Start News Dimitrios Giannoulis: „Der größte Unterschied ist die Mentalität“

Dimitrios Giannoulis: „Der größte Unterschied ist die Mentalität“

Dimitrios Giannoulis (FC Augsburg) im Laufduell gegen Joe Scally (Borussia Mönchengladbach); FC Augsburg vs. Borussia Mönchengladbach, 6. Spieltag; DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO.

Flanke Dimitrios Giannoulis, Kopfball Samuel Essende, Tor. Genauso einfach funktioniert das Zusammenspiel zwischen den beiden an guten Tagen, wie zuletzt gegen Werder Bremen. Warum das so ist und wie Giannoulis erste Monate in Augsburg waren, darüber spricht er im Interview mit AJ-Redakteur Johannes Kaiser.

Augsburg Journal: Hallo Herr Giannoulis, wie blicken Sie auf Ihre ersten Monate beim FC Augsburg zurück?

Dimitrios Giannoulis: Sehr positiv! Ich genieße meine Zeit hier wirklich. Wir haben ein tolles Team mit vielen guten Spielern und netten Menschen. In der Liga läuft es insgesamt ordentlich, aber ich denke, wir können uns noch weiter steigern. Auch das Leben außerhalb des Fußballs gefällt mir: Augsburg ist eine schöne, ruhige Stadt, und es ist praktisch, dass München so nah ist – dort gibt es noch mehr zu erleben.

AJ: Was hat Ihnen Konstantinos Stafylidis über den FCA erzählt, und haben sich seine Beschreibungen bewahrheitet?

Giannoulis: Absolut. Er hat mir nur Positives über den Club, die Leute hier und die Bundesliga erzählt. Obwohl ich die Liga kannte, hatte ich hier noch nie gespielt. Er hat mir viel über die Intensität und die unterschiedlichen Vereine berichtet, was mir sehr geholfen hat, mich für den FCA zu entscheiden. Konstantinos und ich sind gute Freunde und stehen nach wie vor regelmäßig in Kontakt.

AJ: Sie haben zuvor in der ersten und zweiten englischen Liga gespielt. Wo liegen die Unterschiede, und wie schneiden diese im Vergleich zur Bundesliga ab?

Giannoulis: Die Bundesliga ist nicht so anders als der Fußball in England, aber es gibt Unterschiede. Der größte liegt zwischen der zweiten englischen Liga und der Bundesliga – hier ist die Qualität der Spieler deutlich höher. Die Intensität ist jedoch ähnlich. Die Championship ist vielleicht etwas physischer als die Premier League oder die Bundesliga. Insgesamt ist das Niveau in der Premier League vielleicht ein klein wenig höher als hier, aber der Unterschied ist nicht riesig.

AJ: Gegen Bremen haben Sie Ihren zweiten Assist der Saison geliefert. Sie hatten auch einige große Torchancen, sind aber nicht als Torjäger bekannt. Wann klappt es mit Ihrem ersten Tor für den FCA?

Giannoulis: Hoffentlich bald! Natürlich würde ich gerne mal wieder ein Tor schießen, aber das ist nicht meine Hauptaufgabe. Mein Fokus liegt darauf, dem Team zu helfen und Vorlagen für unsere Stürmer und Offensivspieler zu liefern. Die sind dafür da, häufiger zu treffen. Aber es wäre großartig, wenn es bald klappt!

AJ: Was müssen Sie verbessern, damit es klappt?

Giannoulis: Vor allem meinen Abschluss. Aber auch die Einstellung im Strafraum – ich muss mehr darauf achten, selbst eine Chance zu suchen, statt immer nur nach meinen Mitspielern zu schauen.

Der Treffer von Samuel war kein Zufall

AJ: Gegen Bremen haben Sie Samuel Essende beim 2:0 gut in Szene gesetzt. Waren Sie überrascht, dass er so viel Platz hatte?

