Die ökologische Transformation der Wirtschaft hat auch in Augsburg messbare Fortschritte erzielt. Immer mehr Betriebe verankern Umweltziele in ihrer Unternehmensstrategie und investieren gezielt in nachhaltige Technologien, energieeffiziente Infrastruktur und ressourcenschonende Prozesse.
Diese Entwicklungen eröffnen auch steuerliche Gestaltungsspielräume. In der Verbindung von Umweltverantwortung und Steuerrecht entstehen so für Unternehmen Möglichkeiten, ökologische Investitionen mit wirtschaftlicher Effizienz zu verbinden. Augsburg bietet mit seinen regionalen Programmen und Beratungsangeboten einen geeigneten Rahmen für diesen Wandel.
Ökologische Investitionen als strategische Ausrichtung
Für Betriebe geht es längst nicht mehr allein um reinen Kostenvorteil oder kurzfristige Einsparungen. Vielmehr nimmt ökologische Unternehmensführung Einfluss auf Prozessgestaltung, Ressourceneinsatz und Imagebildung. So bietet die Stadt Augsburg verschiedene Angebote für klimaneutrales Wirtschaften wie beispielsweise das Programm „Blue City – Klimapakt Augsburger Wirtschaft“. Unternehmen können hier kostenfreie Beratung erhalten und Projektschritte zur Reduzierung des Energieverbrauchs oder zur Umstellung auf erneuerbare Energien realisieren.
Ein weiterer relevanter Ansatz ist das bereits seit 2000 in Augsburg etablierte Programm ÖKOPROFIT® Augsburg, das Betrieben durch Workshops und Beratungen bei der Einführung eines Umweltmanagementsystems hilft. So könnten beispielsweise Investitionen in LED Beleuchtung, energieeffiziente Heizungssysteme oder Photovoltaik-Anlagen im Betriebsgebäude umgesetzt werden.
Der sogenannte „Nachhaltigkeitsatlas A³“ weist zudem Praxiserfahrungen und Good Practice‑Beispiele für den Wirtschaftsraum Augsburg (Region A³) auf. Eine Studie zu Unternehmen und Organisationen im Raum Augsburg dokumentiert, wie intensiv nachhaltige Praktiken bereits umgesetzt werden. Dabei arbeiten in der Region Handwerkskammer und Industrie‑ und Handelskammer mit an Energieberatungsangeboten für Unternehmen.
Auch der Nachhaltigkeitsbericht der Stadt Augsburg 2025 zeigt über 223 ökologische Aktivitäten, die in Stadt, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft dieses Jahr eingebracht wurden. Diese Dokumentation verdeutlicht, dass der Wirtschaftsraum Augsburg ein Umfeld bietet, in dem nachhaltige Investitionen nicht isoliert stattfinden, sondern als Teil eines städtischen und regionalen Engagements gelten.
Steuerliche Vorteile bei ökologischen Investitionen
Ökologisch ausgerichtete Investitionen lassen sich steuerlich gezielt strukturieren. Unternehmen, die Kapital in energieeffiziente Gebäude, emissionsarme Mobilität oder ressourcenschonende Produktionsanlagen lenken, können dabei verschiedene Abschreibungsmodelle nutzen. Dazu zählen Sonderabschreibungen, Investitionsabzugsbeträge nach § 7g EStG sowie die Möglichkeit beschleunigter Abschreibungen bei bestimmten Wirtschaftsgütern. Diese Instrumente ermöglichen, die Steuerlast über mehrere Jahre hinweg zu senken und gleichzeitig Investitionsentscheidungen wirtschaftlich abzusichern.
Grundlage dafür bildet die steuerrechtliche Behandlung von Anschaffungskosten, die über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer verteilt werden. Ergänzend besteht in bestimmten Fällen die Option, bereits vor der Anschaffung eine Rücklage zu bilden, die sich gewinnmindernd auswirkt. Für einzelne Anlagegüter mit nachhaltiger Wirkung kommen zusätzliche Abschreibungsmöglichkeiten in Betracht, die sowohl die Liquidität im Unternehmen verbessern als auch Anreize für umweltorientierte Modernisierungen schaffen.
Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten im Überblick
Im Einzelnen ergeben sich folgende mögliche Gestaltungen:
- Unternehmen, die bewegliche Wirtschaftsgüter anschaffen, können unter bestimmten Voraussetzungen bereits vor Anschaffung einen Investitionsabzugsbetrag bilden.
- Sonderabschreibungen erlauben, zusätzlich zur regulären Abschreibung einen erhöhten Betrag steuerlich geltend zu machen.
- Bei innovativen Technologien oder erneuerbaren Energien kann die Abschreibung schneller bzw. höher angesetzt werden.
