„Ich möchte mit der Mannschaft für einen längeren Überraschungsmoment sorgen und die Bundesliga ein bisschen aufmischen.“ Diese Worte wählte FCA-Neuzugang Elias Saad im Vereinsinterview noch während des Trainingslagers. Nach zwei Spieltagen lässt sich festhalten: Der FC Augsburg hat dank drei Punkten in Freiburg und großem Kampf gegen die Bayern durchaus auf sich aufmerksam machen können. Nach der ersten Länderspielpause startet der Bundesliga-Alltag für Saad direkt mit einem Wiedersehen mit alten Bekannten.
In seiner ersten Bundesliga-Saison hat sich Elias Saad für höhere Aufgaben empfohlen. Trotz aufgrund von Verletzungen begrenzter Spielzeit wusste der tunesische Nationalspieler beim FC St. Pauli zu überzeugen und wechselte folgerichtig ins nächsthöhere Bundesliga-Regal zum FC Augsburg. Dass die Fuggerstädter tatsächlich besser sind als der Aufsteiger des Vorjahres, das gilt es am Wochenende erneut unter Beweis zu stellen. In der aktuellen Tabelle liegen die Kiezkicker (Platz 5) nach zwei Spieltagen sogar vor dem FCA, der derzeit den siebten Rang belegt.
Einem 3:3-Unentschieden beim Bundesligaauftakt ließ die Mannschaft von Alexander Blessin den souveränen 2:0-Erfolg im Stadtderby gegen den Hamburger SV folgen. Damit ist man deutlich besser in die neue Spielzeit gestartet als noch im vergangenen Jahr. Damals setzte es in den ersten beiden Spielen zwei Niederlagen, ehe man ebenfalls am dritten Spieltag auf den FC Augsburg traf und dort klar mit 1:3 unterlag. Nun sind die Vorzeichen anders, die Erfahrung Bundesliga ist auf St. Pauli mittlerweile zum Alltag geworden, gute Gründe, warum man diese Saison in Abstiegsnöte geraten sollte, aktuell Fehlanzeige. Im Sommer wurde der Kader mit Neuzugängen wie Mittelfeldmann Joel Chima Fujita vom VV St. Truiden oder der Leihe von Stürmer Andréas Hountondji vom FC Burnley sinnvoll verstärkt. Verkaufen konnte man neben Saad für etwa zwei Millionen Euro auch Philipp Treu nach Freiburg (5,5 Mio) sowie Morgan Guilavogui für 4,5 Millionen zum RC Lens.
Elias Saad hofft den Fans schöne Momente zu bescheren
Noch mehr Alltag als im Norden ist die Bundesliga längst beim FCA in Süddeutschland geworden. In der 15. Spielzeit in Folge im Oberhaus sind die Ansprüche im einst so beschaulichen Augsburg gestiegen. Dank Trainer Sandro Wagner strahlt das mediale Scheinwerferlicht nun deutlich heller auf die einstige Römerstadt. Diesem sieht sich auch Saad ausgesetzt, der an den ersten beiden Spieltagen von Beginn an ran durfte, aber noch auf seinen ersten Liga-Scorerpunkt in Rot-Grün-Weiß wartet. Im DFB Pokal hingegen trug er mit seinem Assist zum finalen 2:0 durch Samuel Essende maßgeblich zum Weiterkommen bei. Auch in der Nationalelf läuft es. In der WM-Quali schoss er für Tunesien das türöffnende 1:0 beim 3:0-Erfolg gegen Liberia.
Dank dieser Leistungen und auch der Verletzung von Mert Kömür (Zehenbruch) ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Saad auch am Samstagnachmittag wieder in der Startaufstellung steht. Doch die Konkurrenz ist insgesamt größer geworden. Kurz vor Transferschluss verpflichtete der FCA noch Fabian Rieder von Stade Rennes sowie Ismael Gharbi vom SC Braga. Beide können wie Saad im offensiven Mittelfeld oder auf dem Flügel agieren. Zudem könnte Alexis Claude-Maurice nach Verletzung gegen St. Pauli wieder zur Verfügung stehen. Zählt man noch Arne Maier und Kömür dazu, wird der Konkurrenzkampf in der Offensive keinesfalls kleiner werden. Für Straßenkicker Saad kein Problem, der 25-Jährige hat in seiner Karriere bereits einige Hürden genommen. Ähnlich wie Franck Ribéry, eines seiner sportlichen Vorbilder, will er mit 25 Jahren nun richtig in der Bundesliga durchstarten. „Die Fans können sich auf einen technischen Fußballer freuen und ich hoffe, dass ich ihnen ein paar schöne Momente bescheren kann.“ Am besten schon gegen seinen Ex-Club.
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