Dem FC Augsburg stand im ersten Spiel der neuen Saison direkt eine denkbar schwere Aufgabe bevor. Beim SC Freiburg, dem 5. der Vorsaison ging man nicht als Favorit ins Rennen, schlug sich dennoch mehr als ordentlich und stellte dank einer perfekten Chancen Verwertung in Halbzeit Eins die Weichen bereits früh auf Sieg. 4 Dinge, die bei Wagners Trainerdebüt in der Bundesliga besonders auffielen.
1. Wagner kann auch ohne Stürmer und setzt auf die Neuen
Einzig Kyliane Dong begann von den bis dato vier Sommer Transfers in der ersten Bundesliga Begegnung auf der Bank. Ansonsten setzte Wagner volles Vertrauen in Han-Noah Massengo, Elias Saad und Robin Fellhauer. Überraschend war an der Aufstellung aber vor allem die Tatsache, dass zu Anfang kein nomineller Stürmer auf dem Platz stand. Das hatte in der Vorwoche im Pokal als man mit der Doppelspitze aus Phillip Tietz und Steve Mounié auflief, noch deutlich anders ausgesehen. Auch in der Vorbereitung stand immer mindestens ein echter Neuner auf dem Feld.
2. Obacht beim kurz ausgeführten Abstoß, FC Augsburg!
Bevor das Spiel auf die Seite der Fuggerstädter kippte, jubelten kurz die Freiburger. Finn Dahmen spielte einen Abstoß kurz auf Massengo, der aber stark unter Druck gesetzt wurde, und deshalb einen unkontrollierten pass spielte, der direkt in den Füßen von Manzambi landete. Dieser leitete auf Höler weiter und schon stand es 1:0 – dachten alle. Doch Höler stand minimal im Abseits, weshalb der VAR den Treffer korrekterweise zurücknahm. Glück für den FCA, der in dieser Partie mehrere Varianten des kurzen Abstoßes ausprobierte. An dieser speziellen dürfte man in Zukunft wohl noch einmal feilen.
3. Sandro Wagner – mit dem Fußballgott im Bunde
Erst VAR-Glück, dann aus drei Chancen drei Tore – der FC Augsburg zeigte sich in Durchgang Eins gnadenlos effizient und trieb die Mannschaft von Julian Schuster dadurch zur Verzweiflung. Diese dominierte in den meisten relevanten Kategorien wie expected Goals, Ballbesitz, Torschüsse etc. und konnte selbst bis zur Pause zwei Großchancen verbuchen. Im Netz landete der Ball aber nur auf der eigenen Seite. In ca. 15 Minuten von der 32. bis zur 45.+2. stellte der FCA auf 3:0 und machte somit noch vor der Pause den Deckel auf eine Partie, in der die man über weite Strecken eher wie die unterlegene Mannschaft aussah. Der Fußballgott hatte es offenbar gutgemeint mit Sandro Wagner bei dessen ersten Spiel als Trainer in der Bundesliga.
4. Deutlich mehr Nachspielzeit
Es ist eine neue Richtlinie in der Saison, dass sich die Nachspielzeit deutlich mehr an die Nettospielzeit richten soll. Die Auswirkung davon war beim ersten Spieltag klar ersichtlich. 6 Minuten in Halbzeit Eins folgten 11 Minuten in Halbzeit Zwei. Da es im Spielverlauf zahlreiche Pausen aufgrund diverser Fouls und Verletzungen gab, war die Nachspielzeit durchaus gerechtfertigt. In der vergangenen Spielzeit wären es aber wohl nur 5-6 extra Minuten gewesen. Daran wird man sich in den kommenden Wochen und Monaten gewöhnen müssen. Am Ende war’s für Sandro Wagner, der sich zwar eine gelbe Karte wegen Reklamierens abholte, aber nur halb so schlimm, denn am Spielausgang änderte sich nichts mehr.
Mit dem 3:1 Auswärts-Erfolg beschert der FCA seinem neuen Trainer einen idealen Start in die Saison und darf sich in aller Ruhe auf das Topspiel am kommenden Samstag vorbereiten. Dort empfängt man den FC Bayern zum Heimauftakt in der WWK Arena. Anpfiff Samstag 18:30 Uhr.
Lesen Sie auch: Der FC Augsburg bezwingt Halle in Runde eins des DFB Pokals – 4 Dinge, die auffielen