Der durchschnittliche Kader eines Bundesligisten umfasst in der Regel 26 bis 30 Spieler. Beim FC Augsburg sind es aktuell 30, alles im Rahmen also? Fast, denn bei genauerem Blick fällt auf, die Verteilung ist nicht optimal.

Dass es bei Profimannschaften einen großen Konkurrenzkampf gibt, ist nicht ungewöhnlich, sogar gewünscht. Jeder Stammplatz will hart erkämpft sein, Zufriedenheit mit der Spielzeit herrscht logischerweise nicht bei allen. Solange in der Vorbereitung immer noch Doppeltests oder zwei Spiele an zwei aufeinanderfolgenden Tagen stattfinden, erhält jeder Spieler noch genügend Spielzeit, kann sich empfehlen und kommt an seine Belastungsgrenze. Wenn in zwei Wochen der Pflichtspielbetrieb mit der ersten Runde im DFB-Pokal beginnt, gilt das nicht mehr. Aktuell bastelt Trainer Sandro Wagner zwar noch an seiner Startformation, das erste Spiel gegen Crystal Palace gab aber durchaus Aufschluss darüber, um wen das Stammgerüst entstehen soll und wer womöglich überhaupt keine Rolle mehr spielt.

Eng werden dürfte es voraussichtlich für Tim Breithaupt, der im Doppeltest gegen das Team von Oliver Glasner zweimal nur kurz eingewechselt wurde. Wagner testete erst die Doppelsechs Kristijan Jakic und Han-Noah Massengo, dann Robin Fellhauer und Elvis Rexhbecaj. Allgemein ist der Konkurrenzkampf im Mittelfeld und der Abwehr am größten. Während Alexis Claude-Maurice weiter eine feste Säule bleiben soll, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Wagner neben ihm auf der Doppelzehn zunächst Eigengewächs Mert Kömür das Vertrauen schenkt. Dahinter lauern die Neuzugänge Elias Saad und Kyliane Dong, aber auch Arne Maier ist noch da und dürfte alleine aufgrund seiner Erfahrung den Anspruch haben, regelmäßig zu spielen. Ebenfalls im Kader ist zudem noch Mahmut Kücüksahin, der an das Bundesliga-Niveau herangeführt werden soll. Elf Spieler also für vier Plätze, gut vorstellbar, dass es in den kommenden Wochen noch den einen oder anderen Abgang geben könnte.

Großer Kampf um die Plätze im Zentrum

Ähnlich ist die Situation im Abwehrzentrum. Nimmt man das erste Testspiel gegen Crystal Palace als Hinweis, dürfte die bereits von Jess Thorup präferierte Dreierkette, bestehend aus Chrislain Matsima, Jeffrey Gouweleeuw und Cedric Zesiger, wieder den Vorzug erhalten. Für Keven Schlotterbeck, Talent Noahkai Banks und Maximilian Bauer bliebe, sollte sich keiner verletzen oder noch wechseln, dann nur die Bank. Bauer gilt sogar als Abgangskandidat, aber auch Schlotterbeck soll sich einen Transfer vorstellen können, sollte sich seine Situation im Vergleich zur vergangenen Rückrunde nicht verbessern. Auf den Außenbahnen scheinen weiterhin Marius Wolf sowie Dimitrios Giannoulis gesetzt, dahinter lauern Henri Koudossou und Mads Pedersen auf ihre Chancen.

Rein numerisch könnte es auch auf der Mittelstürmer-Position eng werden, das ein oder andere lange Gesicht geben. In den Testspielen ließ Wagner meist mit nur einer Spitze spielen. Diese Position bekleidete in der „ersten Elf“ meistens Phillip Tietz. Da Samuel Essende die ersten drei Spiele aufgrund seiner roten Karte verpassen wird, könnte sich für Steve Mounié die Chance ergeben, Pluspunkte zu sammeln. Ist Essende wieder zurück, dürfte einer der drei wieder aus dem Raster fallen. Noch im Kader ist Yusuf Kabadayi, der auch eine Position weiter hinten spielen könnte. Berichten zufolge gilt er jedoch als Kandidat für eine Leihe.

Bewegung reinkommen könnte auch noch auf der Torhüterposition. Finn Dahmen gilt als Nummer Eins. Nediljko Labrovic, der auch für die kroatische Nationalmannschaft relevant bleiben will, dürfte mit dem Status als Nummer Zwei langfristig nicht zufrieden sein, ein Wechsel ist daher nicht ausgeschlossen.

Bis 31. August ist das Transferfenster noch geöffnet. Aktuell geht es eher ruhig zu. Sportdirektor Benjamin Weber deutete jedoch bei seiner Vorstellungs Pressekonferenz an, dass die große dritte Welle noch ins Rollen kommen wird. Womöglich schwemmt sie auch den einen oder anderen FCA-Spieler fort.

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