Für Ermedin Demirovic geht es in den kommenden Tagen darum, sich mit der Teilnahme an der EM im Sommer einen Lebenstraum zu erfüllen. Es wäre nicht nur die erste EM-Teilnahme für Demirovic, sondern auch für Bosnien und Herzegowina, die bis dato nur als Teil von Jugoslawien am größten europäischen Fußballturnier teilnahmen.

Obwohl die Auslosung für die anstehende Europameisterschaft längst gelaufen ist, stehen die teilnehmenden Nationen immer noch nicht vollständig fest. Die letzten drei EM-Tickets werden während der aktuellen Länderspielpause vergeben. Mitten in der Verlosung sind auch zwei FCA-Profis. Neben Ermedin Demirovic kämpft auch der Finne Fredrik Jensen um einen Platz bei der EM. Die verbliebenen Plätze werden über drei Wege in einer K.o.-Phase mit Halbfinale und Finale ausgespielt. Jensen trifft im Weg A zunächst am kommenden Donnerstag um 20.45 Uhr auf das stets turnierstarke Wales, ehe er und seine Teamkollegen es in einem möglichen Finale mit dem Sieger der Partie zwischen Polen und Estland zu tun bekämen. Für den FCA-Kapitän – Weg B – führt der Pfad zur EM im Halbfinale (Anpfiff ebenfalls Donnerstag, 20.45 Uhr) über die Ukraine. Im Finale würde Bosnien auf den Sieger der Partie Island gegen Israel treffen.

„Es wäre das Allergrößte“, sagte Ermedin Demirovic angesprochen auf eine EM-Teilnahme im letzten Jahr. Für den 25-Jährigen, der am kommenden Montag, ein Tag vor dem möglichen Playoff-Finale, seinen 26. Geburtstag feiert, würde sich mit der Teilnahme an der Europameisterschaft in Deutschland mehr als nur ein Traum erfüllen. Denn hier fühlt er sich fast noch ein Stück weit mehr zu Hause als in Bosnien und Herzegowina. Zwar durchlief Demirovic die U-Nationalmannschaften für seine jetzige Nationalmannschaft, aufgewachsen ist der gebürtige Hamburger allerdings in der Hansestadt. „Ich bin hier geboren, ich spreche die Sprache, bin hier zur Schule gegangen. Ich fühle mich hier wohl und möchte auch nie weg.“’

Um das große Ziel der Europameisterschaft zu erreichen, muss Bosnien allerdings erst seine beiden Playoff-Spiele gewinnen. Für Demirovic könnte es in einem möglichen Finale gegen Island um das EM-Ticket dabei zu einer kuriosen Situation kommen. Ein Aufeinandertreffen mit Island würde für den FCA-Kapitän auch ein Duell mit seinem Vermieter bedeuten. Bei seiner Ankunft zog Demirovic nämlich in das Haus von Ex-FCA-Stürmer Alfred Finnbogason, der aktuell beim belgischen Erstligisten KAS Eupen spielt. Dort hatte er in dieser Saison weniger Verletzungssorgen als in seinen letzten Saisons in der Fuggerstadt, stand in jedem Ligaspiel auf dem Platz. Trainer von Eupen war bis letzte Woche übrigens der in der Bundesliga bestens bekannte Florian Kohfeldt. Doch nach dem Abrutschen seines Teams in die Abstiegs-Playoffs trat der 41-Jährige am vergangenen Samstag von seiner Position zurück.

Während Demirovic im Sommer auf seine erste EM-Teilnahme hofft, wäre es für Jensen bereits die zweite in seiner Karriere. Der finnische Nationalspieler war bereits bei der Euro 2020 mit dabei und kam dort regelmäßig von der Bank zum Einsatz. Nach einem Sieg und zwei Niederlagen war für Finnland aber bereits nach Ende der Gruppenphase Schluss.

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