Genau vor einem Jahr traf der FC Augsburg schon einmal zu Hause auf Mainz 05. Damals endete die Begegnung 3:2 für Mainz trotz langer Unterzahl der Gäste. Ein Jahr später sollte sich die Geschichte zumindest in manchen Belangen wiederholen. 7 Dinge, die dabei auffielen.

1. Auch Essende schafft es nicht in die Startelf

Viel war in den vergangenen Tagen darüber spekuliert worden, ob mit der Rückkehr Samuel Essendes auch Sandro Wagners Aufstellung eine Änderung erfährt und zum ersten Mal in der Liga ein gelernter Stürmer in der Startelf steht. Eine Stunde vor Anpfiff war klar: Dem ist nicht so. Auch das Ablaufen der Sperre des Kongolesen brachte den FCA-Trainer nicht zum Umdenken. In der Startelf stand Elias Saad in der Spitze. Dahinter durfte aber zum ersten Mal in der Saison Alexis Claude-Maurice – Wagner adelte ihn vor Anpfiff als „einen der besten Bundesliga-Spieler auf seiner Position“ – beginnen, nachdem er in der Vorwoche in der zweiten Hälfte eingewechselt worden war. Auf der linken Außenbahn startete Elvis Rexhbecaj für den weiterhin angeschlagenen Dimitrios Goannoulis. Immerhin durfte Essende dann zu Beginn der zweiten Hälfte ran und erzielte sogar noch den Ehrentreffer an einem ansonsten desolaten Nachmittag aus Augsburger Sicht.

2. Wagners Karten-Vorsatz hält

Nach zwei Gelben Karten in den ersten drei Spielen spielt das Thema der Verwarnungen beim neuen FCA-Trainer bereits medial eine nicht unerhebliche Rolle. Vor dem Mainz-Spiel versprach Wagner: „Heute werde ich keine Gelbe Karte kassieren.“ Ähnliches versprach er bereits in den vergangenen Wochen, aber ohne Erfolg. Gegen Mainz klappte es zum ersten Mal vor heimischer Kulisse, auch wenn Wagner während des Spiels auch ob des Verlaufs an der Seitenlinie keinesfalls zurückhaltend agierte.

3. (Fast) jeder Fehler des FC Augsburg wird bestraft

In der Bundesliga kann man sich keine Fehler erlauben. Diese Binsenweisheit lernte Chrislain Matsima nicht zum ersten Mal aber gegen Mainz in der 14. Minute auf bittere Weise. Sein argloser Abspielfehler im Aufbau landete direkt in den Füßen von Kaishu Sano, der nicht lang fackelte, das Tempo anzog und aus der Distanz eiskalt rechts unten ins Tor traf – unter staunendem Geleitschutz der FCA-Defensive. Ähnliches musste etwa zehn Minuten später Marius Wolf lernen, der sich nach schwachem Pass von Fabian Rieder den Ball viel zu leicht von Dominik Kohr abnehmen ließ und somit das 0:2 mitverschuldete. Dass es nach einer halben Stunde nicht schon 0:3 stand, lag einzig und allein an der Abschlussschwäche von Armindo Sieb, der einen weiteren hanebüchenen FCA-Ballverlust nicht bestrafen konnte. Anders verhielt es sich in Hälfte zwei, als der eingewechselte Jakić den Ball verlor und Sano den Doppelpack zum zwischenzeitlichen 3:0 schnürte – in Unterzahl.

4. Pfiffe schon zur Halbzeit – und noch mehr am Ende

Es war kein gellendes Pfeifkonzert, dass auf den FC Augsburg nach Halbzeitpfiff einprasselte. Es waren aber auch mehr als nur ein paar Pfiffe, die von den Rängen kamen und die alarmierende Leistung der Mannschaft in der ersten Halbzeit quittierten. Nachdem vor allem die ersten beiden Spieltage eher als mutmachend eingestuft werden konnten, wollte diese erste Hälfte so gar nicht ins Bild der Aufbruchstimmung passen. Ähnlich fiel die Reaktion des Publikums nach der zweiten Hälfte aus, in der der FCA noch einmal schwächer wurde. Daran änderte auch der Ehrentreffer von Samuel Essende nichts mehr. Diese Pfiffe dürften noch länger nachhallen.

5. 4 Wechsel in der Halbzeit

Es war eine erste Halbzeit zum Vergessen, die der FC Augsburg und seine Fans im zweiten Heimspiel der Saison erlebten. Dies war auch Sandro Wagner nicht entgangen, der zu Beginn der zweiten Hälfte gleich vierfach reagierte und Samuel Essende, Robin Fellhauer, Kristijan Jakić sowie Keven Schlotterbeck einwechselte. Dafür weichen mussten Elias Saad, Elvis Rexhbecaj, Marius Wolf und Cedric Zesiger. Die Reaktion verpuffte allerdings komplett.

6. Dieses Mal fliegt Kohr

Schon vor einem Jahr hätte Dominik Kohr in demselben Aufeinandertreffen wegen einer Tätlichkeit vom Platz fliegen müssen. Nun genau 365 Tage später, flog der Ex-Augsburger, der zuvor zum 2:0 getroffen hatte, vom Feld. Auslöser war dieses Mal nicht eine Tätlichkeit, sondern zwei gelbe Karten. Gerade die zweite, die zum Platzverweis führte, war zwar durchaus umstritten, eine Fehlentscheidung lag jedoch nicht vor.

7. Augsburg geht in Überzahl unter

Es war ein bodenloser Auftritt – anders kann man das Spiel des FC Augsburg zu Hause gegen Mainz 05 nicht beschreiben. Konnte man nach dem Platzverweis gegen Kohr noch kurz auf Besserung hoffen, musste man wenige Minuten später konstatieren: Der FCA löste sich komplett auf, kassierte mit einem Mann mehr noch zwei Tore und bescherte dem FSV Mainz 05 den ersten Saisonsieg auf dem Silbertablett.

Aus FCA-Sicht kann man nur hoffen, dass es in der kommenden Woche anders aussieht. Dort spielt man am Samstag um 15:30 Uhr beim Schlusslicht aus Heidenheim und könnte auf eine weitere Blamage gut verzichten.

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