Groß war die Euphorie, als Sandro Wagner im Sommer das Traineramt beim FC Augsburg übernahm. Zwar gab es auch skeptische Stimmen, was die Entlassung des erfolgreichen Jess Thorup anging, eindeutig überwog aber der Optimismus, mit Wagner einen Coup auf dem Trainerposten gelandet zu haben.
Diese ersten Vorschusslorbeeren schienen sich in der Vorbereitung zu bewahrheiten, als Spieler wie Phillip Tietz – „Der erste Trainer, bei dem mir in den ersten Wochen der Kopf raucht“ – den neuen Trainer für seine akribische Arbeit und seine positive Überforderung lobten. Als dann noch die Auftakthürde im Pokal bewältigt wurde und der SC Freiburg auswärts am ersten Spieltag mit dem nötigen Spielglück bezwungen werden konnte, schien es kein Halten mehr zu geben.
Erste Optimisten wähnten den FCA mit seinem punktuell verstärkten Kader und seinem neuen Trainer bereits als positive Überraschung der Saison, aktuell ist eher das Gegenteil der Fall. Nach vier Niederlagen am Stück und zwei absoluten Nicht-Leistungen gegen Mainz und Heidenheim hat der Höhenflug des FC Augsburg und Sandro Wagners bereits kurz nach dem Start ein jähes Ende gefunden. Die Landung auf dem kalten Boden der Realität war hart. Ein Restart in gleicher Konstellation wird größere Bauarbeiten benötigen.
Das große Trainerversprechen, an das Geschäftsführer Michael Ströll die Vision eines FCA knüpfte, der die Graumäusigkeit endlich ablegt, droht sich als das größte Missverständnis der jüngeren Vereinshistorie zu entpuppen.
Von Johannes Kaiser
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