Start News 10 unglaubliche Dinge, die Augsburger Roboter drauf haben

10 unglaubliche Dinge, die Augsburger Roboter drauf haben

Tradition trifft Moderne: In einem Glaskasten im Augsburger Rathaus bewegen die zwei Augsburger Roboter „Mario“ und „Nette“ die beiden Marionetten Kasperl und Famulus, der nach dem ersten KUKA-Roboter benannt ist.

Das hat Kasperl noch nicht erlebt: Statt menschlicher Hände aus der Augsburger Puppenkiste werden er und der Drache Famulus seit kurzem von zwei Robotern gesteuert. „Mario“ und „Nette“ gehören dem Augsburger Automatisierungskonzern KUKA und sind bis Ende Januar 2024 im Rathaus als Puppenspieler zu sehen. Anlass ist das Doppeljubiläum der zwei Augsburger Institutionen, wie die KUKA mitteilt: Denn der Konzern feiert dieses Jahr seinen 125. Geburtstag, die Puppenkiste ihren 75.


Normalerweise, so eine Sprecherin von KUKA auf AJ REPORTER-Anfrage, können solche Kleinroboter „je nach Robotertyp zwischen sechs und elf Kilogramm“ tragen oder bewegen. Ihre „Kollegen“ können schon einiges. Seit KUKA vor 50 Jahren den weltweit ersten Industrieroboter mit sechs elektromechanisch angetriebenen Achsen auf den Markt gebracht hat, sind weltweit „rund 450.000 KUKA Roboter in unterschiedlichsten Branchen im Einsatz“, erklärt die Sprecherin. Aber auch das können die Augsburger Roboter schon:

Augsburger Roboter sogar als Pflegepersonal einsetzbar

  1. Cocktails mixen: Die durstigen Gäste wählen ihren Cocktail über eine App aus oder kreieren eigene Cocktails. Barkeeper-Roboter „Toni“ trat 2021 gegen „Weltklasse-Barkeeperin“ Silvia Daniela Istrate an. Doch ganz ohne Menschen geht es noch nicht. Zumindest ist KUKAs Fazit des Duells: „am Ende ist es die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine, die das beste Ergebnis hervorbringt – oder in diesem Fall: den perfekten Drink.“
  2. Bierkästen oder Weißwurst-Paletten stapeln: Bei der Brauerei Fiedler im Erzgebirge stapeln Palettierroboter volle und leere Bierkästen. Und bei den Fleischwerken E. Zimmermann in Thannhausen beschleunigt der Palettierer den Verpackungsprozess.
  3. Bei der Reha am Krankenbett helfen: Reha-Roboter „ROBERT®“ der dänischen Firma „Life Science Robotics“ bewegt Gelenke und Muskeln von Patienten, zum Beispiel nach einer OP oder einem Schlaganfall. Er ist auch in Deutschland im Einsatz. Der „Robody“ des Münchner Start-ups Devanthro misst im Praxistest am Josefinum in Augsburg zum Beispiel die Herz- und Atemfrequenz. Er kann auch Dinge bringen und Patienten aufhelfen. Noch steckt dieser Roboter in der Entwicklung.

  4. Als Achterbahn-Fahrgeschäft herhalten: Der „KUKA Coaster“ ist auf Messen und in Freizeitparks wie dem Legoland in Günzburg im Einsatz.
  5. Massieren: Hinter dem Massageroboter steht die Firma „Capsix Robotics“. Der Massageroboter „iYU“ knetet etwa die Angestellten von Heineken und Alstom in Frankreich durch.
  6. Pralinen servieren: In der Zotter-Schokoladenmanufaktur im österreichischen Bergl bei Riegersburg verarbeiten zwei KUKA-Roboter Schokolade zu Pralinen und Riegeln. Außerdem serviert in der Erlebniswelt der Manufaktur der „weltweit erste Schoko-Roboter“ den Gästen Schokolade und Pralinen.
  7. Reisbowls mixen: Ein KUKA-Roboter stellt für die Mitarbeiter des Online-Lebensmittelhändlers Ocado im britischen Hatfield ihre gewünschten Gerichte aus 17 Zutaten zusammen.
  8. Käse schneiden und verpacken: Im Familienunternehmen Vepo Cheese in Bodegraven in Südholland ist nicht Frau Antje am Werk.
  9. Blutproben sortieren: im Universitätsklinikum im dänischen Aalborg.

    Alles keine Zukunftsmusik. Aber sind Augsburger Roboter in naher Zukunft ganz normal? KUKA zumindest ist optimistisch: „Unsere Mission bis 2030 lautet: Automatisierung wird für jeden zugänglich sein […] und gleichzeitig einfacher und intuitiver. So wird die Einstiegsschwelle zur Automatisierung gesenkt und neue Kunden können selbst zu Automatisierungs-Powerhouses heranwachsen. Die Programmierung eines Roboters wird damit bald so einfach sein wie die Arbeit am PC.“

    Andere sind noch etwas skeptisch: „Roboter werden in den nächsten Jahrzehnten nicht die Arbeit von Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern übernehmen, da ich mir sehr sicher”, sagt etwa Sebastian Stief, Vorstand Medizin der katholischen Jugendfürsorge Augsburg e.V. und Geschäftsführer der KJF Klinik Josefinum gGmbH, wo der erwähnte “Robody” bereits getestet wurde. „Professionelle Pflege von Patienten hat viel mit Empathie und persönlicher Zuwendung zu tun, eine Maschine kann den Menschen hier nicht ersetzen.“ Sie könnten sich aber vorstellen, dass Roboter in der Zukunft unterstützende Tätigkeiten ausführen werden, um ihr Personal zu entlasten. “Denkbar sind für uns zum Beispiel die kontaktlose Messung von Vitalwerten durch Roboter.” Dass diese inzwischen technisch möglich ist, konnte Thorsten Wagner, stellvertretende Pflegedirektor der Klinik Josefinum, gemeinsam mit seinem Team bereits testen.

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