „Maskenball“, wo der Opernchor seinen großen Auftritt hat, Mozarts „Così fan tutte“ (seit 1995/6 nicht mehr in Augsburg gespielt) oder Weills „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“. „The Last Night of the World“ von Agustí Charles bezieht das Publikum aktiv ein, und „Exportschlager“ von Simon Mack und Andreas Hillger dreht sich um nichts Geringes, als den Ballermann als Weltkulturerbe anerkennen zu lassen.

Alle Gewerke kommen auf der Freilichtbühne zum Einsatz: Das Musical „Evita“ von Andrew Lloyd Webber feiert am 21. Juni 2025 Premiere. Jetzt auch unter freiem Himmel: „Game Music in Concert“ mit den Augsburger Philharmonikern. Die werden 160 Jahre alt. Um das zu feiern, kommen diese Saison ungewöhnliche Instrumente als Solisten zum Einsatz. Etwa die Tuba oder die Piccoloflöte. Auch Artist in Residence Olivia Steimel setzt mit ihrem Akkordeon in sechs Konzerten auf ein eher unterschätztes Instrument. Neben den Krabbel- gibt es auch wieder Familienkonzerte Am 24. und 25. November kommt dabei auch „Checker Tobi“ nach Augsburg.

Ballettdirektor Ricardo Fernando setzt nach dem Erfolg von „Charlie“ auf eine farbenfrohe, laute, temperamentvolle Aufführung von „Frida“, die sich Frida Kahlo widmet. „Made for Two reloaded“ knüpft an die Aufführung vor Corona an. Neun Choreografen kommen dafür zum Einsatz. Auch die „New Comer“ können sich wieder austoben. Die Internationale Ballett- und Tanzgala findet am 20. und 21. April 2025 im Martinipark statt – oder wie Ricardo Fernando sagt: „Unsere Praline der Spielzeit“.
Das Digitaltheater kooperiert zum ersten Mal mit der Augsburger Puppenkiste. So treffen in E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“ Marionetten und reale Welt aufeinander. Tintin Patrones experimentelle Oper „dolci. ingananni.zip“ lässt Roboterziegen singen. Neu ist etwa ein Nerd-Quiz im Alten Rock Café und ein „Vorstellungs-Algorithmus“, der auch Menschen, die noch nie in der Oper waren, passende Stücke auf Basis eigener Vorlieben vorschlägt.

Weiter geht es auch mit der Theatervermittlung, der Vermittlungsplattform „Plan A“, den Inklusionsangeboten sowie ergänzenden Reihen und Mitmachprojekten. Sie sind unter „Theorie & Praxis“ auf der Homepage des Staatstheaters einsehbar.

Der Kartenvorverkauf für die Spielzeit 24/25 startet am 30. Juni online über www.staatstheater-augsburg.de/spielplan oder beim Besucherservice des Staatstheater Augsburg (Telefon 0821 324 49 00, E-Mail tickets@staatstheater-augsburg.de). Ebenfalls am Sonntag, dem 30. Juni 2024, findet das Theaterfest im Martinipark statt. Mehr zum Programm: www.staatstheater-augsburg.de/aberwitzig. Das Spielzeitblatt gibt es auch in allen Spielstätten.

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