Der FC Augsburg war gegen den Hamburger SV praktisch zum Siegen verdammt, gerade mit der anstehenden Jahreshauptversammlung, die am kommenden Dienstag bevorsteht. Am Ende klappte es, dank des späten Treffers von Anton Kade. Dieser beschert dem FCA dringend benötigte drei Punkte und Ruhe, um sein Projekt weiter nach vorne zu treiben. 4 Dinge, die dabei besonders auffielen.

1. Kein Stürmer bei der Mission Pflichtsieg – oder alles beim Alten

Eigentlich keine Neuigkeit mehr, dennoch erwähnenswert. Auch im besonders wichtigen Duell mit Aufsteiger HSV verzichtete Sandro Wagner auf einen gelernten Mittelstürmer. Stattdessen begann Mert Kömür in der ersten Elf an vorderster Front. Dies war gleichzeitig die einzige Änderung in der Startelf, in der zwei Wochen zuvor noch Elvis Rexhbecaj gestanden hatte.

2. Kein Lohn für gute Anfangsphase – ein langer Ball reicht für den HSV

Vor heimischer Kulisse war der FCA gegen den Aufsteiger aus Hamburg gefordert, das Spiel in die eigene Hand zu nehmen. Das tat das Team von Sandro Wagner mit Elan und Erfolg. Weit vorne liefen die Augsburger die Hanseaten an und erzwangen so immer wieder gefährliche Ballverluste. Einzig der Ertrag blieb aus. Sowohl Anton Kade, als auch Dimitrios Giannoulis und Fabian Rieder ließen beste Gelegenheiten zur Führung liegen. Einmal lag der Ball dann aber doch im Tor, Rieder feierte sich als vermeintlicher Torschütze, es lag allerdings eine Abseitsstellung vor. Dass die riskante Herangehensweise aber auch ihre Tücken birgt, zeigte sich in der 17. Minute, als Königsdörffer nach einem einzigen langen Ball praktisch frei durch war, den Ball aber nur an den Pfosten setzte. Zudem stand der SV-Stürmer wohl knapp im Abseits.

3. Die Defensive bleibt wacklig

Etwa eine halbe Stunde lang hatte der FC Augsburg das Spielgeschehen gegen den HSV komplett im Griff, dann schlichen sich die ersten Unkonzentriertheiten ein ins Spiel der Gastgeber. Mit diesen lud man teils ohne Not die Gäste zu immer größer werdenden Chancen ein und konnte am Ende froh sein, mit dem 0:0 in die Halbzeitpause zu gehen. Nach der Pause ging es zum Unmut der FCA-Fans erst einmal genauso weiter. Noahkai Banks ließ Dompé aus den Augen, was in der 47. Minute zur nächsten Großchance führte, Finn Dahmen parierte aber souverän. Diese Aktion rüttelte die Hausherren wach, von nun an übernahm man wieder mehr die Spielkontrolle.

4. Anton Kade erlöst den FC Augsburg, doch Schlotterbecks Platzverweis macht es noch einmal spannend

Nach der Leistung in de ersten halben Stunde mutete es gegen Ende des Spiels beinahe absurd an, dass bis dato noch kein Tor für den FCA gefallen war. Anton Kade, einer der auffälligsten Augsburger an diesem Nachmittag, verschaffte in der 77. Minute den dringend benötigten Befreiungsschlag. Nach einer Flanke von Giannoulis über den eingewechselten Samuel Essende hinweg, stand Kade völlig frei und jagte den Ball aus kurzer Distanz an Heuer Fernandes vorbei in die Maschen. Eigentlich alles gut also aus Sicht des FCA, der so auf den Sieg zusteuerte, doch Keven Schlotterbeck erwies seiner Mannschaft in der 82. Minute einen Bärendienst. Einen Konter des HSV unterband er per taktischem Foul, es hatte die logische Gelbe Karte zur Folge – es war allerdings seine zweite an diesem Nachmittag und somit musste er vom Platz. So war in den Schlussminuten noch einmal Zittern angesagt. Am Ende reichte es und Wagner jubelte mit seiner Mannschaft auf dem Feld.

Durch den 1:0 Sieg verschafft sich der FC Augsburg in erster Linie Luft im Abstiegskampf und zieht in der Tabelle am Hamburger SV vorbei. Insgesamt ist die Punkteausbeute mit 10 Punkten nach 11 Spielen dennoch überschaubar. Kommenden Samstag geht es um 15:30 Uhr auswärts gegen Hoffenheim weiter.

KEINE AUSGABE MEHR VERPASSEN

Erfahren Sie als Erster, wenn unser neues Magazin veröffentlicht wird – exklusiv vor allen Anderen!