12.3 C
Augsburg
Montag, 04. August 2025

Schlusspunkt: Steffen Kerchers Erzählungen in Sachen Theatersanierung

Must read

„Nicht ärgern, nur wundern“. Ein echtes Aufregerthema sind zurzeit die Märchen-Erzählungen von Stadtbaumeister Steffen Kercher in Sachen Theatersanierung. Er selber sei überrascht, dass weder die fristlose Kündigung des Planungsarchitekten noch die Umarbeitung der Fassadenpläne eine Steigerung der ohnehin schon astronomisch hohen Kosten zur Folge hätten. Im gleichen Atemzug räumt Kercher ein, dass nach der Achatz-Kündigung vom Nachfolger nur eine „Optimierung“ und keine Neuplanung der Fassade bestellt worden sei. Bisher ist noch nicht einmal die Statik der Glasfassade berechnet worden. Und verschwiegen wird natürlich auch, dass die Unterhaltskosten des Neuvorschlags erheblich höher anfallen als dies beim alten Plan der Fall war.

Und generell: Das neue Architekturbüro wird erst nach den Sommerferien eine neue Schätzung der Gesamtkosten vorlegen. Billig werden wohl auch die Gerichtskosten der Causa Achatz nicht. Mal abwarten, wie Märchen-Erzähler Kercher dann im Herbst aus der Wäsche schaut. Experten schätzen die Mehrkosten bereits heute auf bis zu 30 Millionen Euro.

Die Aussage des Baureferenten, dass weder Architekten-Kündigung noch Fassaden-Neuplanung Mehrkosten der Theatersanierung verursachen, grenzt an Bürgertäuschung

Der Termin für die nächste Rathauswahl ist zwar erst am 8. März nächsten Jahres. Aber wichtige Ereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus. Immerhin, die Fronten sind schon weitgehend geklärt. Auch wenn ihre CSU-„Freunde“ nicht voll hinter ihr stehen – Eva Weber gilt nach wie vor als Favoritin für die Titelverteidigung. Ihre Co-Regentin Martina Wild dürfte, den schlechten Umfragewerten der Grünen geschuldet, für Weber keine Gefahr sein. Ob Florian Freund von der SPD punkten kann – wer weiß? In der aktuellen Legislaturperiode hätte man ihm als Oppositionslenker gelegentlich mehr Biss gewünscht.

Die nach der Landtagswahl zur zweitstärksten politischen Partei in Augsburg aufgestiegene AfD verdankt dies wohl dem Bundestrend. Bei Kommunalwahlen zählen andere Faktoren. Spannend macht´s die erst kürzlich gestartete „Neue Mitte“ aus Freie Wähler, FDP und Pro Augsburg. Finden sie einen Kandidaten oder eine Kandidatin, die vor allem in konservativen Kreisen angesichts der Unzufriedenheit mit der schwarz-grünen Stadtregierung eine Alternative sein könnte? Man erinnert sich: Auch die überraschend gewählten Kandidaten wie einst der Redakteur Wolfgang Pepper (1964), der Richter Paul Wengert (2002) und der Rechtsanwalt Kurt Gribl (2008) starteten als relativ unbekannte Seiteneinsteiger und eroberten die Mehrheit der Stimmen.

Ihre Meinung? schilffarth@augsburgjournal.de

Lesen Sie auch: Schlusspunkt: So veräppelt der Baureferent den Augsburger Stadtrat

KEINE AUSGABE MEHR VERPASSEN

Erfahren Sie als Erster, wenn unser neues Magazin veröffentlicht wird – exklusiv vor allen Anderen!

- Advertisement -spot_img

More articles

- Advertisement -spot_img

Latest article