Erst wenige Wochen hier und jetzt schon überhaupt nicht mehr wegzudenken aus der FCA-Startelf: So einen Raketenstart, wie ihn Arne Engels in den ersten vier Partien des neuen Jahres hinlegte, hätten ihm in dieser Form nicht einmal die FCA-Verantwortlichen zugetraut.

Kurz zurückgespult. Es ist der 5. Januar, der FC Augsburg gibt den Transfer eines belgischen Mittelfeld-Talents bekannt. Arne Engels
vom belgischen Zweitligisten Club NXT, der zweiten Mannschaft und Akademie des FC Brügge, wechselt für eine Ablöse von 100.000
Euro in die Fuggerstadt. Es war der erste von später sieben Winterneuzugängen, die den Kader des FC Augsburg stark veränderten und
allem Anschein nach der unscheinbarste. Ein paar Kurzeinsätze in der Rückrunde und dann mal schauen, ob es in der nächsten Saison zu einer echten Startelf-Alternative reicht, so der Tenor nicht nur unter den Fans. Auch Stefan Reuter kündigte an, es ruhig angehen lassen zu wollen mit dem hoch veranlagten Talent. „Wir wollen ihm die nötige Zeit geben und ihn an die Bundesliga heranführen“, so der ursprüngliche Plan.

Gedacht für die rechte offensive Außenbahn sollte Engels sich im Trainingslager an das neue, höhere Niveau gewöhnen und dann langsam aufgebaut werden. Doch schon in Spanien überzeugte Engels durch seine ruhige und besonnene Art, sowohl auf als auch abseits des Platzes. Aufgrund schwerwiegender Personalsorgen setzte Enrico Maaßen zunächst in den Testspielen im zentralen defensiven Mittelfeld
ein, in denen er auf Anhieb überzeugte. Also durfte e auch im Neujahrsauftakt gegen Borussia Dortmund ran und präsentierte sich in seinem ersten Pflichtspiel als echte Stütze im Team des FCA.

Mit seiner exzellenten Vorarbeit zum zwischenzeitlichen 2:2 setzte er fernab der solide erledigten Standardaufgaben, wie Ballgewinnung, Übersicht und cleverem Passspiel das erste große spielerische Ausrufezeichen. Damit brachte er nicht nur die Zuschauern ins Staunen, er sicherte sich damit für die kommenden Partien einen Platz in der Startelf.

Wenige Wochen später ist klar, auch mit wieder genesener und spielstarker Konkurrenz auf seiner Position durch Niklas Dorsch sowie Julian Baumgartlinger wird Engels seinen Platz in der ersten Elf behalten. Zu wichtig ist der 19-Jährige, dem auch gegen Leverkusen wieder eine Vorlage, diesmal zum entscheidenden 1:0 auf Mergim Berisha, gelang.

Was Engels draufhat, werden am Samstag ab 15.30 Uhr auch die Mainzer erfahren, wenn die Augsburger in der MEWA Arena zu Gast sind. Ähnlich wie Augsburg haben auch die Nullfünfer in dieser Saison bislang ein Punkteproblem vor heimischer Kulisse. Erst zweimal gewann das Team von Bo Svensson im eigenen Stadion. Ähnlich wie beim FCA will man es im neuen Jahr aber besser machen und startete standesgemäß mit einem furiosen 5:2-Heim-Erfolg über überforderte Bochumer. Dafür, dass es dem FC Augsburg besser ergeht
als Bochum, wird auch Arne Engels sorgen, der es innerhalb eines Monates von der Nachwuchshoffnung ohne Bundesliga-Erfahrung um integralen Bestandteil der ersten Mannschaft gebracht hat. jok

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