Start News Cannabis-Freigabe in Augsburg: „Legalisieren ist gar nicht so einfach“

Cannabis-Freigabe in Augsburg: „Legalisieren ist gar nicht so einfach“

Drogenhilfe-Chef und Politiker zur Cannabis-Freigabe

Was ist schlimmer: Kiffen oder Gummibärchen essen? Im März hatte sich der Augsburger Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich (CSU) in dieser Frage mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angelegt. Ursprünglich hatte Florian Hahn (CSU) getwittert: „Die Ampel möchte Werbung für Süßigkeiten verbieten und den Erwerb von Cannabis erlauben. Das versteht kein Mensch mehr“, woraufhin Lauterbach schrieb: „Was ist so schwer? Cannabis ist nur für Erwachsene. Der gefährliche Schwarzmarkt und die Drogenkriminalität werden bekämpft. Und Kinder schützen wir vor ungesunden Dickmachern“. Und Ullrich? Der warf dem Professor vor, „seiner Verantwortung als Gesundheitsminister nicht gerecht“ zu werden.
Die Bundesregierung hat sich auf Eckpunkte geeinigt: Erst sollen der Anbau in „Cannabis Social Clubs“ und der private Eigenanbau bundesweit ermöglicht werden. Dann sollen Unternehmen Genusscannabis produzieren, vertreiben und in Fachgeschäften an Erwachsene verkaufen dürfen – lizenziert und staatlich kontrolliert.
Ministerpräsident Markus Söder hat seine Meinung zu Cannabis schon kundgetan: „Die Ampel ist grundlegend auf dem Irrweg. Drogenlegalisierung ist einfach der falsche Weg. Karl Lauterbach schlägt als Gesundheitsminister ernsthaft die Gründung von Drogen-Clubs vor. Das löst keine Probleme, sondern schafft neue. Hände weg von Drogen!“
Doch was sagt eigentlich jemand dazu, der „an der Basis“ arbeitet? Uwe Schmidt ist Geschäftsführer der Drogenhilfe Schwaben. Er sagt: „Wir finden die Idee grundsätzlich gut. Die Umsetzung klingt für mich aber sehr kompliziert. Uns Fachleuten war schon lange klar, dass die Umsetzung, die Kultur einer Gesellschaft zu ändern, ein Denkprozess und eine Herausforderung ist.“ Und Schmidt betont: „„Wir legalisieren das“ hört sich einfacher an, als es ist!“ Viele Fragen seien noch nicht geklärt. Zum Beispiel, wie in Zukunft Präventionskurse für Jugendliche finanziert werden sollen.

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