Wenn der FC Augsburg auf RB Leipzig trifft, gibt es für die Fuggerstädter in der Regel wenig zu holen. Genauso gestaltete es sich auch an diesem Nachmittag, an dem die Sachsen die Partie nach den ersten 22 Minuten bereits entschieden hatten. Am Ende wurde es ein ganz bitteres 0:6. Vier Dinge, die dabei auffielen:
1. Anton Kade behält seinen Platz
Große Änderungen an der Startelf waren nach dem 1:1-Unentschieden in Köln nicht vonnöten. Deshalb schickte Sandro Wagner beinahe die selbe Elf wie gegen die Geißböcke auch gegen Leipzig ins Rennen. Lediglich der erkrankte Kömür fiel aus, dafür begann Alexis Claude-Maurice. Am auffälligsten gestaltete sich aber die Personalie Anton Kade, der Marius Wolf im zweiten Spiel in Folge auf die Bank verdrängte. Kein Wunder, der 20-Jährige holte in der Vorwoche den Elfmeter raus, der zum zwischenzeitlichen 1:0 führte.
2. Augsburg macht das Spiel, Leipzig die Tore
Man konnte dem FC Augsburg in der Anfangsphase kein schwaches Spiel attestieren. Der Ball lief gut, Leipzig drückte man über weite Strecken tief in deren Hälfte, erarbeitete sich gute Abschlussmöglichkeiten. Doch während Claude-Maurice und Co den letzten Ball oft nicht an den Mann brachten oder zu unplatziert abschlossen, zeigte Leipzig seine individuelle Klasse und stellte trotz des guten FCA-Beginns in den ersten 22 Minuten auf auf 3:0. Erst war es Yan Diomande, der nach Doppelpass mit Romulo ins kurze Eck einschoss (10.), dann war es Romulo selbst, der in der 18. Minute auf Vorlage von Assan Ouedarogo auf 2:0 stellte. Und noch einmal nur knapp vier Minuten später besorgte schließlich Antonio Nusa die Vorentscheidung – bei Leipzig ging in dieser Phase jeder Schuss ins Tor. Das änderte sich auch bis zur Halbzeit nicht, Christoph Baumgartner erhöhte nach einem weiteren gut ausgespielten Konter in der 38. Minute auf 4:0.
3. Nicht bundesligataugliche Defensivleistung
10:6 Schüsse, 52 Prozent Ballbesitz, 0,54 zu 0,88 xG. Wer die erste Hälfte nur auf dem Statistikblatt verfolgte, der durfte sich durchaus über das eindeutige Ergebnis von 0:4 zur Pause wundern. Wer hingegen das Spiel vor Ort oder über die Übertragung im TV verfolgte, dem dämmerte schnell, dass es mit solch einer Defensivleistung, egal welchen Gegner in der Bundesliga, ganz schwer werden dürfte, an Punkte zu gelangen. Leipzig spielte seine Konter zwar konsequent aus, doch sowohl das Mittelfeld als auch die komplette Abwehrreihe erwischte in der Rückwärtsbewegung einen rabenschwarzen Tag, kam nicht in die Zweikämpfe, und sogar der eigentlich so verlässliche Rückhalt Finn Dahmen sah beim 4:0 von Baumgartner ganz unglücklich aus.
4. Historische Heimpleite – noch nie verlor der FCA so hoch im heimischen Stadion
Dass das Heimspiel gegen RB Leipzig ein historisches werden würde, daran hatten im Vorfeld der Partie wohl nur die Wenigsten gedacht. Die 0:6-Pleite gegen das Team von Ole Werner verhalf den Roten Bullen nicht nur dazu, die Tordifferenz vom ersten Spieltag zu egalisieren – dort verlor RB 0:6 in München –, sondern stellte gleichzeitig die höchste Niederlage der FCA-Bundesligageschichte dar. Dass Wagner bis zur 65. Minute bis zu den ersten Wechseln wartete, irritierte, verkam angesichts der gebotenen Darbietung – nur wenige Minuten später fiel das Tor zum 0:6 – zur Randnotiz. Die höchste Niederlage generell war übrigens ein 8:1 in Wolfsburg am 34. Spieltag der Saison 2018/19.
Die einzig positive Nachricht für alle, die es mit dem FC Augsburg halten, birgt der Spielplan. Bereits am kommenden Dienstag geht es für die Mannschaft von Sandro Wagner im Pokal weiter. Dort trifft man ebenfalls vor heimischer Kulisse auf Zweitligist und Absteiger VfL Bochum. Aber auch dort wird es defensiv eine andere Leistung benötigen, um in die dritte Runde einzuziehen. Anpfiff ist um 20:45.
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