Krieg in Europa, Frieden in Europa: Im Jahr 2025 jähren sich drei historische Ereignisse der vergangenen Jahrhunderte, die mit diesen beiden Erfahrungen verbunden sind: Vor 80 Jahren endete am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg in Europa, vor 30 Jahren der Bosnienkrieg und Augsburg feiert am 8. August zum 375. Mal das Hohe Friedensfest, das aus dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) resultiert.
Diese bedeutenden Jahrestage sind Anlass und Klammer des Kulturprogramms zum Augsburger Friedensfest 2025. Es begann mit dem Gedenken an das Ende des 2. Weltkriegs und endet mit dem Augsburger Friedensfest am 8. August.
Zum Abschluss des dreimonatigen Programms steht eine Woche lang das Feiern des Friedens im Mittelpunkt. Vom 1. bis 8. August erwarten das Publikum noch einmal über 30 Veranstaltungen: zahlreiche Friedenstafeln, Gesprächs- und Begegnungsformate sowie Konzerte. Das Hohe Friedensfest – Augsburgs einzigartigen Stadtfeiertag – begeht die Stadt mit den traditionellen Formaten wie Gottesdiensten, Kinderfriedensfest, kleinen Friedenstafeln in den Stadtteilen und natürlich der großen Friedenstafel auf dem Rathausplatz, wo sich bei gutem Wetter über tausend Menschen an festlich gedeckten Tischen treffen, um selbst mitgebrachte Speisen miteinander zu teilen. Oberbürgermeisterin Eva Weber wird mit der Jury den Friedenspreisträger 2025 bekannt geben.
Augsburg feiert – und shoppt im Umland
Fällt das Hohe Friedensfest in Augsburg auf einen Freitag, ist das nicht nur für die Augsburger ein Grund zur Freude. Auch viele Pendler aus Friedberg dürfen sich diesmal über ein extra langes Wochenende freuen – die perfekte Gelegenheit, ihre Stadt ganz neu (wieder neu) zu entdecken. Und wer weiß – vielleicht wird daraus sogar ein kleiner Kurzurlaub direkt vor der Haustür! Friedberg lädt am Freitag, 8. August, zu einem besonderen Sommertag voller Erlebnisse, Musik, Kulinarik und Aktionen in seiner charmanten Altstadt ein. Der Aktiv-Ring Friedberg, gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Stadt und mit Unterstützung des Möbelhauses Segmüller, hat ein vielfältiges Programm unter dem neuen Namen „AchterAchter“ auf die Beine gestellt, das Jung und Alt begeistert und für jeden Geschmack etwas bietet. Bereits am Morgen lohnt sich der Besuch auf dem Friedberger Wochenmarkt: Von 7 bis 13 Uhr bieten regionale Händler frische, saisonale Produkte auf dem Marienplatz an. Ab 14 Uhr verwandelt sich die Innenstadt in eine lebendige Bühne für Musik, Spiel und Genuss – ein buntes Vergnügen mitten in der Altstadt. Als festlicher Höhepunkt lädt der Verkehrsverein Friedberg am Abend zum Volksfest ein – nur fünf Gehminuten vom Stadtkern entfernt. Um 22 Uhr dürfen sich die Besucher dort auf ein spektakuläres Feuerwerk freuen, das den Feiertag stimmungsvoll mit einem funkelnden Lichtermeer am Himmel ausklingen lässt.
Natürlich stehen noch weitere spannende „Nachbarschaftsbesuche“ ganz hoch im Kurs, wenn Augsburg mal wieder „blau macht“: Im charmanten Landsberg am Lech lässt sich etwa beim entspannten Stadtbummel eine vielfältige Geschäftswelt entdecken. Und in Gersthofen lockt ein bunter Branchen-Mix ebenfalls zur Entdeckungstour durch die City.
Seit 375 Jahren gefeiert
Augsburgs Protestanten feierten erstmals am 8. August 1650 mit Dank- und Friedensgebeten das Ende ihrer Unterdrückung. Seitdem wird das Hohe Friedensfest alljährlich begangen. Durch Martin Luther war Augsburg zu einem der Dreh- und Angelpunkte der Reformationsgeschichte geworden. Luther kam im Oktober 1518 nach Augsburg, wo er sich im Karmeliterkloster St. Anna aufhielt. Die Gespräche mit Kardinal Cajetan im Hause Jakob Fuggers blieben ohne Resultat und damit ohne den gewünschten Widerruf seiner 95 Thesen. Der Augsburger Religionsfrieden von 1555 sollte die Anhänger der Confessio Augustana mit den Anhängern der römisch-katholischen Kirche gleichstellen – also das friedliche Zusammenleben verschiedener Konfessionen ermöglichen. Den 30-jährigen Krieg konnte er jedoch nicht verhindern. Erst durch den Westfälischen Frieden im Jahr 1648, der die Religionskriege beendete, erhielt die evangelische Glaubensgemeinschaft ihre zuvor geschlossenen Kirchen wieder zurück. Die Augsburger Stadtverfassung besiegelte die Parität – also die Gleichbehandlung der Konfessionen in allen öffentlichen Ämtern – allerdings beschränkt auf den evangelischen und katholischen Glauben. Das Augsburger Hohe Friedensfest ist (seit 1950) ein weltweit einzigartiger staatlich geschützter Feiertag, der innerhalb der Stadthistorie einen ganz besonderen Stellenwert einnimmt.
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