1.2 C
Augsburg
Dienstag, 23. Dezember 2025

FC Augsburg: Stabilität statt Spektakel

Must read

Das Bundesligageschäft steht generell nicht im Verdacht, besonders viel Zeit für Erholung zu lassen, von der langen Sommerpause und der deutlich kürzeren Winterpause einmal abgesehen. Beim FC Augsburg möchte ob der Trainersituation aber selbst nach der letzten Partie des Jahres keine Ruhe einkehren. Mit der Zwischenbilanz nach drei Spielen unter Manuel Baum darf man aber zufrieden sein. Kein Wunder also, dass es nach dem Bremen-Spiel zunächst unklar blieb, ob der 46-Jährige seinen Interims-Job noch bis zum Saisonende ausdehnen könnte.

Drei Spiele, vier Punkte. So lautet die nüchterne Bilanz des FC Augsburg seit der Trennung vom ursprünglichen Wunschtrainer und hochgelobten, wie tief gefallenen Sandro Wagner. Eine Ausbeute, die auf den ersten Blick solide aussieht und deshalb laut Sportdirektor Benjamin Weber in der Bewertung nach Schulnoten eine drei verdient hätte. Blickt man auf die Art und Weise der Partien, sind die vier Punkte kurioserweise eigentlich zu wenig, vor allem in Anbetracht der Gegner. Der FCA in Wagner-Form hätte wahrscheinlich froh sein müssen, überhaupt einen Zähler gegen Leverkusen, Frankfurt und Bremen zu holen. Nun steht man mit vier Punkten da, es hätten genauso gut aber auch neun sein können. Der Sieg gegen Leverkusen war verdient, weil effizient, die Niederlage in Frankfurt ob der zwei, wenn auch zurecht aberkannten Tore nach VAR-Eingriffen überaus unglücklich. Es entschieden jeweils nur wenige Zentimeter. Und gegen Bremen vergab der FCA in der zweiten Halbzeit mehrere Großchancen, hatte zudem Pech mit dem harten Foulpfiff gegen Han-Noah Massengo, als Alexis Claude-Maurice eigentlich zur verdienten Führung getroffen hatte.

Die Mannschaft des FC Augsburg wirkt stabil

Diese Szene sorgte im Anschluss an die Partie bei den Augsburgern durch die Bank für Unmut. „Dass der Treffer von Alexis nicht zählt, kann ich nicht nachvollziehen. Für mich ist es eine klare Fehlentscheidung, hier auf Foul zu entscheiden“, sagte etwa Torhüter Finn Dahmen. Der vermeintliche Torschütze pflichtete ihm bei: „Es ist ärgerlich, dass das Tor nicht gezählt hat“, und auch Trainer Baum trauerte dem nicht gegebenen 1:0 hinterher: „Der nicht gegebene Treffer ist natürlich mehr als ärgerlich, denn ich kann nicht erkennen, wo hier ein klares Foulspiel stattgefunden hat.“ So überwog beim FCA kurz vor Weihnachten nicht das Gefühl des Beschenktseins, sondern das, mehr Tore und Punkte verpasst zu haben. „Wenn man sieht, wie wir verteidigen und gleichzeitig zu Chancen kommen, dann fühlt sich dieses 0:0 aber eher wie zwei verlorene Punkte an als ein gewonnener“, brachte es Baum auf den Punkt.

Wo der FC Augsburg in seiner Entwicklung exakt steht, ist schwer zu beurteilen. „Wir haben eine gute Mannschaft und sind insgesamt deutlich stabiler geworden“, meinte Mittelfeldspieler Elvis Rexhbecaj und auch Baum fand positive Worte: „Insgesamt nehmen wir aus dem Spiel aber mit, dass die Mannschaft stabil wirkt, gut zwischen den Linien arbeitet und wenig zulässt.“ Klingt genau nach dem Erfolgsrezept, das den FCA in den letzten beiden Saisons auszeichnete. Wie dieses wiedergewonnene Selbstverständnis und der eigene Anspruch, noch deutlich mehr zu sein als das, weiter miteinander in Konkurrenz treten, wird das kommende Jahr zeigen.

Lesen Sie auch: FC Augsburg kommt gegen Bremen nicht über ein 0:0 hinaus – 4 Dinge, die auffielen

KEINE AUSGABE MEHR VERPASSEN

Erfahren Sie als Erster, wenn unser neues Magazin veröffentlicht wird – exklusiv vor allen Anderen!

- Advertisement -spot_img

More articles

- Advertisement -spot_img

Latest article