Start Stadt & Region Augsburger Professorin ist der Star der deutschen Umweltmedizin

Augsburger Professorin ist der Star der deutschen Umweltmedizin

Professor Dr. Claudia Traidl-Hoffmann. Foto: Helmholtz

Sie ist in Augsburg bestens vernetzt, Inhaberin des Lehrstuhls für Umweltmedizin an der Universität Augsburg und Mitglied im Rotaryclub Fuggerstadt. Doch Umweltmedizinerin Professor Dr. Claudia Traidl-Hoffmann hat in den vergangenen Monaten einen beeindruckenden Aufstieg erlebt: Die 52-Jährige ist der Star der deutschen Umweltmedizin.

Vergangene Woche ernannte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek die Umweltmedizinerin Traidl-Hoffmann zur Bayerischen Sonderbeauftragten für Klimaresilienz und Prävention. Zuvor war sie in den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen eingezogen. Seit Jahren ist sie Direktorin des Instituts für Umweltmedizin im Münchner Helmholtz-Institut. Chefärztin, Direktorin, Leiterin, Ordinaria – die Wissenschaftlerin hat mehr Titel und Positionen gesammelt, als manche Professoren Studenten unterrichten.

“Überhitzt” – Cornelsen Verlag

In den Medien hat Claudia Traidl-Hoffmann eine Dauerpräsenz als Expertin. Sie saß in den Studios aller großen Fernsehsender und gibt ein Interview nach dem anderen. Das liegt daran, dass ihr Spezialgebiet – Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit – derzeit das wohl wichtigste deutsche Medizinthema ist. Ihr Sachbuch “Überhitzt” ist nominiert als “Wissensbuch des Jahres”

Zuletzt sprach die Professorin im Bayerischen Rundfunk darüber, wie der Klimawandel das System Mensch beeinträchtigt. Ihre mahnenden Aussagen sind an Klarheit kaum zu übertreffen: “Jeder eínzelne muss dringend etwas tun, um den Klimawandel abzumildern.” Sie empfiehlt das Fahrrad statt das Auto, rät zu veganem Essen.

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek berief Traidl-Hoffmann zur Sonderbeauftragten. Foto: StMGP

Als Bayerns Sonderbeauftragte für Klimaresilienz kritisiert sie, dass Bayerns Städte zwar Katastrophenschutzpläne aber keine Hitzeschutzpläne haben. Auch Augsburg nicht. “Wir haben eine Feuerwehr aber keine Hitzewehr”, ärgert sich Traidl-Hoffmann.

“Die schlimmste Auswirkung des Klimawandels ist die Hitze – sie bringt Menschen um und beeinträchtigt das Leben von Millionen”, erklärt die Umweltmedizinerin. Durch die Klimaerwärmung könnte der Hitzesommer 2022 bald einer der kühleren Sommer gewesen sein.

Traidl-Hoffmann empfiehlt, dass wir uns in Bayern auf die Hitze des nächsten Sommers einstellen, resilienter werden: “Wir alle sollten Hitzewarnungen ernst nehmen. Gerade Ältere aber müssen reagieren, viel trinken, vor Beginn der Hitzeperiode einkaufen, das eigene Heim verschatten, Fenster schließen. Wichtig ist es auch, gesünder zu leben, nicht rauchen, kein Übergewicht haben. Gesund kann man sich besser an den Klimawandel anpassen”, sagt der Augsburger Star der deutschen Umweltmedizin.

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