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Donnerstag, 03. Juli 2025

Auch Apotheker und Optiker sind bei der Friedberger Zeit engagiert

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Hannes Proeller kennen die meisten das Jahr über eher so: Im weißen Kittel erklärt und verkauft er seinen Kunden Lösungen für kleinere und größere Leiden in seinen vier Apotheken in Augsburg, Friedberg und Affing.

Ohne Leiden, sondern mit Leidenschaft ist der Apotheker seit 23 Jahren bei der „Friedberger Zeit“ vertreten: Als Apotheker des 18. Jahrhunderts preist er Tinkturen, Salben, Pülverchen und Balsams gegen Beschwerden mit viel Schauspielkunst an. Zu finden ist er vor seiner Apotheke in der Ludwigstraße.

Mit dem Kammerchor wird er vor der ehemaligen Mädchenschule in einem Stück zu Mozart persönlich. Und für den „Zauberlehrling“ hat Proeller Musik und Text selbst geschrieben und stellt die Requisiten. Dabei schlüpft er mal nicht in die vertraute Rolle: „Jeder kennt das Hannes-Proeller-Gewand“, sagt er und lacht. „Aber der im Gewand geht dann weg. Und ich bin der Zauberlehrling.“ Bei seinem „Wassergepansche“ bezieht der schauspielernde Apotheker die Zuschauer mit ein. Er betont: „Das ist die größte Kunst!“ Er erinnere sich immer gern daran, wenn die Leute schön mitmachten, sodass oft besondere Momente entstehen. „Und die Stimmung beim Fest ist immer sehr gelassen“, schwärmt er.

Theater und Tinkturen gegen Wehwehchen: Apotheker Hannes Proeller bei der Friedberger Zeit

Völliges Spontantheater ohne Bühne plant Proeller bei „Romeo und Julia“, indem er Zuschauer herauspickt, die dann schauspielern. Und das klappt? Proeller lacht: „Das funktioniert!“ Als neues Event plant der Apotheker eine Art „Kochshow“, rührt dabei allerlei Wundermittelchen auf einer Marmorplatte zusammen. Dazu nutzt er Heilpflanzen aus Norditalien.

Und so schließt sich der Kreis: Proeller, der zwar kurz auf der Schauspielschule war, wurde dann doch Apotheker. Doch sein Pharmaziestudium im italienischen Urbino finanzierte er sich mit Straßentheater. Mit der Schauspieltruppe tourte der junge Proeller sogar (für Geld) zwei Jahre durch Italien. Das Theater als Hobby ist ihm geblieben; „Die Friedberger Zeit ist das Einzige, wo ich es ausleben kann“, sagt er. Es mache Spaß, aber alle drei Jahre zur Friedberg Zeit: Das reicht.

Denn er hat noch andere Hobbies: Ist mit dem Rad und Motorrad unterwegs oder paddelt durch die Lande. Proellers Familie ist zwar nicht am Stand, aber in der Stadt im Gewand vertreten. Der 57-Jährige ist den ganzen Tag auf den Beinen und „mit Leib und Seele dabei, sonst würde ich das nicht machen“.

Kennen sich mit Brillen aus – historisch und modern: Simone Bellanova und Ben Alexander Burtschak von der „Augensache“.

Ebenfalls mit Leib und Seele dabei sind Simone und Pietro Bellanova vom Altstadt-Optiker „Augensache“. Während der Friedberger Zeit werden sie zum „Glasmacher“ und bieten ein zur Zeit passendes Produkt an: die „Leseberyll“, eine historische Lesebrille nach altem Muster.
Gemeinsam mit einem Friedberger Team saßen sie ein Jahr an der Entwicklung bis zum verkaufsfertigen Produkt. Die Gläser haben verschiedene Sehstärken, produziert wird in Europa, designt in Aichach.

Die „Beryll“ sei beim vergangenen Fest so ein Publikumsmagnet gewesen, dass sie nachordern mussten. Die Bellanovas geben aber mit einem Lachen Entwarnung: Man darf auch mit „normaler“ Brille aufs Fest kommen.

Eine authentische „Beryll“ und – neu – ein Schnapstuch von der Augensache

Der Zusammenhalt auch unter den Friedberger Unternehmen ist ihnen wichtig. Deshalb spendiert die „Augensache“ jedem Kunden, der vom 10. Juni bis einschließlich 4. Juli eine Brille oder Sonnenbrille mit optischen Gläsern kauft, einen Gutschein für einen „Rahmflad´n“ von der Stadtbäckerei Scharold auf der Friedberger Zeit.

Etwas ganz Praktisches haben sich die Bellanovas auch ausgedacht: Normalerweise tragen bei der Friedberger Zeit alle ein Schnapsglas an einem Lederband um den Hals, erklärt Simone. Das Problem: Es kippt. Wo bisher Tempos reingestopft wurden, haben die Bellanovas ein waschbares Schnapstuch in den Friedberg-Farben rot-blau-weiß entwickelt. Hergestellt wird das 7,5 auf 7,5 cm große Tüchlein in den Niederlanden, der Lederbändel kommt aus Freising. So lässt sich stilecht feiern auf der Friedberger Zeit.

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