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Verschnaufpause

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Ministerpräsident Markus Söder im AJ-Exklusiv-Interview

Zum Start des Augsburger Osterplärrers ließ es sich Ministerpräsident Markus Söder nicht nehmen, live dabei zu sein – trotz gerade überstandener Corona-Infektion. Im Exklusiv-Interview mit dem AUGSBURG JOURNAL äußert er sich nicht nur zuversichtlich zum Thema Wiesn, sondern nimmt auch Stellung zu Ukraine-Krieg und Pandemie-Folgen, Augsburg-Politik und seinem erneuten Wahl-Antritt im nächsten Jahr.

Augsburg Journal: Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, schön, Sie endlich wieder einmal live in Augsburg begrüßen zu dürfen. Dabei waren Sie selbst kürzlich noch „positiv“ – alles okay, wieder?
Ministerpräsident Markus Söder: Es ist schön, wieder rauszukommen und sich mit Menschen zu treffen. Das macht meine Aufgabe so abwechslungsreich und spannend. Zum Glück hatte ich nur sehr milde Symptome mit ein bisschen Schnupfen. Das war sicher auch dank der Booster-Impfung so. Darüber bin ich froh und dankbar.

AJ: Dass Veranstaltungen wie der Plärrer wieder stattfinden können, dass wir uns alle endlich wieder „masken-los“ begegnen können – was für ein Glücksgefühl nach zwei Jahren Pandemie. Wie empfinden Sie den Ist-Zustand, welche Folgen sehen Sie dennoch für den Freistaat?
Söder: Wir setzen auf die Balance aus Vorsicht und Lebensfreude. Verschnaufpausen sind gerade in schweren Zeiten wichtig, um Kraft zu tanken und auch anderen gut helfen zu können. Die Volksfeste mit Heimatverbundenheit und Tradition gehören zu Bayern einfach dazu. Dennoch hat Corona tiefe Spuren hinterlassen. Umso wichtiger ist es, ein bisschen Freude zu haben und wieder ein gemeinsames Bewusstsein zu entwickeln. Das wird eine der großen Aufgaben für die nächsten Monate.

AJ: Den Kanzlertraum haben Sie inzwischen als „Schnee von gestern“ abgehakt. Sind Sie sogar froh, nicht „Kapitän“ einer Bundesregierung zu sein, in diesen Kriegs- und Krisenzeiten?
Söder: Persönlich kann ich mit der Entscheidung gut leben. Ich bin für Bayern im Einsatz und gebe jeden Tag das Beste für unser Land. Man muss fair sein: Die Zeiten sind im Moment besonders herausfordernd. Aber gerade deshalb sind Klarheit und politische Führung besonders wichtig. Das vermisse ich bei der Ampel immer wieder. Zum Beispiel beim Thema Energie: Die Vorschläge für Steuerentlastungen sind zu wenig und zu kompliziert. Dazu fehlt ein Masterplan für die Energieversorgung in Deutschland. Einerseits will sich der Bund unabhängig machen von russischem Gas, andererseits halten die Grünen an alten Ideologien fest. Das passt alles nicht zusammen. Die Energiepreise und die Inflation werden für viele Menschen in unserem Land zur Armutsfalle. Darauf fehlen die richtigen Antworten. Das ist im Bund keine Ampel, sondern manchmal leider eine Lichtorgel. Umso wichtiger ist, dass wir in Bayern nach unseren Möglichkeiten selbst aktiv werden.

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