Beim FC Augsburg überschlagen sich derzeit die Ereignisse. Zwei neue Spieler, neuer Sportdirektor, neuer Kaderplaner, dazu die Rückkehr von Manuel Baum und Julian Baumgartlinger – und das alles in weniger als einer Woche. Alleine die angeschlagene Taktzahl lässt die Hoffnungen auf einen echten sportlichen Neustart, verknüpft mit neuen sportlichen Erfolgen, steigen.

Wohin die Richtung in der kommenden Saison gehen soll, ist klar. Der lang angekündigte Einzug in die Top 10 der Bundesliga soll endlich gelingen, aber auch das Graue-Maus-Image endlich vollends abgelegt werden. Mit der Verpflichtung von Sandro Wagner als neuem Trainer ist das öffentliche Interesse am Club bereits deutlich gestiegen. Dazu erweitert und verstärkt man mit Benjamin Weber als neuem Sportdirektor sowie Marc Lettau als Kaderplaner die sportliche Kompetenz auf den verantwortlichen Positionen entscheidend. Außerdem kehren die in Augsburg gern gesehenen Manuel Baum und Julian Baumgartlinger in weitere verantwortliche Positionen zum Verein zurück. Wer dem Club wie helfen soll.

Weber 12 Jahre für Tuchel aktiv

Benjamin Weber: Der neue Sportdirektor kommt mit vielen Vorschusslorbeeren in die Fuggerstadt. Der SC Paderborn erreichte während Webers Amtszeit in der 2. Bundesliga die Plätze sechs, sieben und vier in den Spielzeiten 2022/23 bis 24/25. Noch beeindruckender stechen jedoch seine Fähigkeiten im wirtschaftlichen Bereich sowie in der Talententwicklung hervor. So gelang es Weber, Paderborn wirtschaftlich zu stabilisieren und erstmals seit Jahren die Transferbilanz positiv zu gestalten. Einer dieser cleveren Transfers hört im Übrigen auf den Namen Aaron Zehnter, ein beim FCA sehr bekannter Name, über dessen Abgang man sich heute mächtig ärgern wird. Schließlich wechselte der mittlerweile 20-Jährige vergangenen Sommer ohne Rückkaufoption nach Paderborn, wo er sofort zu einem der besten Spieler der zweiten Liga heranreifte. Nun steht sein Wechsel zum VfL Wolfsburg für etwa fünf Millionen Euro unmittelbar bevor. Genau wie Zehnter reiften unter Weber vier weitere Talente zu Juniorennationalspielern mit viel Potenzial für die Zukunft. Einen Weg, den man gern auch beim FC Augsburg mit den eigenen Talenten gehen würde. Spannende weitere Verbindung zum FCA: Weber arbeitete zwölf Jahre lang als Videoanalyst und enger Vertrauter vom ehemaligen FCA-Mann Thomas Tuchel – zunächst bei Mainz, später dann auch bei Dortmund, PSG und Chelsea. Beginnen wird Weber aber erst Ende Juli, unmittelbar vor dem Trainingslager.

Marc Lettau: Ein Name, der in den vergangenen Wochen immer mal wieder sogar als Alternative für den Sportdirektor-Posten auftauchte, ist Marc Lettau. Für den 39-Jährigen schafft der FCA sogar extra eine neue Position. Als Kaderplaner wird dieser ab sofort für den FCA fungieren und seine Expertise zur Verfügung stellen. Die erfolgreichste Zeit erlebte Lettau in der Position als Leiter der Lizenzspielerabteilung von Union Berlin. Bei den Köpenickern war er von 2018 bis Ende 2022 tätig und sorgte dort mit cleveren Transfers erst für den Aufstieg in die Bundesliga und danach den rasanten Weg, der bis in der Qualifikation für die Champions League endete. Weniger erfolgreich verlief indes seine Zeit als Sportdirektor beim VfL Bochum. Dort wurde er im Oktober letzten Jahres von seinen Aufgaben entbunden. Nun wagt er den nächsten Karriereschritt beim FCA.

FCA: Baum und Baumgartlinger kehren als Leiter Entwicklung & Fußballinnovation und Koordinator Lizenzspielerabteilung zurück

Manuel Baum: Bei den Fans beliebt, mit Erfahrung als zweimaliger Cheftrainer in der Bundesliga und ein absoluter Experte in der Nachwuchsarbeit. Manuel Baum kehrt beim FC Augsburg in ein bekanntes Umfeld zurück. Vor etwa elf Jahren begann der Weg des mittlerweile 45-Jährigen beim FCA. Zunächst als Cheftrainer des NLZ, später dann als Trainer der Profimannschaft. Während dieser Zeit debütierten die vielversprechenden Talente Kevin Danso, Marco Richter und Raphael Framberger in der Bundesliga. Mit intensivem Pressing und einer taktisch flexiblen Ausrichtung erinnerte die Mannschaft unter Baum phasenweise an die erfolgreichsten Zeiten unter Markus Weinzierl. Zuletzt arbeitete er als NLZ-Leiter bei RB Leipzig. Ihn für die Stelle als Leiter Entwicklung & Fußballinnovation zu gewinnen, dürfte dem Verein langfristig zugutekommen.

Julian Baumgartlinger: Groß sportlich auszeichnen konnte sich Baumgartlinger in seiner Zeit als Spieler beim FC Augsburg in der Saison 22/23 nicht. Gerade einmal 546 Minuten absolvierte der ehemalige Leistungsträger von Bayer Leverkusen für Rot Grün Weiß und beendete danach aufgrund einer schweren Knieverletzung seine Karriere. Zweifel an seinem Gespür für den Fußball und seinem Intellekt auf wie abseits des Platzes bestanden indes nie. Seine Erfahrung von über 400 Profispielen soll der 37-Jährige nun als Koordinator Lizenzspielerabteilung dem FCA zur Verfügung stellen. Für ihn ist es die erste feste Anstellung seit seinem Karriereende.

Nicht nur auf den Entscheider- und Koordinationspositionen war und ist der FC Augsburg aktuell sehr aktiv. Mit den Verpflichtungen von Flügelflitzer Elias Saad sowie Robin Fellhauer, dem Kapitän vom SV Elversberg, konnte man sportliche Ausrufezeichen setzen. Noch vor dem ersten Training der Vorbereitung scheint die Ambition klar, der Weg in eine erfolgreiche Zukunft geebnet. Doch der erste Stolperstein wartet bereits, auch wenn er in der Fülle der FCA-News in den kommenden Tagen etwas unterging. Der Saisonstart in der Liga hat es in sich. Zum Auftakt steht die Auswärtspartie beim SC Freiburg an, das erste Heimspiel bestreitet man am zweiten Spieltag gegen den Rekordmeister.

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