In den Farben getrennt, im Sport vereint: Panther-Fan Alexander Hagl (li.) und Ingolstadt-Fan Markus Mach.

Wenn am Sonntag die Augsburger Panther auf den ERC Ingolstadt treffen, könnte es aufgrund des drohenden Abstieges eventuell das letzte Derby der beiden bayerischen Teams für lange Zeit sein. Vielen Fans der Ingolstädter dürfte das gerade recht kommen, denn was sieht man schon lieber als den sportlichen Misserfolg des Rivalen.

Falls die Panther wirklich in der kommenden Spielzeit in der DEL 2 auflaufen sollten, wird sich ein ERC-Fan sicher nicht freuen und das ist Markus Mach. Der 37-Jährige ist, seit er sich erinnern kann, Ingolstadt-Fan und stellt das bei den Spielen mit Trikot und einem beachtlichen Schalpaket von circa 10 Kilo stolz zur Schau. So kam er auch als flammender Vertreter seines Vereins zum Deutschland Cup 2017, bei dem ihm jedoch Alexander Hagl, ein langjähriger Fan der Augsburger Panther begegnete. „Oh, ein Schanzer“ eröffnete Alexander, „Oh ein Datschi“, konterte Markus.

Aus einer anfänglich Rivalitäts-bedingten Abneigung entstand eine echte Freundschaft und damit auch eine Solidarität mit dem Derby-Gegner. Für das kommende Derby am Sonntag im Curt Frenzel-Stadion hat sich Markus Mach daher etwas ganz Besonderes überlegt und ein halbes Ingolstadt-Trikot mit einem halben Augsburger Trikot zusammengenäht: „Ich will einfach ein Zeichen setzen“, sagt er und weiß, dass er damit bei beiden Fanlagern nicht nur auf Zuspruch stoßen könnte. „Ich würde mir für jeden Fan wünschen, dass man da etwas offener ist, schließlich sind wir zwar in den Farben getrennt, aber im Sport vereint.“ Den Sieg wünscht er natürlich seinen Schanzern, auch wenn „die Rivalität etwas auf die Seite rückt, wenn man miteinander feiern kann.“

Nur mit Hilfe zum Klassenerhalt


Damit sich die Derby-Geschichte auch in der kommenden Spielzeit und vielen weiteren fortsetzen kann, braucht Augsburg höchstwahrscheinlich Unterstützung aus der zweiten Liga. Zwar wäre der Klassenerhalt aus eigener Kraft rechnerisch noch möglich, aufgrund des großen Abstandes zu Berlin aber schon seit Wochen kaum noch realistisch. Ein Verbleib in der ersten Liga hängt damit vom Meister der zweiten Liga ab, der wie in der ersten Liga durch Playoffs bestimmt wird. Als Favorit gelten die Kassel Huskies, die im Falle der Meisterschaft die nötigen Voraussetzungen sowie einen Lizenzantrag für einen Aufstieg mitbringen würden. Die meisten Clubs der DEL 2 haben jedoch keinen Lizenzantrag gestellt. Falls der Zweitplatzierte Kaufbeuren die Playoffs gewinnen würde, blieben die Augsburger Panther weiter in der Liga.

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