Die Rahmendaten des kommenden Herbstplärrers lesen sich wie folgt: Festauftakt ist am Freitag, 22. August. Wie üblich, findet am ersten Fest-Samstag, heuer der 23. August, ab Mittag der Plärrerumzug statt, der in der Maximilianstraße startet und hinab zum Festgelände auf dem kleinen Exerzierplatz führt. Neben Plärrer-Klassikern gibt es auch Überraschendes.

Bereits so gut wie fertig sind die Plärrer-Programme der beiden große Festzelte Binswanger und Schaller. Den Auftakt im Schaller bestreiten „The Mercuries“, die am Sonntag, 24. August, die bereits dritte rot-grün-weiße FCA-Nacht gestalten. Es ist der Tag nach dem Bundesliga-Auftakt des FCA in Freiburg – freilich würde ein sportlicher Erfolg der Wagner-Schützlinge der Feierlaune auf dem Plärrer gut tun.

Gleich am folgenden Tag, Montag, 25. August, heißt das Motto „Rosa Montag.“ Am Rosa Montag verwandelt sich das Schallerzelt einmal mehr in die Partyzone für LGBTQIA+ and Friends. Die Musik dazu kommt von der Joe Williams-Band. Als Stargast des Abends ist Travestie-Artist Patrick Granado angesagt, der die legendäre Tina Turner in Szene setzt. Nächster Tag, nächste Attraktion: Zum zweiten Mal gibt es auf dem Plärrer einen sogenannten Blaulicht-Stammtisch, der all den Helfern von Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, THW & Co gewidmet ist. Für Stimmung im Schaller sorgt die Hausband.

Am 2. September wird der neue Trachtkerl gekrönt

Ganz besonders hinzuweisen ist auf Dienstag, 2. September: An diesem Tag ernennt unser Verlag den neuen Trachtkerl – Näheres dazu auf den nächsten Seiten. Freilich gibt es auch an diesem Tag fetzige Musik – von der Band Starmix. Und was es genau an diesem Tag auch wieder gibt: eine Laser-Show, die schon beim Frühjahrsplärrer das Publikum begeistert hat.

Ein volles Programm bester Stimmungs-, Party- und Blasmusik gibt es auch im Festzelt Binswanger. DER Termin für alle Blasmusikfreunde ist wie üblich der letzte Plärrersonntag, wenn Kurt Pascher und seine Original Böhmerwalder Musikanten ab 11 Uhr aufspielen. Aber auch die Schmuttertaler, die Aretsrieder Musikanten oder die Schwäbische Trachtenkapelle Hirblingen stehen für tolle traditionelle Blasmusik.

Nicht verpassen sollten die Kleinsten unter den Plärrerbesuchern die mittwöchlichen Kindernachmittage – dann, wenn es ermäßigte Preise gibt – und zwei besondere Aufführungen im Binswanger: Am Mittwoch, 27. August, gastiert ab 15 Uhr das „Aichacher Marionetten-Theater“ mit dem Märchen „Das kleine Gespenst“. Eine Woche drauf, am Mittwoch, 3. September, ist die Reihe ab 15 Uhr an der „Donikkl Crew“ mit ihrer Gute-Laune-Kinder-Konzert-Party zum Mitsingen, Mittanzen und Mitlachen.

Kevin reicht das Zepter weiter

Seit Jahren beliebte und echte Hingucker sind die Plärrer-Girls und die Trachtkerle, die unser Verlag zusammen mit den Plärrer-Schaustellern ernennt. Der Herbst ist jeweils Trachtkerl-Zeit, so auch heuer. Einen ganz großen Auftritt kann der amtierende Trachtkerl Kevin noch absolvieren, wenn er beim Plärrerumzug aus einem Oldtimer unseres Verlags und unserer Partner Handküsschen und Bonbons verteilt. Kaum ist der Festzug am Samstag, 23. August, auf dem Festgelände eingetroffen, beginnt das Sägen an Kevins Stuhl. Um 16 Uhr startet das Casting, also die Suche nach einem Nachfolger. Wie üblich, steht ein Team des Augsburg Journal-Verlages bei der Fischbraterei Meeß, wo sich interessierte Tracht-Träger einfinden können. Einen Anmeldebogen ausgefüllt (die Kandidaten müssen über 18 Jahre alt sein), schmucke Fotos geschossen – fertig. Wer mitmacht, bekommt einen Getränkegutschein, Bummelpass etc. – und er trägt eine Woche lang die Hoffnung in sich, ja vielleicht der Trachtkerl 2025/26 zu werden. Gleich in den Tagen nach dem Casting sind Fotos aller Kandidaten im Internet auf der Homepage unseres Verlages (augsburgjournal.de) oder auf Facebook zu sehen. Wer möchte, kann seinem Favoriten seine Stimme geben. Das Publikumsvoting ist der eine Teil des Abstimmungsprozesses, daneben spricht unsere Jury mit, bestehend aus Schausteller-Vertretern, Sponsoren und Verlagsangehörigen. Das Ergebnis gibt es dann am Dienstag, 2. September, im Schaller-Zelt zu erleben. Die Band Starmix überlässt den Beteiligten gegen 19 Uhr die Bühne, wo die drei Erstplatzierten vorgestellt werden. Der Ehrentitel des Trachtkerls ist das eine. Auf die Erstplatzierten warten zudem tolle Preise wie Gutscheine der PSD Bank (550 Euro), vom Königswirt im Trachtenheim Königbrunn (440 Euro) und vom Erlebnisbad Titania in Neusäß (330 Euro). Die „Krönung“ erfolgt mit einer Schärpe von Blumen Schlegel.

