Vier Niederlagen in Folge für den FC Augsburg, darunter zuletzt zwei absolute spielerische Offenbarungseide gegen Mainz und Heidenheim, haben den großen Hype um den Neustart mit Trainer Sandro Wagner abebben lassen. Ein Sieg gegen den VfL Wolfsburg war daher praktisch Pflicht, um weiter einigermaßen in Ruhe arbeiten zu können. Und die Mannschaft lieferte beim veridienten 3:1-Erfolg. 4 Dinge, die dabei besonders auffielen.

1. Gewagte Aufstellung und Systemumstellung

Sandro Wagner eröffnete nach der bitteren Pleite in Heidenheim den Kampf um die Positionen. Für die Startelf gegen Wolfsburg bedeutete dies fünf Änderungen im Vergleich zur Vorwoche. Noahkai Banks, der wiedergenesene Dimitrios Giannoulis, Elvis Rexhbecaj, Elias Saad und Mert Kömür kamen für Keven Schlotterbeck, Cedric Zesiger, Alexis Claude-Maurice und Samuel Essende sowie den erkrankten Marius Wolf zum Zug. Das bedeutet zugleich eine Systemumstellung von der Dreier- auf eine Viererkette mit dem Innenverteidigerduo aus Banks und Chrislain Matsima. Außen verteidigte rechts etwas überraschend Kapitän Kristijan Jakic. Beim Wolfsburg-Trainer Paul Simonis sorgte dieser Schachzug, wie er vor Anpfiff zugab, für Überraschung. Und die hatte es in sich, bereits in der 3. Minute gingen die Augsburger in Führung.

2. Die Eigengewächse richten es

Mit dem Versprechen, den Eigengewächsen zu mehr Spielzeit und Entwicklung zu verhelfen, hatte Wagner seine Amtszeit in der Fuggerstadt begonnen. Gegen Wolfsburg standen wohl Kömür als auch Banks in der Startelf. Eine Kombination, die genau so zum 1:0 führen sollte. Bereits beim ersten Eckball, der kurz zu Kömür kam, flankte dieser perfekt auf den einkaufenden Banks, der nicht aus dem Abseits kommend die frühe Führung erzielte. Auch in der Folge hatte zumeist Kömür in der ersten Halbzeit noch gute Aktionen, scheiterte aber in etwa in der 43. Minute nach einem groben Schnitzer der VfL-Defensive am letzten verbliebenen Verteidiger Moritz Jenz. Dafür lief es in der 51. Minute besser, als Kömür auf Vorlage des durchgelaufenen Matsimas selbst das 2:0 erzielte und somit den Wolfsburgern früh in der zweiten Hälfte den nächsten Dämpfer verpasste.

3. Erstes Bundesligator für Robin Fellhauer

Wer noch nicht gänzlich vom Transfer von Robin Fellhauer überzeugt war, dem sei die 63. Minute ans Herz gelegt. Der 27-Jährige spielt beim FC Augsburg als so eine Art Schweizer Taschenmesser. Überall, wo er gebraucht wird, taucht er auf. Auf der rechten Außenbahn, links oder im Mittelfeld. Fellhauer ist überall und in der zweiten Hälfte zeigte er auch seine Torjägerqualitäten. Nach einem Pass von Fabian Rieder erzielte der Allrounder mit seinem platzierten Linksschuss sein erstes Bundesligator. Ein besonderer Moment für den ehemaligen Kapitän der SV Elversberg, der vor fünf Jahren noch in der Regionalliga kickte.

4. Erster Heimsieg der Saison – auf dem sich aufbauen lässt

Groß war die Kritik an Trainer Sandro Wagner nach den zuletzt arg besorgniserregenden Auftritten des FC Augsburg. Ähnlich groß dürfte an diesem Nachmittag aber auch die Begeisterung ausgefallen sein, als man die individuell eigentlich stärker besetzten Wolfsburger mit 3:1 aus dem Stadion schoss. Dies lag zwar nicht nur an der Spielanlage, sondern auch an der gnadenlosen Effizienz, die die Augsburger wie schon gegen den SC Freiburg erneut an den Tag legten. Insgesamt bot sich den Zuschauern eigentlich ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Wolfsburger sogar deutlich mehr Zweikämpfe gewannen. Das Aufbäumen nach dem 1:3-Anschlusstreffer fiel letztendlich aber zu harmlos aus, um den Gastgebern ihren ersten Saisonsieg noch zu vermiesen. Die Wölfe sind damit einer der Lieblingsgegner des FCA, der von den letzten fünf Aufeinandertreffen vier für sich entscheiden konnte. Übrigens: Der letzte Heimsieg des FCA datiert zurück auf den 15. März, als man 1:0 gegen – natürlich – den VfL Wolfsburg gewinnen konnte.

Nach der Länderspielpause gilt es für Wagner und Co., diese Leistung zu bestätigen – und das gegen eines der Überraschungsteams der bisherigen Saisons. Am Samstag, den 18. Oktober, gastieren die Fuggerstädter beim 1. FC Köln, der von seinen ersten sechs Spielen drei gewinnen konnte.

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