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Dienstag, 25. November 2025

Cedric Zesigers Chance

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In der vergangenen Saison stand beim FC Augsburg wahrscheinlich kein Name so sehr für defensive Stabilität wie Cedric Zesigers. Nachdem der Schweizer im Wintertransferfenster ausgeliehen wurde, stellte der FCA zeitweise die beste Defensive Europas, kassierte 683 Minuten am Stück kein Gegentor und verlor in elf aufeinanderfolgenden Spielen kein einziges.

Der Schluss, den damals vom VfL Wolfsburg ausgeliehenen Innenverteidiger fest zu verpflichten, lag überaus nahe, die vier Millionen Euro Ablöse schienen gut angelegt. Doch unter Trainer Sandro Wagner änderte sich die Spielweise und damit auch die Einsatzzeiten des 27-Jährigen. Seine Qualitäten, die hauptsächlich in der resoluten Zweikampfführung und weniger in der Spieleröffnung liegen, waren weniger gefragt. Deshalb kommt der Schweizer Nationalspieler in der aktuellen Saison auf gerade einmal 216 Spielminuten. Einzig bei der 1:2-Niederlage gegen St. Pauli stand er über die kompletten 90 Minuten auf dem Platz. Unglücklicherweise fälschte er den Freistoß von Daniel Sinani unhaltbar für Finn Dahmen zum Siegtor für die Kiezkicker ins eigene Tor ab. Aufgrund der Gelb-Rot-Sperre von Keven Schlotterbeck und der Verletzung von Jeffrey Gouweleeuw dürfte Zesiger am kommenden Samstag gegen die TSG Hoffenheim aber wieder in die Startelf rücken.

Bisher nur 216 Minuten für Cedric Zesiger

Als er beim Stand von 1:0 gegen den HSV sieben Minuten vor Schluss nach Schlotterbecks Platzverweis eingewechselt wurde, hielt er sich schadlos und half mit, die knappe Führung über die Zeit zu retten. Der Auftritt dürfte ihm Selbstvertrauen gegeben haben. Zuvor saß Zesiger in der Liga dreimal in Folge komplett auf der Bank und musste dabei zusehen, wie sich seine Teamkollegen erst 0:6 gegen Leipzig geschlagen geben mussten und dann einen sportlichen Aufwärtstrend gegen Dortmund und Stuttgart hinlegten, jedoch weiter punktlos blieben. Im Interview mit der Augsburger Allgemeinen zeigte sich Zesiger vergangene Woche kämpferisch: „Es ist eine Momentaufnahme, da mache ich mir jetzt nicht so den Kopf. Ich habe die Qualität, um Stammspieler zu sein. Das habe ich schon bewiesen.”

Gegenüber Positionskontrahent Schlotterbeck verfügt Zesiger über einen nicht unwesentlichen Vorteil: seine Geschwindigkeit. Auf 34,02 km/h brachte er es in der Saison 2023/24, womit er beim FCA knapp hinter Chrislain Matsima (34,65 km/h) der zweitschnellste Verteidiger ist. Steht die Defensivkette, wie unter Wagner üblich, mal etwas höher, ist Zesiger einer, der gegnerische Stürmer noch ablaufen kann. So eindrucksvoll geschehen in der vergangenen Saison beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Viele Fans werden sich noch an die Monster-Grätsche des Ex-Wolfsburgers erinnern, die den Schuss von Ansgar Knauff blockte und das 0:0 sicherte.

So ein Highlight würde Zesiger sicherlich auch gegen Hoffenheim nicht schaden, viel wichtiger ist aber, dass hinten erneut die Null steht. Dann sind die Chancen auf einen erneuten FCA-Erfolg ungleich größer und eine nächste Zu-Null-Serie wäre gestartet.

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