Die schicke und nach dem Erweiterungsumbau noch großzügigere Location von Dennis Ender ist ja in erster Linie Kochschule und Veranstaltungs-Raum für Business-Events und private Feiern. Mit Kochkurs-Themen wie „Green & Tasty – Vegan kochen mit Geschmack“, „Born to be Wild – Das beste aus unseren heimischen Wäldern“, „Spanische Küche – feine Leckereien der iberischen Halbinsel“ oder eben „Pasta geht immer – Der Klassiker zuhause neu verpackt“ trifft der junge Gastro-Unternehmer und erfahrene Küchenchef den Nerv und den Geschmack der Zeit. Und zwar – wie sein Name verspricht – Einfallsreich, Neu, Durchdacht, Einzigartig und Raffiniert. Darüber hinaus lädt das Atelier Ender seit kurzem auch zum Mittagstisch (Montag – Freitag von 11.00 Uhr – 14.00 Uhr). Das verspricht eigentlich unprätenziöses Lunch-Vergnügen mit Wow-Effekt – und genau so war es auch!

Ambiente ★ ★ ★ ★

Wer sich noch an das etwas überfrachtete Ambiente des Restaurants „Die Pyramide“ erinnert, staunt natürlich, was Dennis Ender vor drei Jahren hier hineingezaubert hat: Ein stylish-modernes Interieur mit dunkelgrauer und dunkelgrüner Farbgebung, ockerfarbenem modernen Mobiliar und gelungener Lichtführung – der Gastraum im Eingangsbereich natürlich geprägt von der grandiosen Profi-Küche. Und an schönen Tagen kann sogar der kleine Außenbereich des Anwesens mit seiner Fassade im Neurenaissancestil genutzt werden.

Essen ★ ★ ★ ★ ★

Unkompliziert soll´s für den Gast beim Mittagsbesuch natürlich sein – und so steht in erster Linie eine Auswahl an Pastagerichten auf der Karte. Aber weil Ender eben gerne über den Tellerrand blickt und kochen nach Schema F so gar nicht sein Ding ist, darf man sich auf echte Überraschungen gefasst machen! Wir wählten die hausgemachten Casarecce (Jede Pasta wird täglich frisch selbstgemacht!) mit Miesmuscheln in einer Zitronensauce mit Chili (15,- €). Sagenhaftes Aroma, sensationell tolle Schärfe – so noch nie gegessen und einfach „der Burner“! Und auch beim kleinen Menü bekam unser zweiter Essenstester für 20,- € (inklusive Getränk!) ein phantastisches Preis-Geschmacksverhältnis. Der lecker angemachte kleine Vorspeisensalat mit feinem Roastbeef und Honigmelone – top! Und die darauf folgenden deftigen Casarecce mit Schweinebäckchen und Erbsen in einer aromatischen Schmorsoße bewiesen uns, dass die richtige Portion Experimentierfreudigkeit in der Küche plus handwerkliches Know-How aus „Schon wieder Nudeln“ eben „Pasta geht immer“ machen kann. Ender selbst formuliert das salopp so: „Es muss halt schmecken!“ Das stimmt sicher, ist aber nach unserem Dafürhalten bescheidenes Understatement. Zum Dessert gab´s noch ein Schokocreme-Törtchen, das so rein gar nichts mit Convenience-Produkt zu tun hatte. Selbst gemacht – Freude gebracht; und – wäre es nicht im Menüpreis enthalten gewesen – mit 3,- € bei Einzelbestellung eigentlich ein „Geschenk des Hauses“. Die Bestnote für diesen Essensbesuch zeigt, dass auch „einfache“, aber ehrliche, kreative und insgesamt eben authentische Gerichte mit unverwechselbarer Handschrift das Zeug zum Spitzenreiter haben.

Trinken ★ ★ ★ ★

Als unkomplizierten Essensbegleiter wählten wir den lebhaften Sauvignon Blanc vom Pfälzer Winzer Uli Metger (Glas 0,2l zu 6,50 €) – passt eigentlich zu fast jedem Anlass und zum beschwingt-lockeren Lunch allemal.

Service und Fazit ★ ★ ★ ★ ★

Sowohl Ender selbst als auch sein zweiter, hervorragender Koch sind ganz nah dran am Gast, erzählen gerne etwas zu selbst gemachten Ölen, Soßen oder zur Zubereitung der Gerichte. Wunderbar!

Fazit: Dieser Mittagsbesuch machte richtig gute Laune – und natürlich Lust auf mehr; sprich: Wir werden uns gerne für einen der – leider oft schon weit im Voraus ausgebuchten – Themenabende / Kochkurse anmelden…

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