Für sein Engagement überreichte Staatsministerin Ulrike Scharf Alois Strohmayr das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Für sein Engagement überreichte Staatsministerin Ulrike Scharf Alois Strohmayr das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Josef Niederleitner aus Augsburg-Inningen wurde von der Post vom Ministerpräsidenten Markus Söder überrascht – positiv: „Das hat mich sehr gefreut, dass ehrenamtliche Tätigkeit auch anerkannt wird. Normalerweise gibt es für das Ehrenamt nur einen hohlen Händedruck.“ Er und Alois Strohmayr bekamen das Bundesverdienstkreuz.

Ulrike Scharf überreichte Josef Niederleitner das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Ulrike Scharf überreichte Josef Niederleitner das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Für die Verleihung kam die Familie mit: Für Niederleitners Frau Ingeborg habe Sohn Markus ein Carsharing-Fahrzeug aufgetrieben, in das auch ein Rollstuhl passe. „Sie kann an der Verleihung auch teilnehmen. Das freut mich schon“, sagt er. Auch die Familien seiner Kinder Markus mit Tochter Luise und Claudia mit Korbinian und Antonia waren dabei. „Die sind alle dabei und mächtig stolz auf den Opa“, freut der sich. „Sie mussten auch eine Schulbefreiung beantragen. Im Sekretariat hieß es, bei so einer Gelegenheit gibt es natürlich eine Befreiung.“
Niederleitner war 35 Jahre bei der katholischen Jugendfürsorge Augsburg, kümmerte sich um den Behördenverkehr. Dann kam der Ruhestand. „Meine Tochter sagte, du brauchst eine neue Aufgabe, Papa“, erinnert der sich. Der heute 79-Jährige setzte sich mit seinem Wissen seit 2005 für die Belange und Interessen der Senioren in Bayern, insbesondere in Augsburg und Schwaben, ein. Etwa in der „LandesSeniorenVertretung Bayern“. Neben anderen Ämtern war er 16 Jahre lang Mitglied im Seniorenbeirat der Stadt Augsburg, viele Jahre im Vorstand. Auch im Besuchsdienst der Caritas hat er sich für seine Mitmenschen engagiert, und auch selbst profitiert: „Da habe ich gelernt, zuzuhören.“

Aloist Strohmayr über Bundesverdienstkreuz-Übergabe: „Ich war sehr überrascht!“

Auch Alois Strohmayr hatte seine Familie in München bei sich: Frau Irmgard, sein Sohn Alois und dessen Frau Susanne. „Ich war sehr überrascht!“, lacht er, als er sich an die Nachricht erinnert. „Ich hab’s gleich meiner Frau gesagt, die hat sich gefreut!“ Der 83-Jährige ist ein Ur-Stadtberger, seine Familie wohnt dort seit Generationen. Das Engagement für seine Heimat kann man aus der Laudatio herauslesen: „Die Familie Strohmayr, deren Architektur-Büro in Stadtbergen seit 1925 in Familienhand ist, hat das Ortsbild von Stadtbergen nachhaltig geprägt, sei es im Wohnungsbau, im öffentlichen Bauwesen oder in der Bauleitplanung. Hervorragendes Beispiel hierfür ist das Rathaus in Stadtbergen.“

Strohmayr trat als 18-jähriger der AWO Schwaben bei, seit 1970 ist er Vorsitzender des Kreisverbands Augsburg-Land. Dabei setzt er sich für Senioren und Jüngere ein. Tierfreizeiten auf Gut Morhard in Königsbrunn lägen ihm besonders am Herzen, heißt es in der Laudatio. Auch in der SPD und dem Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure war Strohmayr aktiv. Sein vielfältiges Engagement helfe ihm, erklärt er dem AJ: „Da ich in mehreren Vereinigungen tätig bin, habe ich einen guten Überblick und kann verschiedene Tätigkeiten zusammenführen.“ Wer ihn für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen hat, wisse er nicht. „Da war ich schon sehr überrascht. Aber ich habe mich sehr gefreut.“ Ihm ist eines sowieso am wichtigsten: „Ich hoffe, dass ich die Sache noch lange und gesund machen kann und mir das Vertrauen von den Mitgliedern gegeben wird. Sonst ist die Arbeit umsonst.“ jg

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