Zeitgenössische Experten nannten ihn den „Schwäbischen Turner“. Wie sein englisches Vorbild William Turner verstand es Hermann Fischer (1905-1991), meisterhaft Landschaften und historische Stätten stimmungsvoll und farbintensiv in Aquarell-Werken zu schildern. Motive fand er dabei in seiner schwäbischen Heimat, aber auch bei Kunstreisen in Deutschland, Schottland, Griechenland, Schweiz, den Alpen und nach Frankreich. Vor allem aber war Italien, besonders Venedig, einer seiner häufigsten Schaffensorte.

Schon in frühen Jahren schaffte er den Sprung in die Große Kunstausstellung im Haus der Kunst in München. Seine Werke fanden Eingang in namhafte Sammlungen. Es gab aber auch immer wieder Ankäufe der Augsburger Kunstsammlungen. Zu den vielen Auszeichnungen und Preisen reihte sich 1987 – was ihn besonders freute – der „Kunstpreis des Bezirks Schwaben“.

Hermann Fischer: „Zerbombtes Augsburg“ (1946)

Anlässlich seines 120. Geburtstages ist im Schaezlerpalais eine Gedenkausstellung (noch bis 8. März) bei freiem Eintritt zu sehen.
Besonders interessant sind dabei Aquarelle und Zeichnungen, die Hermann Fischer schon als 16-jähriger Gymnasiast von Augsburger Architektur, Bauwerken und Straßenräumen analytisch erfasste. Eine Ansicht vom Fünffingerlesturm von 1921 zeigt dabei seine große Begabung.

Hermann Fischer studierte an der Technischen Universität München u.a. bei dem berühmten Maler Oskar Graf (1873-1957) und als Hauptstudium Architektur. Bis zu seiner Pensionierung (1971) war er Dozent an der Augsburger Fachhochschule (vormals Bauschule und Polytechnikum).

Hermann Fischer: „Schwäbische Landschaft“ (1988)

Dr. Gode Krämer, damals Direktor der Städtischen Kunstsammlungen, rühmte Hermann in einem Katalog-Vorwort: „Seine perfekte Bildbeherrschung erleichtert ungemein dem Betrachter unaufdringlich den Einstieg in Fischers Werke. Ebenso in seinen großen Gebirgslandschaften voller Weite und Monumentalität wie auch in den nah gesehenen Ansichten schwäbischer Dörfer. Die Räumlichkeit abgebildeter Landschaften fasziniert den Betrachter so klar, als stünde er in ihr.“

Hermann Fischer: Augustus-Brunnen und Rathaus (1961)

Hermann Fischer: „Venedig“ (1986)

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