Für Unternehmen bieten sich damit Chancen, ökologische Investitionen unter steuerlichen Gesichtspunkten zu planen. Regionale Beratungsangebote unterstützen bei der Identifikation solcher Fälle.
Umsetzungsschritte für Betriebe
Folgende Ansatzpunkte geben Unternehmen eine Orientierung für die Umsetzung:
- Analyse interner Potenziale zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz. Dazu gehören unter anderem der Zustand der Gebäudetechnik, Beleuchtungssysteme, Maschinenparks oder betriebliche Mobilitätslösungen.
- Identifikation geeigneter Förder- und Beratungsangebote auf Landes-, Bundes- oder europäischer Ebene. Umwelttechnische Investitionen werden häufig durch spezielle Programme unterstützt, die wirtschaftliche Anreize mit ökologischen Zielen verbinden.
- Steuerliche Gestaltung der Investitionen unter Berücksichtigung relevanter Abschreibungsmodelle. Dazu zählen etwa Sonderabschreibungen, Investitionsabzugsbeträge sowie Regelungen zur degressiven Abschreibung. Eine enge Abstimmung mit der Buchführung sorgt für rechtssichere Dokumentation. Fachlich fundierte Informationen zur Abschreibung im Steuerrecht liefern praxisorientierte Orientierung
- Systematische Dokumentation aller Maßnahmen zur Nachhaltigkeit. Durch standardisierte Erfassung der Investitionen und erzielten Effekte entsteht Transparenz gegenüber Aufsichtsbehörden, Geschäftspartnern und potenziellen Förderstellen.
- Austausch mit branchenspezifischen Fachnetzwerken und Zusammenschlüssen. Der Dialog mit anderen Unternehmen ermöglicht den Zugang zu Erfahrungswerten, praktischen Lösungen und aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft oder nachhaltige Beschaffung.
Vorteile für Unternehmen
Durch ökologische Investitionen ergeben sich Reihe von Vorteilen. Betriebsinterne Effizienzsteigerung, Kostenreduzierung bei Energie‑ und Materialverbrauch, bessere Wettbewerbsposition durch nachhaltiges Profil. Darüber hinaus lässt sich die Steuerlast durch Abschreibungen und Sonderregelungen optimieren. Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten bieten Liquiditätsvorteile und Bilanzoptimierung. Gleichzeitig stärkt ein Betrieb seine Reputation und positioniert sich im regionalen Wandel hin zu klimaneutraler Wirtschaft.
Diese Verbindung von Nachhaltigkeit und Steuerstrategie erleichtert Unternehmen die Umsetzung von ökologisch ausgerichteten Investitionen und zugleich eine zielgerichtete Finanz‑ und Steuerplanung.
Wichtige Anlaufstellen und Unterstützungsangebote im Überblick
| Plattform | Angebot |
| Stadt Augsburg – Blue City | Programm „Blue City – Klimapakt Augsburger Wirtschaft“, kostenfreie Beratung zu klimaneutralem Wirtschaften |
| ÖKOPROFIT® Augsburg | Umweltmanagementsysteme, Workshops, Beratung für ökologische Betriebsführung |
| Region A³ – Nachhaltigkeitsatlas | Praxisbeispiele, Monitoring, Nachhaltigkeitsinitiativen im Wirtschaftsraum Augsburg |
| A³ klimaneutral | Initiative zur klimaneutralen Wirtschaft, CO2-Emissionsbilanzierung, Netzwerk und Beratung |
| Steinbeis Institut für ESG | ESG-Beratung, Management as a Service (MaaS), Weiterbildung und operative Unterstützung |
| NAMACON Unternehmensberatung | Nachhaltige Managementberatung, Transformationsprozesse, ESG-Reporting |
| Handwerkskammer und IHK Augsburg | Energieberatungsangebote, nachhaltige Wirtschaftspraktiken, Unternehmensförderung |
| Wirtschaftsförderung Augsburg | Förderprogramme und Beratungen zur Unternehmensentwicklung und Nachhaltigkeit |
| Lokale Unternehmensberatungen (z.B. Köhninger GmbH) | Beratung zu Digitalisierung, New Work und Nachhaltigkeit |
Diese Plattformen und Institutionen unterstützen Unternehmen in Augsburg dabei, ökologische Investitionen zu planen und umzusetzen, Förderungen zu nutzen sowie steuerliche Vorteile optimal auszuschöpfen. Sie bieten praxisnahe Workshops, individuelle Beratung, Weiterbildungsangebote und Netzwerkmöglichkeiten für einen erfolgreichen nachhaltigen Unternehmenswandel.







