Der FC Augsburg hatte beim FC St. Pauli auf dem Kiez am Sonntagnachmittag eine schwere Auswärtsaufgabe zu bewältigen – und scheiterte letztendlich verdient an der Mannschaft von Alexander Blessin. Vier Dinge, die dabei besonders auffielen.
Sandro Wagner mag keine Stürmer – in der Startelf
So kurios das für einen ehemaligen Stürmer auch wirken mag, Sandro Wagner hält offenbar nicht viel davon, Stürmer auch von Beginn an spielen zu lassen. Konnte man gegen den SC Freiburg und den FC Bayern noch auf die Underdog-Rolle verweisen, so galt diese Begründung beim Duell gegen den FC St. Pauli nicht mehr. Zum ersten Mal in der neuen Bundesliga-Saison gingen die Augsburger zumindest als leichter Favorit in die Partie. Die Aufstellung überraschte daher zumindest ein klein wenig. Nachdem Steve Mounié auf den letzten Drücker noch in die Türkei verliehen werden konnte, dürfte es Phillip Tietz in dieser Saison dennoch schwerfallen, auf viel Einsatzzeit zu kommen. Ob das auch für Samuel Essende gilt, ist noch unklar. Der gegen St. Pauli letztmals rotgesperrte Stürmer darf in der kommenden Woche beim Heimspiel gegen Mainz wieder mit dabei sein.
Neuzugang Fabian Rieder sticht direkt beim Debüt für den FC Augsburg
Frisch verpflichtet und direkt in der ersten Elf. Wie zu erwarten schenkte Wagner Fabian Rieder in seinem ersten möglichen Pflichtspiel für die Fuggerstädter direkt das Vertrauen. Sehr intensiv hatte sich der Augsburger Trainer in den letzten Tagen des Transferfensters um den neuen Offensivmann bemüht. Ein Aufwand, der sich direkt auszahlen sollte. So bescherte Rieder auf butterweiche Flanke von Han-Noah Massengo dem FCA in der 16. Minute das frühe 1:0 mit dem Kopf.
Wagner auf bestem Weg zur Sperre
Eigentlich wollte Sandro Wagner an der Seitenlinie nicht negativ auffallen. Doch im dritten Saisonspiel verbuchte der 37-Jährige bereits seinen zweiten Regelverstoß und erhielt folgerichtig bereits die zweite Gelbe Karte – womit er sogar noch gut bedient war. Für das Rollen eines Balles aufs Spielfeld hätte es streng nach Regelbuch aufgrund von Spielverzögerung sogar direkt die Rote Karte geben müssen, Wagner hatte also Glück, mit Gelb davongekommen zu sein. Trotzdem behält er diese Quote bei, droht Augsburgs Trainer die erste Spielsperre bereits am 7. Spieltag. Trainer werden in der Bundesliga anders als Spieler bei vier Gelben Karten für ein Spiel auf die Tribüne verbannt.
Pechvogel Zesiger
Erst das Handspiel, das zum Elfmeter für FC St. Pauli führte, dann auch noch das Knie am falschen Ort beim 2:1 für die Kiezkicker. Trotz starker Zweikampfwerte erwischte Cedric Zesiger einen gebrauchten Nachmittag. Am Elfmeter, der zum Ausgleich für die Gastgeber führte, trug er mit seinem klaren Handspiel die Schuld, und auch beim Siegtor für die Hamburger hatte er seine Anteile. Den Freistoß von Daniel Sinani fälschte er unhaltbar für Finn Dahmen ab.
Am Ende stand für den FC Augsburg eine unglückliche wie verdiente Niederlage beim FC St. Pauli zu Buche. Die Kiezkicker waren über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft und kauften der Wagner-Elf erfolgreich den Schneid ab. Für den FCA geht es am kommenden Samstag um 15:30 Uhr weiter mit einem Heimspiel gegen den FSV Mainz 05.
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