Zum Abschluss der englischen Woche stand für den FC Augsburg am Freitagabend das dritte Heimspiel in Folge an. Gegner dieses Mal: Borussia Dortmund. Und die Frage, die sich viele Fans im Vorfeld stellten, war würde es die nächste Klatsche wie gegen Leipzig geben oder kann sich der FCA tatsächlich ein wenig aus der Krise befreien? Es sollte ersteres werden. Fünf Dinge, die dabei aufgefallen sind.

1. Ein Schlotterbeck muss spielen

Wenn der FC Augsburg auf Borussia Dortmund trifft, ist eine Sache klar: Mindestens ein Schlotterbeck steht auf dem Platz. Dieses Mal sollte es etwas überraschend Keven Schlotterbeck sein, der anstelle Cedric Zesigers zurück in die Mannschaft rotierte. Sein Bruder Nico Schlotterbeck reiste aufgrund einer Erkältung gar nicht erst nach Augsburg. Im Vergleich zum Pokal wechselte Sandro Wagner zudem wieder zurück auf seine Ohne-Stürmer-Taktik. Mert Kömür durfte den Part in der Spitze übernehmen. Dazu nahm Wagner auch eine Änderung in der generellen Herangehensweise vor, man überließ vornehmlich Dortmund den Ball und versuchte selbst mehr lange Bälle, anstatt Kurzpassspiel.

2. Die Tennisbälle sind zurück

Bekannt aus der Debatte um den Investoreneinstieg in die Bundesliga brachten die Dortmunder Anhänger Tennisbälle mit in die Arena. Diese flogen mehrfach aufs Feld, forcierten so zwei Unterbrechungen und sollten auf die ungünstige Anstoßzeit Freitagabends 20:30 Uhr aufmerksam machen. Mit den Augsburger Ultras schien diese Aktion nicht abgesprochen. Diese zeigten vor Spielbeginn eine aufwendige Choreo und machten ob der negativen sportlichen Entwicklung per Transparente Druck auf die Vereinsspitze. Zu unschönen Szenen kam es dann zu Anfang des zweiten Durchgangs, als die BVB-Fans Pyrotechnik zündeten und sogar Feuerwerksraketen ans Stadiondach schossen.

3. Gegenpressing des FC Augsburg funktioniert – der letzte Ball nicht

Der FCA kam vor dem 0:1 oft in gute Gegenpressingsituationen, aus denen immer wieder hohe Ballgewinne entsprangen. Doch was danach folgte, wurde selten gefährlich. Meistens folgte eine schnelle Flanke in den Sechzehner, wo Kömür und Claude-Maurice sich gegen Anselmino und Waldemar Anton im Kopfballduell auf verlorenem Posten wiederfanden. Oder man probierte es flach mit Kurzpassspiel, bei dem der letzte oder vorletzte Ball häufig zu ungenau war.

4. Die individuellen Fehler hören nicht auf

Vor der Führung durch Serhou Guirassy hatten die Gastgeber die Dortmunder Offensivbemühungen komplett im Griff. Die Mannschaft von Niko Kovač blieb die erste halbe Stunde gänzlich ohne Torchance, doch Chrislain Matsima und Han-Noah Massengo servierten ihnen das erste Tor des Spiels auf dem Silbertablett. Nach einem langen Pass von Anton köpfte Matsima Massengo an und von dort sprang die Kugel genau vor die Füße Guirassys, der dann frei vor Dahmen keine Probleme mehr beim Abschluss hatte und die Dortmunder Anhänger jubeln ließ.

5. 8 Halbzeiten am Stück ohne Tor aus dem Spiel

Das letzte Tor, das die Augsburger erzielten, fiel beim 1:1 in Köln, noch vor der englischen Woche – und bei diesem handelte es sich um einen Elfmeter. Seitdem hieß es 0:6, 0:1 und noch einmal 0:1. Der FCA kämpfte gegen den BVB zwar bis zum Schluss und warf gerade personell noch einmal alles nach vorne. Wirkliche Chancen gab es jedoch nicht. Am Ende blieb es aber beim 0,68 xG und dem bitteren 0:1, das nur sehr begrenzt als Mutmacher taugt. Ja, hinten ließ man kaum etwas zu, doch vorne fehlten sowohl Ideen als auch die ganz klare Torchance.

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