Trachtkerl Kevin (in der Bildmitte) stand/saß auf dem vergangenen Herbstplärrer im Mittelpunkt. Jetzt wird ein Nachfolger für ihn gesucht.

Tracht im Alltag und bei der Arbeit

Sind Ihnen Mitte Juli Menschen aufgefallen, die in Dirndl oder Tracht zur Arbeit gingen, in die Schule, beim Einkaufen waren, im Restaurant saßen? Kein Wunder: Immer am 14. Juli, dem „Tag der Tracht“, soll auf die Vielfalt und Einzigartigkeit der bayerischen Trachten aufmerksam gemacht und Trachten getragen werden. Privat, im beruflichen Umfeld oder in den Schulen. Es soll aber auch die Herstellung in den Fokus gerückt werden, denn Tracht ist nachhaltig, regional produziert und erfordert viel altes und neues Handwerkswissen.

Gemeinsam riefen der Bayerische Trachtenverband, der Bayerische Landesverein für Heimatpflege sowie das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat zum Mitmachen am Tag der Tracht auf. Alle, die am Tag der Tracht ein Zeichen für Bodenständigkeit, Lebensfreude und Liebe zur Heimat setzen wollen und bewusst Tracht tragen, können darüber hinaus am Fotowettbewerb „Tracht im Alltag und in der Arbeit“ teilnehmen.

Und das ganz einfach: Machen Sie ein Bild mit Tracht im Alltag, bei der Arbeit, in der Freizeit, beim Hobby…und senden es an tagdertracht@trachtenverband-bayern.de. Es gibt Preise zu gewinnen, die Preisverleihung findet am 7. September 2025 am Gredinger Trachtenmarkt statt.

Anfangs in der Maxstraße geplärrt

Die Wurzeln des Augsburger Plärrers als Volksfest lassen sich in der Geschichte der freien Reichsstadt länger als 1000 Jahre zurückverfolgen. Märkte unter freiem Himmel („Dult“) waren immer auch Bühne für Gaukler, Artisten, Zauberkünstler, Moritatensänger und Schießstandbetreiber. Interessante Parallele zu heute: Weniger beliebt war der Lärm, der regelmäßig die Anwohner der heutigen Maxstraße um ihren Schlaf brachte. Nach Beschwerden entschloss man sich, das „Geplärre“ von den Marktständen zu trennen. Als Platz für den Festbetrieb bot sich der kleine Exerzierplatz vor den Toren Augsburgs an – jener Platz, wo bis heute zweimal im Jahr Attraktionen für Jung und Alt täglich Tausende von Besuchern anlocken. Im Jahre 1878 fand der Plärrer das erste Mal in jener Form auf dem kleinen Exerzierplatz statt, wie wir sie bis heute kennen. Das heißt, dass der Plärrer 2028, dem Jahr der nächsten Olympischen Spiele (Los Angeles, USA) und der bayerischen Landtagswahl, sein 150. Jubiläum feiert.

Die Bierzelte, und somit auch die viel besungene Gemütlichkeit, kamen erst im Jahre 1927 auf den Plärrer. Bis 1926 galt noch das Alkoholverbot aus den Jahren des Ersten Weltkrieges. Als zunächst der Ausschank von Heidelbeerwein genehmigt wurde, ging alles Schlag auf Schlag: Zuerst gab es eine Bierbude von Hasenbräu, und schon 1928 standen zwei Ausschank-Zelte zwischen den Buden der Schausteller. Inzwischen gehören die Bierzelte mit Ihren gastronomischen Angeboten und dem stimmungsreichen Musikprogramm unbedingt zum Plärrer-Erlebnis!

Der Plärrer ist ein Vergnügungspark, auf dem in der Regel nur Schaustellergeschäfte zugelassen sind, die aus Süddeutschland kommen. Das ausgeschenkte Bier soll in der Fuggerstadt gebraut werden. Die großen Feuerwerke, die jeweils am Freitagabend abgebrannt werden, sind Höhepunkte des Festes.

25.000 Menschen kamen auf den Kleinen Exerzierplatz, als dort 1929 der König zu Gast war.

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