Der FC Augsburg hat sich in der sportlichen Leitung personell fast komplett neu aufgestellt. Einer der Leidtragenden war Sportdirektor Marinko Jurendic. Der Schweizer hat sich nun ausführlich auf Instagram zu seiner Entlassung geäußert – und das mit klaren Worten.
Bereits seit einigen Wochen ist das Aus von Marinko Jurendic beschlossene Sache. Gemeinsam mit Trainer Jess Thorup musste der Sportdirektor seinen Hut nehmen, verzichtete aber darauf, sich zur Entscheidung des Vereins zu äußern. Auf Instagram schreibt der Schweizer nun Klartext. „Es sei mir gestattet, auf die branchenüblichen Formulierungen der PR-Routine zu verzichten“, beginnt Jurendic mit seinen Abschiedsworten. Er habe die Entscheidung des FC Augsburg „zu akzeptieren. Aus Respekt vor dem Club.“ Auf seine Zeit in der Fuggerstadt blickt er positiv zurück. „Wir haben Strukturen gelegt, Transfers mit Weitblick umgesetzt, den Klub wieder im Mittelfeld der Bundesliga mit Tuchfühlung gen Europa stabilisiert, Vereinsrekorde aufgestellt und vor allem das Fundament gestärkt, das trägt, das Konstanz garantiert – heute und morgen.“ Dies sei aber nicht allein sein Verdienst gewesen. „Das war keine Solo-Nummer. Es war Teamarbeit – mit Menschen, die Verantwortung übernehmen, mitdenken, anpacken und für den FCA leben“, so Jurendic weiter.
Marinko Jurendic hofft: Zeit soll nicht durch nachträgliche Nebengeräusche verzerrt werden
Bevor er sich bei allen Mitarbeitern sowie den Fans bedankt, mahnt Marinko Jurendic noch an seine Zeit nicht durch „nachträgliche Nebengeräusche“ zu verzerren. Genauer geht der 47-Jährige nicht darauf ein. Nach seiner Entlassung beim FCA hatten viele Fans mit Unverständnis reagiert. Es gab aber auch Berichte, wonach man Jurendic und Thorup den nächsten Entwicklungsschritt nicht mehr zugetraut habe. Was für Jurendic von seiner Zeit in Augsburg bleibt? „Ein klarer Abschied. Keine verletzte Eitelkeit. Fakten. Ich verlasse den FC Augsburg gestärkt. Vor allem mit dem Wissen, dass mein Beitrag für Euch messbar, sichtbar und wirksam war.“ Dennoch zeigt der stets sehr nüchtern-analytische Sportdirektor auch seine Enttäuschung über den Rausschmiss. „Manchmal endet etwas, das eigentlich noch nicht zu Ende war. Dann heißt es: Haltung zeigen. Und weitergehen.“
Hier das ganze Statement im Wortlaut:
Es sei mir gestattet, auf die branchenüblichen Formulierungen der PR-Routine zu verzichten. Vielmehr gibt es meinerseits Ehrlichkeit gegenüber Euch. Einer Ehrlichkeit und Klarheit, die meine gelebten Werte sowohl beruflich wie privat widerspiegeln.
Nach zwei erfolgreichen Spielzeiten als Sportdirektor des FC Augsburg hat sich der Verein entschieden, neue Wege zu gehen. Dies habe ich zu akzeptieren. Aus Respekt vor dem Klub.
Wir haben in den abgelaufenen zwei Spielzeiten zusammen viel bewegt. Mit klarer Linie, klugen Entscheidungen und einem starken Team. Wir haben Strukturen gelegt, Transfers mit Weitblick umgesetzt, den Klub wieder im Mittelfeld der Bundesliga mit Tuchfühlung gen Europa stabilisiert, Vereinsrekorde aufgestellt und vor allem das Fundament gestärkt, das trägt, das Konstanz garantiert – heute und morgen.
Das war keine Solo-Nummer. Es war Teamarbeit – mit Menschen, die Verantwortung übernehmen, mitdenken, anpacken und für den FCA leben.
Mir ist wichtig, dass die Zeit in Augsburg – persönlich wie beruflich bereichernd – nicht durch nachträgliche Nebengeräusche verzerrt wird, die weder zielführend noch relevant sind. Wer den Alltag in verantwortlicher Position kennt, weiß: Die Aufmerksamkeit gilt dem Wesentlichen, dem Team, der Entwicklung, dem gemeinsamen Ziel. Die Dinge, die zählen, haben für sich gesprochen. Und tun es bis heute.
Danke an die Trainer, den Staff, meinen Kolleg:innen, die Spieler und an alle, die den Verein mittragen. Und vor allem: Danke Euch, den Fans. Ihr habt mit Eurer Leidenschaft und Begeisterung meine Zeit nachhaltig geprägt. Mit Eurem Support. Echt, direkt, manchmal auch unbequem. Aber genau so muss unser Fußball doch sein. Euch und dem FC Augsburg wünsche ich sportlich nur das Beste.
Was bleibt? Ein klarer Abschied. Keine verletzte Eitelkeit. Fakten. Ich verlasse den FC Augsburg gestärkt. Vor allem mit dem Wissen, dass mein Beitrag für Euch messbar, sichtbar und wirksam war.
Manchmal endet etwas, das eigentlich noch nicht zu Ende war. Dann heißt es: Haltung zeigen. Und weitergehen.
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