Für den FC Augsburg ging es am fünften Spieltag beim 1. FC Heidenheim bereits um die Vermeidung der ersten handfesten Krise. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge stand die Mannschaft von Sandro Wagner bereits gehörig unter Zugzwang, und musste sich am Ende verdient geschlagen geben. Diese 4 Dinge sind dabei besonders aufgefallen.
1. Zum ersten Mal ein Stürmer in der Startelf
Gegen Mainz war das Tor von Samuel Essende wahrscheinlich der einzige kleine Lichtblick an einem ansonsten rabenschwarzen Nachmittag aus Augsburger Sicht. Daher wirkte die Berufung des Kongolesen in die Startelf folgerichtig. So konnte man der körperlichen Spielweise der Gastgeber auch eine weitere Kante entgegenstellen. Ebenfalls auffällig war, dass zum ersten Mal Mert Kömür nicht in der Startelf stand, vielmehr setzte Wagner auf Claude-Maurice und seinen Wunsch Transfer Fabian Rieder im offensiven Mittelfeld.
2. Abnutzungskampf in der ersten Hälfte auf der Alb
Wenn der Tabellen 16. auf den Tabellen 18. trifft, ist in der Regel kein Fußball Festival der schönen Spielzüge zu erwarten. Und genau diese Erwartungen bestätigten beide Teams über weite Strecken des Spiels. Gegen den Ball zeigten sich sowohl der FCA als auch der FCH überaus engagiert. Freigeistern wie Claude-Maurice oder Arijon Ibrahimovic räumten die Defensiven praktisch überhaupt keinen Platz ein. Infolgedessen waren Chancen Mangelware. Die beste hatten die Gastgeber in der 28. Minute, als Sirlord Conteh im Strafraum völlig frei zum Abschluss kam, aber aus elf Metern drüber schoss.
3. Erste gute Chance in der 60. Minute
Für ein leises Aufbäumen und einen richtigen Zugang in die Partie benötigte der FC Augsburg eine Stunde und einen 0:2-Rückstand auf der schwäbischen Alb. Die erste gute Gelegenheit ergab sich durch Fabian Rieder in der 60. Spielminute nachdem der ansonsten schwache Marius Wolf zuvor klasse per Kopf in die Mitte abgelegt hatte. Lange hielt diese etwas bessere Phase nach dem Dreifachwechsel aber nicht an. Die Gastgeber brachten das Spiel schnell wieder unter ihre Kontrolle. Zwar gelang Phillip Tietz tief in der Nachspielzeit noch der Anschlusstreffer, es half jedoch am Ende nichts mehr.
4. Standortbestimmung für Sandro Wagner und den FC Augsburg
Startete die Saison noch vielversprechend mit einem glücklichen Auswärtserfolg beim SC Freiburg, ebbte die Euphorie um Sandro Wagner und dessen neue Spielweise danach Stück für Stück ab. Spätestens beim 1:4 gegen Mainz hätte man sich deutlich mehr versprochen. Gegen Heidenheim musste eigentlich ein überzeugender Sieg her, um die Wogen zu glätten. Was nach der laut Wagner „besten Trainingswoche“ bis dato folgte war ein knallharter Aufprall auf dem Boden der Tatsachen. Heidenheim zeigte vor den eigenen Zuschauern einen großen Kampf, kaufte dem offensiv völlig harmlosen Augsburgern komplett den Schneid ab und zeigte den Fuggerstädtern klar die Grenzen auf. Daran änderte auch das späte Anschlusstor von Phillip Tietz nichts mehr. So behäbig man sich im Angriff präsentierte, so indisponiert agierte man in der Defensive beim 2:0 der Heidenheimer, das praktisch die Vorentscheidung bedeutete. Beim FCA muss auf diese große Ernüchterung eine knallharte Aufarbeitung folgen. Für personelle Konsequenzen und ein abschließendes Urteil ist es zwar noch deutlich zu früh. Der mit Wagner eingeschlagene Weg scheint sich derzeit aber als der falsche zu entpuppen. Die aktuelle Tabellensituation zeigt akkurat, wo man sich aktuell sportlich befindet – tief im Abstiegskampf.
Für den FC Augsburg geht es am kommenden Samstag vor der Länderspielpause zu Hause weiter gegen den VfL Wolfsburg. Anpfiff ist um 15:30 Uhr. Dort bietet sich die nächste Gelegenheit für den ersten Heimsieg und einen Schritt hinaus aus der Krise.
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