Doppelte Bescherung für „Tiny Tina“! Das Jahr 2024 wird für den kleinen Augsburger Boxstar ein ganz großes. Nach ihrem verlorenen USA-Kampf und dem Verlust ihres Weltmeister-Titels steigt Tina Rupprecht endlich wieder in den Ring. Doch die guten Nachrichten kommen bei ihr zwischen den Jahren im Doppelpack. Neben der Ringglocke beim Fight im Januar, sollen im Juni für „Tiny Tina“ auch die Hochzeitsglocken läuten. Wie der REPORTER erfuhr, hat ihr Partner Markus Fritschi um ihre Hand angehalten, um sie hat JA! gesagt. Die beiden sind seit Juni 2019 ein Paar. Sie hatten sich bei einem Business-Netzwerktreffen kennengelernt. Markus wusste gar nicht, dass Tina Box-Weltmeisterin ist. „Mir gefiel ihre Ausstrahlung – fröhlich und positiv! Ich wusste da nicht, dass sie Boxerin ist. Das war lustig.“ Bei dem Meeting bat der Moderator: „Tina, steh mal auf!“ Und dann durften die Leute raten, welche Sportart sie betreibt. Die meisten glaubten, sie sei Schwimmerin. Auf Boxerin sei niemand gekommen, erzählte Fritschi in einem Interview. Die beiden leben seit über drei Jahren in Hochzoll in einer schönen Wohnung.
Wenn Tina Rupprecht am 13. Januar 2024 nach knapp zehn Monaten wieder in den Ring steigt, findet sie sich in einer ungewohnten Rolle wieder. „Es ist cool, der Challenger zu sein, ich fühle mich wieder wie am Anfang meiner Karriere“, spürt sie vor ihrem WM-Kampf gegen Fabiana Bytyqi keinen Druck, sondern Vorfreude.
Weltmeister-Kampf im Januar und im Juni läuten die Hochzeitsglocken
Sechs Jahre lang war die 31-Jährige Weltmeisterin im Minimumgewicht, bis zum vergangenen März. Mit dem Vereinigungskampf gegen Seniesa Estrada in Fresno erfüllte sich die Augsburgerin zwar einen Traum, der Kampf ging jedoch nach Punkten an die US-Amerikanerin. Reue verspürt Rupprecht aufgrund der Niederlage allerdings nicht: „Verlieren gehört zum Sport dazu. Ich habe einen guten Kampf geliefert und mich nicht blamiert. Ich würde es jederzeit noch mal machen“, sagt sie gewohnt selbstbewusst.
Mit großem Selbstvertrauen geht Tiny Tina auch ihren nächsten Kampf an, für den sie das erste Mal in einer anderen Gewichtsklasse antritt. „Es wird Zeit für einen Machtwechsel im Atomgewicht“, freut sich die 1,52 Meter große Boxerin auf ihren anstehenden Kampf in der Berliner Verti Music Hall. Dort trifft sie auf die Tschechin Fabiana Bytyqi, die Rupprecht mit 1,64 Metern in Sachen Körpergröße deutlich überlegen ist. Und das, obwohl die Gewichtsklasse noch niedriger ist als zuvor. Maximal 46,2 Kilogramm dürfen die Athletinnen auf die Waage bringen. Ein Problem stellt das für die deutsche Ex-Weltmeisterin jedoch nicht dar: „An Weihnachten gab es eben ein paar Plätzchen weniger“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Deutlich schwieriger hingegen gestaltet sich die Suche nach Sparringspartnerinnen. „Die Sparringsphase fällt genau in die Weihnachtstage, da tut man sich etwas schwerer, ein paar Mädels zu finden.“ Eine Option sei es daher, mit ihrem Trainer Alexander Haan für ein paar Tage nach Ungarn zu fahren, um sich optimal auf ihre Gegnerin vorzubereiten.
Weniger Plätzchen an Weihnachten
Die Tschechin Bytyqi ist für Rupprecht keine Unbekannte. „Wir kennen uns in Anführungszeichen schon länger über Social Media, weil sie lange Weltmeisterin im Atomgewicht ist.“ Vor Jahren habe es sogar mal Überlegungen für ein gemeinsames Training gegeben. „Aber ihr Team hat gemeint, das wäre ungünstig, falls es in Zukunft doch mal zu einem Kampf kommen sollte.“ Bis dato wünschten sich die jetzigen Kontrahentinnen vor ihren Fights jeweils alles Gute. Das wird sich am 13. Januar ändern, wenn sich Tiny Tina nach fast genau zehn Jahren Profikarriere die Chance bietet, erneut um einen Weltmeistertitel zu boxen. Siegessicher ist sie dabei allemal: „Zum Jubiläum werde ich Weltmeisterin in einer zweiten Gewichtsklasse.“
Es wäre der perfekte Start in ein Jahr, das weitere Highlights für Tina Rupprecht bereithält. Neben der Aussicht auf weitere Kämpfe steht, wie erwähnt schließlich ihre Hochzeit an. Eine Zeit, die die Vollblut-Sportlerin unbedingt genießen will. „Ich hoffe, dass kein Kampf unmittelbar danach ist, sodass ich nicht auf mein Gewicht achten muss.“ Das muss sie bis zur nächsten Titelchance schon genug.
