Da staunten die Fans nicht schlecht, als der FC Augsburg über die Winterpause mit gleich sieben Neuzugängen auf sich aufmerksam machte. Und auch einige Bundesligakonkurrenten werden sich bei dem ein oder anderen Namen sicherlich gewundert haben. Wir stellen die FCA-Neuzugänge vor.
Dion Beljo, 20, Stürmer
Vom kroatischen Erstligisten NK Osijek gelang mit Dion Beljo (20) der wohl größte Transfercoup des Winterfensters. Für kolportierte drei Millionen Euro wechselte der 1,95 Meter große Stürmer nach Augsburg und hinterließ in den ersten Spielen direkt einen positiven Eindruck. Gegen Dortmund steuerte er einen Assist bei, sein Tor gegen Gladbach wurde wegen einer minimalen Abseitsstellung zurückgenommen. Am Ende dürften sich aber trotzdem die Fohlen ob dieses verpassten Transfers geärgert haben, denn diese standen bereits vor einem Jahr in engerem Kontakt mit dem aufstrebenden Talent. Beljo ist trotz seiner Größe enorm beweglich und trickreich, zeigte in seinen ersten Einsätzen, dass er auch problemlos auf den Flügel ausweichen kann. Selbst in der in Kroatien eher vernachlässigten Disziplin, dem Gegenpressing, erweist sich Augsburgs neue Nummer 7 bisher als wertvolle Bereicherung.
Kelvin Yeboah, 22, Stürmer
Ebenfalls im Sturmzentrum spielen kann Kelvin Yeboah (22), den der FCA vom CFC Genoa aus der Serie B zunächst per Leihe verpflichtete. Diese inkludiert jedoch eine Kaufoption im Sommer. In seinen bisherigen Auftritten ließ Trainer Enrico Maaßen den flinken Neffen von Anthony Yeboah aber auf dem Flügel ran und das durchaus mit Erfolg. In seinen ersten beiden Kurzeinsätzen gelang ihm jeweils ein Assist. Gerade beim konterlastigen Spiel der Augsburger kommen Yeboahs Stärken, wie seine Schnelligkeit und die Stärke im 1 gegen 1, gut zur Geltung.
Irvin Cardona, 25, Stürmer
Stürmer Nummer drei, Irvin Cardona (25), wechselte dem Vernehmen nach für rund 500.000 Euro in die Fuggerstadt, erwischte aber keinen so glücklichen Start wie die anderen beiden. Eingewechselt für den verletzten Ruben Vargas gegen den BVB musste auch er aufgrund eines harten Einsteigens von Dortmund-Verteidiger Julian Ryerson vorzeitig verletzt vom Feld. Der 25-Jährige gilt als flexibler Stürmer, kann in der Offensive quasi alle Positionen bekleiden und dürfte vorwiegend für die Kadertiefe eine Rolle spielen.
Arne Engels, 19, Mittelfeldspieler
Als größte Überraschung des Transferfensters stellte sich bislang Arne Engels (19) heraus. Der davor in der zweiten Mannschaft von Brügge spielende 19-jährige Belgier galt eher als Talent für die Breite und für die kommenden Jahre. Doch Maaßen zog den eigentlich auf der rechten Außenbahn beheimateten, technisch versierten Engels ins Mittelfeldzentrum, wo er in seinen ersten Einsätzen als Profi überhaupt sofort einschlug. Überall anzufinden, zweikampfstark und ein gutes Gespür für Räume kann man dem Youngster zweifelsohne attestieren. Darüber hinaus sorgen auch die von ihm getretenen Standards immer wieder für Gefahr. Bei einem Preis von 100.000 Euro ein echtes Schnäppchen.
David Colina, 22, Linksverteidiger
Flexibel auf den Außenbahnen einsetzen lässt sich der zweite kroatische Neuzugang, David Colina (22), den der FCA von Hajduk Split für 650.000 Euro verpflichten konnte. Auch er traf direkt bei seinem ersten Einsatz gegen Borussia Dortmund. Doch nicht nur seine Flexibilität machte ihn bei den Augsburger Verantwortlichen beliebt, sondern auch sein Tempo sowie technische Klasse. Darüber hinaus verfügt Colina über einen starken linken Fuß, mit dem er auch aus der Distanz für Gefahr sorgen kann.
Nathanael Mbuku, 19, Rechter / Linker Flügelspieler
Wer mit 20 Jahren schon 80 Pflichtspieleinsätze in der höchsten Spielklasse Frankreichs vorweisen kann, hat für sein junges Alter bereits einiges an Profi-Erfahrung gesammelt. In der Ligue 1 erzielte der flinke Flügelflitzer für Stade Reims sechs Tore und legte drei weitere auf. Damit bringt Nathanael Mbuku vielversprechende Voraussetzungen mit, die seinen neuen Arbeitgeber, den FC Augsburg beeindruckt haben dürften. Dem Vernehmen nach wechselt Mbuku ablösefrei in die Fuggerstadt, sein Vertrag läuft bis Juni 2027. Insgesamt ein Transfer ohne großes Risiko für den FCA, die einen Spieler mit viel Erfahrung bekommen, der kaum Anpassungszeit benötigen dürfte.
Renato Veiga, 19, Zentraler Mittelfeldspieler
Auch am letzten Tag des Transferfensters wartete der FCA noch mit einer Überraschung auf. Renato Veiga schließt sich zunächst auf Leihbasis für ein Jahr dem FC Augsburg an. Im Vertrag ist allerdings eine Kaufoption integriert, die es Stefan Reuter erlaubt, den 1,90 Meter großen Linksfuß für eine festgeschriebene Ablöse zu verpflichten. Veiga ist ebenfalls flexibel einsetzbar, jedoch im Vergleich zu Arne Engels eine deutlich defensivere Variante im zentralen Mittelfeld. Der 19-Jährige kann aufgrund seiner Größe und seines bereits starken Spielverständnisses auch in der Innenverteidigung agieren, bietet Maaßen weitere Auswahlmöglichkeiten. Außerdem besitzt Veiga Leaderqualitäten, ist nicht umsonst der Kapitän der portugiesischen U20-Nationalmannschaft. Dennoch dürfte Veiga zunächst als Rotationsspieler zum Einsatz kommen. Auch nach dem Abgang von Carlos Gruezo ist die FCA-Mittelfeldzentrale mit Niklas Dorsch, Arne Maier, Arne Engels, Julian Baumgartlinger und Elvis Rexhbecaj qualitativ hochwertig besetzt.
