Die erste Runde im Pokal stellte den FC Augsburg in der Vergangenheit ein ums andere Mal vor Probleme. In Halle wollte sich Neu-Coach Sandro Wagner bei seinem Pflichtspieldebüt jedoch keine Blöße geben. Dennoch war es ein hartes Stück Arbeit, ehe der FCA dank der Tore von Steve Mounié (52.) und Samuel Essende (79.) als Sieger feststand. Vier Dinge fielen dabei besonders auf.
1. Systemumstellung im Pokal
In den Testspielen ließ Wagner praktisch immer mit einem nominellen Stürmer, flankiert von zwei offensiven Mittelfeldspielern, agieren. Gegen Halle standen plötzlich Phillip Tietz und Steve Mounié in der Startelf. Dahinter begann Eigengewächs Mert Kömür, dem diese Saison eine große Rolle zukommen dürfte. Ob es langfristig bei dieser Formation bleibt, ist jedoch fraglich. Spätestens wenn Alexis Claude Maurice wieder fit ist, dürfte dieser in die Startelf drängen und seinen gewohnten Platz einnehmen. Dennoch dürfte sich Wagner mit dieser Formation bestätigt sehen. Schließlich erzielten sowohl Mounié, als auch der später für Tietz eingewechselte Essende in bester Stürmermanier die beiden Tore zum Sieg für die Augsburger.
2. Elvis Rexhbecaj und Tim Breithaupt droht das Abstellgleis beim FC Augsburg
Sehr interessant war Wagners Kaderzusammenstellung generell. Im 20-Mann-Aufgebot fehlte mit Elvis Rexhbecaj einer der Leistungsträger der vergangenen Saison komplett. Ebenso keine Berücksichtigung fanden Tim Breithaupt und Maximilian Bauer. Klares Zeichen: Für diese Profis dürfte es eng werden mit Spielzeit in der neuen Saison. Der ein oder andere Abgang bis zum Transferschluss, wenn auch nur per Leihe, erscheint nicht unwahrscheinlich.
3. Ein Klassenunterschied war nicht erkennbar
Zwischen dem FC Augsburg und dem Halleschen FC liegen auf dem Papier drei Spielklassen Unterschied. Dennoch spielte der Regionalligist über den Großteil des Spiels gut mit und machte den Augsburgern das Leben schwer. Gerade in der ersten Halbzeit ließ die Mannschaft von Trainer Robert Schröder nach furiosem FCA-Start mehrfach die Führung liegen. Zwischenzeitlich lagen sie sogar mit 10:6 Torschüssen in Sachen herausgespielte Chancen vorne. Am Ende verkauften sich die Gastgeber teuer, wie 10:1 Ecken und immerhin 10:14 Torschüsse beweisen. Die größeren Chancen erspielte sich zwar der FCA, dennoch ließ man gerade in der ersten Halbzeit einiges zu.
4. Profifußball ist ohne VAR nicht mehr denkbar
Die wohl kurioseste Szene des Spiels ereignete sich direkt nach dem Führungstor der Gäste. Assistenztrainer Sascha Prüfer holte den Laptop raus und versuchte dem Unparteiischen anhand der Videobilder zu beweisen, dass der Ball bei der Torentstehung bereits die Grundlinie überschritten hatte. Da in der ersten Runde im Pokal der VAR noch nicht zur Anwendung kommt, verwies ihn der Schiedsrichter konsequenterweise mit der Roten Karte des Platzes. Ob der Ball wirklich im Aus war, war durch die Wiederholungen in der Übertragung nicht erkennbar, dem FCA dürfte es am Ende egal sein.
Hauptsache aus Augsburger Sicht ist: Die erste Hürde der Saison ist genommen, nun darf sich der Blick auf den ersten Spieltag in der Bundesliga richten. Dieser startet für den FCA standesgemäß am kommenden Samstag um 15:30 Uhr auswärts beim SC Freiburg.
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