PSD Bank München: Palus schaut aufs Geld…

17.06.2025

. . . und wir schauen mit. Wie würde Thomas Palus, Vorstand der PSD Bank München mit Sitz in Augsburg, Finanzentscheidungen treffen, wenn es sein Geld wäre? Das wollen wir für Sie wissen. Und deswegen beantwortet uns Palus ab sofort in dieser Rubrik Ihre persönlichen Fragen zu Finanzthemen aus seiner ganz persönlichen Sicht. Unter info@augsburgjournal.de können Sie uns Ihre Fragen schicken und wir werden mit Thomas Palus darüber sprechen. Viele Leser wollen dieses Mal wissen, ob es sich angesichts des steigenden Goldkurses lohnt, in das Edelmetall zu investieren. Oder kommt nach dem Goldrausch schnell das Kopfweh?

AUGSBURG JOURNAL: Thomas, wir sprechen in unserer Rubrik ja häufig über klassische Formen der Geldanlage – aber viele interessieren sich inzwischen auch fürs Investieren an der Börse. Ist das ein Trend?

Thomas Palus: Absolut. Immer mehr Menschen entdecken Aktien als Möglichkeit, ihr Geld anzulegen. Laut dem Deutschen Aktieninstitut hatten 2024 über zwölf Millionen Bürgerinnen und Bürger über 14 Jahren Aktien im Depot – entweder direkt, über klassische Fonds oder börsengehandelte Indexfonds, also ETFs. Zum Vergleich: 2019 waren es noch unter zehn Millionen. Das zeigt, wie stark das Thema an Bedeutung gewonnen hat. Gerade bei jüngeren Anlegerinnen und Anlegern merken wir, dass das Interesse an langfristigem Vermögensaufbau durch Wertpapiere wächst. Das Bild hat sich gewandelt. Früher wurde mit Aktien oft Spekulation verbunden, heute sehen viele das nüchterner. Natürlich gibt es bei Aktien ein höheres Risiko als bei Sparkonten oder Festgeld – aber dafür eben auch die Chance auf bessere Erträge. Gerade bei langfristiger Anlage relativieren sich die Kursschwankungen. Wichtig ist, dass man sich nicht blenden lässt, sondern die eigene Risikobereitschaft kennt. Wer gut informiert ist und sich eine passende Strategie überlegt, kann Aktienanlagen sinnvoll in sein Finanzkonzept integrieren.

AJ: Aktien, Fonds oder ETFs – das Angebot ist groß. Was passt zu wem?

TP: Das hängt stark vom Typ und vom Zeithorizont ab. Wer sich gerne mit Wirtschaft, Märkten und Unternehmen beschäftigt, kann gezielt einzelne Aktien auswählen. Das setzt aber voraus, dass man Zeit für Analyse und Marktbeobachtung mitbringt – und auch bereit ist, Schwankungen auszuhalten. Wer lieber auf professionelle Unterstützung setzt, ist mit klassischen Fonds gut beraten. Hier übernehmen erfahrene Fondsmanager die Auswahl der Titel und passen das Portfolio laufend an. Wer dagegen eine besonders kostengünstige und transparente Lösung sucht, findet mit ETFs eine einfache Möglichkeit, breit gestreut zu investieren – etwa in einen Index wie den MSCI World.

Thomas Palus von der PSD Bank München: digital Tools auf für Einsteiger geeignet

AJ: Man muss also nicht zwangsläufig Profi sein?

TP: Nein, ganz und gar nicht. Zum Glück gibt es heute sehr viele Informationsquellen – von unabhängigen Verbraucherportalen über Online-Ratgeber bis hin zu persönlichen Beratungsgesprächen. Und mit digitalen Tools wie unserem „MeinInvest“ finden auch Einsteiger schnell eine Anlagestrategie, die zu ihren Zielen und ihrer Risikobereitschaft passt. Wichtig ist, dass man sich mit dem eigenen Geld wohlfühlt – und das erreicht man am besten, wenn man versteht, was mit dem Geld passiert.

AJ: Was halten Sie von Fondssparplänen?

TP: Die sind sogar ein idealer Einstieg. Bei Fondssparplänen investiert man regelmäßig – zum Beispiel 25, 50 oder 100 Euro im Monat – in einen Fonds oder ETF. Durch die regelmäßigen Käufe profitiert man vom sogenannten Cost-Average-Effekt: Man kauft mal zu einem höheren, mal zu einem niedrigeren Kurs – und erzielt im Durchschnitt einen ausgewogenen Preis. So lassen sich Kursschwankungen besser abfedern. Über viele Jahre hinweg kann das eine solide Basis für den Vermögensaufbau sein. Und das Beste: Man muss nicht viel Zeit investieren.

AJ: Gibt es etwas, das man trotz aller Chancen bei der Börse nicht vergessen darf?

TP: Ja, ganz klar: Aktienanlagen sind ein Baustein – nicht die ganze Mauer. Es wäre nicht klug, das gesamte Vermögen nur in eine Anlageklasse zu stecken. Auch wenn Aktien und Fonds attraktive Möglichkeiten bieten, sollte man daneben auch auf Stabilität achten – etwa mit sicheren Zinspapieren, einer Rentenversicherung oder einer eigenen Immobilie. Auch Rohstoffe wie Edelmetalle können zur Diversifizierung beitragen. Die Mischung macht’s – und die individuelle Lebenssituation sollte immer berücksichtigt werden.

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