Für das Spiel gegen den VfL Bochum galt beim FC Augsburg das Motto: Verlieren verboten. Nach der 0:6-Blamage gegen Leipzig ging es nicht zuletzt darum, vor heimischer Kulisse Wiedergutmachung zu leisten. Dies gelang allerdings ganz und gar nicht. Vier Dinge, die beim Spiel auffielen.
1. Stürmer in der Startelf
Anders als zumeist in der Liga schenkte Sandro Wagner beim Pokalspiel gegen Bochum seinem Stürmer Phillip Tietz das Vertrauen in vorderster Front. Auch auf anderen Positionen nahm er Änderungen vor. Neben dem angekündigten Wechsel im Tor, wo Nediljko Labrovic begann, starteten Cedric Zesiger, Elvis Rexhbecaj, Ismael Gharbi und Marius Wolf anstelle von Banks, Massengo, Giannoulis, Claude-Maurice und Saad. An der generellen Grundausrichtung sollte das jedoch nicht allzu viel ändern. Der FCA blieb weiter bei seinem 3-4-3, die Verunsicherung war zu Spielbeginn aber spürbar, sodass die Gäste zu Beginn die besseren Möglichkeiten hatten. Es dauerte bis zur Mitte der ersten Hälfte, ehe die Augsburger mehr und mehr die Kontrolle übernahmen.
2. Kein Klassenunterschied erkennbar
Wie bereits in der ersten Pokalrunde, als der FCA auf Halle traf, war auch beim Spiel gegen Bochum kein Klassenunterschied erkennbar. Die Gäste hatten zwar weniger Ballbesitz, aber auch dank Umschaltaktionen die vielversprechenderen Aktionen vor dem Tor. Das zeigte sich perfekt beim 0:1 aus Augsburger Sicht in der 39. Minute. Vorne vergab Tietz die bis dato beste Möglichkeit zur Führung kläglich, dann rollte der Bochumer Konter. Mit wenigen Berührungen kombinierten sie sich in den FCA-Strafraum. Dort war es letztendlich Gerrit Holtmann, dessen Abschluss Chrislain Matsima unhaltbar für Labrovic abfälschte. Die Negativspirale setzte sich nahtlos fort.
3. Kaum Aufbäumen in der zweiten Halbzeit
Nach dem etwas unglücklichen Rückstand in Hälfte eins erhofften sich die Fans auf den Rängen ein Aufbäumen ihrer Mannschaft im zweiten Durchgang. Zu sehen bekamen sie zwar viel Ballbesitz für den FCA, gefährliche Aktionen im und um den gegnerischen Strafraum blieben aber wie schon in den ersten 45 Minuten Mangelware. Zwar wechselte Wagner mit Mert Kömür, Samuel Essende und Alexis Claude-Maurice noch einmal frische Kräfte für die Offensive ein. Was seine Mannen gegen den 17. der zweiten Bundesliga zeigten, blieb über weite Strecken eher Stückwerk. Mit dem 0:1 blieb man übrigens das dritte Pflichtspiel in Folge ohne eigenen Treffer aus dem Spiel heraus.
4. Ohne Not ausgeschieden
In der letzten Saison machte sich im Verein großer Unmut breit, als der FCA relativ chancenlos 1:0 beim VfB Stuttgart im Viertelfinale aus dem Pokal ausschied. Es wäre mehr drin gewesen, lautete der Konsens. Der Traum von einem Run bis ins Finale, sollte, wenn möglich, nicht für immer einer bleiben. Bis mindestens 2027 wird es nun aber noch dauern, denn dieses Jahr schied man bereits in der zweiten Runde ähnlich sang- und klanglos aus. Das nicht gegen einen Champions-League-Aspiranten, sondern gegen die im Abstiegskampf der Zweiten Liga befindlichen Bochumer. Sandro Wagner genießt zwar weiterhin volle Rückendeckung der Verantwortlichen, der Kredit dürfte langsam aber sicher zu schmelzen beginnen. Das Pfeifkonzert nach Schlusspfiff dürfte sein Übriges dazu tun.
Die englische Woche verläuft nach dem 0:6 gegen Leipzig und dem Pokal-Aus gegen Bochum damit überhaupt nicht nach dem Geschmack der Augsburger. Mit dem BVB wartet am Freitagabend zu Beginn des 9. Spieltags in der Bundesliga ein äußerst undankbarer Gegner auf den FC Augsburg. Anpfiff ist um 20:30 Uhr.
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