Der Chef der Augsburger Museen, Dr. Christof Trepesch (Foto) kann seinen Ärger kaum zurückhalten, als ihn die SoPress auf die Kunstwerk-Schändungen der Klimaschutz-Gruppe „Letzte Generation“ anspricht: „Auch für die Museen ist Klimaschutz eine wichtige Aufgabe. Die sinnlosen Attacken auf Kunstwerke sind aufs Schärfste zu verurteilen, da sie irreparable Schäden von einmaligen Kunstgegenständen in Kauf nehmen“.
Die Anschläge mit Kortoffelbrei und Tomatensuppe auf Werke von Van Gogh, Monet und Co. würden in keiner Weise dazu beitragen, dass Klimaziele schneller erreicht werden könnten. Es sei vielmehr ein Angriff auf unsere kulturelle Identität, die nur eins zeigen: „Wir brauchen dringend mehr kulturelle Bildung, so dass die handelnden Menschen besser begreifen, was sie tun“. Durch verschärfte Sicherheitsmaßnahmen, verstärkte Kontrollen, Abgabepflicht aller Taschen; seien nun alle Besucherinnen und Besucher die Leidtragenden, „also alle Menschen, die sich in schwierigen Zeiten an der Kunst erfreuen möchten“.
Danach gefragt, nimmt Maler Mauro Bergonzoli die Anschläge mit einer Prise Sarkasmus: „Es ist eine Schande, den guten Kartoffelbrei zu verschwenden. Es gibt Leute die hungern. Ein Monet-Meisterwerk zu attackieren löst meiner Meinung nach kein Problem der Welt.“ Anstatt schöne, historisch wertvolle Kunstwerke zu beschmutzen sei es sinnvoller und produktiver, selbst Kunstwerke zu kreieren, welche die erwünschte Message klar ausdrücken würden.
Künstlerin Beatrice Schmucker: Um Aufmerksamkeit zu gewinnen, ist der letzten Generation jedes Mittel recht
Auch Künstlerin und Malerin Beatrice Schmucker äußert sich: „Um Aufmerksamkeit zu gewinnen ist der letzten Generation jedes Mittel recht – doch ich unterstelle den Aktivisten*innen, dass sie von der Tatsache eines Sicherheitsglases vor den Kunstwerken wussten. Sofern kostbare und kunstgeschichtliche wichtige Werke tatsächlich unwiederbringlich beschädigt werden, hört der Spaß auf und das ist höchst kriminell.“ Und sie fügt humorvoll an: „Bei meinen Kunstwerken ist eine mutwillige Beschädigung noch nie vorgekommen, wobei in meinen Bildern der Kartoffelbrei auch optisch untergehen könnte.“