Giannoulis: Ja, ein bisschen schon. Aber der Treffer war kein Zufall. Ich spreche oft mit Samuel, und er will den Ball bei Flanken am liebsten auf Höhe des Elfmeterpunkts. Deshalb wusste ich, wo er sein würde. Der gleiche Spielzug hat auch gegen Mainz bereits schon einmal funktioniert.

AJ: Wie sehen Sie die bisherige Leistung des Teams in der aktuellen Saison?

Giannoulis: Wir könnten definitiv besser dastehen. Wir haben großartige Spieler und haben gezeigt, dass wir guten Fußball spielen können. Leider hatten wir auch Spiele, in denen es nicht gut lief und wir verdient verloren haben. Viel hängt dabei vom Selbstvertrauen ab. Vor dem Sieg gegen Union Berlin waren unsere Leistungen nicht zufriedenstellend. Aber dieser Sieg hat uns Auftrieb gegeben, und seitdem läuft es besser.

AJ: Sie wirken defensiv stabiler als zu Beginn. Woran liegt das?

Giannoulis: Das ist ganz normal, wenn man in eine neue Liga und ein neues Team kommt – es braucht Zeit, sich anzupassen. Mittlerweile fühle ich mich auf dem Platz wohler. Das verdanke ich auch unserem Trainer, der mir klar erklärt hat, was er offensiv und defensiv von mir erwartet. Außerdem spielt das gesamte Team besser, was mir das Verteidigen zusätzlich erleichtert.

AJ: Im Sommer gab es einen großen Umbruch. Wie hat sich die Mannschaft gefunden?

Giannoulis: Das war definitiv eine Herausforderung. Viele Spieler in der Startelf waren letzte Saison noch nicht hier. Es war klar, dass nicht alles von Anfang an perfekt laufen würde. Aber es wird von Woche zu Woche besser, und ich bin überzeugt, dass wir uns weiter steigern werden.

AJ: Trainer Jess Thorup stand zeitweise in der Kritik. Was hat sich seit Jahresbeginn geändert?

Giannoulis: Gar nicht so viel auf taktischer Ebene. Der größte Unterschied ist die Mentalität. Das ist im Fußball entscheidend. Wir haben in der Winterpause in Frankfurt Zeit abseits des Platzes verbracht, miteinander gesprochen und uns zusammengerauft. Seitdem läuft es deutlich besser.

AJ: Mit 29 Jahren befinden Sie sich in der besten Phase Ihrer Karriere. Welche Herausforderungen reizen Sie für die Zukunft?

Giannoulis: Darüber mache ich mir gerade keine Gedanken. Ich bin erst seit sechs Monaten hier und sehr glücklich. Mein Fokus liegt darauf, in jedem Spiel mein Bestes zu geben.

AJ: Wie würden Sie sich abseits des Platzes beschreiben? Haben Sie Hobbys?

Giannoulis: Ich bin ein ruhiger, entspannter Typ. Ich gehe selten aus, vielleicht mal zum Kaffee oder Abendessen. Am liebsten verbringe ich Zeit mit meiner Freundin, schaue Filme und Serien. Letzte Woche haben wir die neue Staffel von Squid Game gesehen.

AJ: Wie gefällt Ihnen Augsburg?

Giannoulis: Sehr gut! Ich habe schon einiges gesehen, bin aber nicht der Typ, der viel unternimmt. Zum Glück gibt es einige gute griechische Restaurants – das freut mich natürlich besonders.

Lesen Sie auch: Berisha da & Bauer weg – wird der FC Augsburg auf dem Transfermarkt noch mal aktiv?

KEINE AUSGABE MEHR VERPASSEN

Erfahren Sie als Erster, wenn unser neues Magazin veröffentlicht wird – exklusiv vor allen Anderen!

Prüfe deinen Posteingang oder Spam-Ordner, um dein Abonnement zu bestätigen.

Die mobile Version verlassen