Start Schön & Gesund Augsburgs Sportreferent Jürgen Enninger reagiert überraschend auf die Oben-Ohne-Diskussion

Augsburgs Sportreferent Jürgen Enninger reagiert überraschend auf die Oben-Ohne-Diskussion

Jürgen Enninger ist der Augsburger Referent für Sport, Kultur und Weltererbe. Foto: Grüne

Von Annabell Hörner

Augsburgs sympathischer Referent für Kultur, Sport und Welterbe, Jürgen Korbinian Enninger, lebt offen als schwuler Mann in unserer Stadt. Seit 20 Jahren ist der 53-Jährige mit seinem Partner verheiratet. Durch seine Homosexualität bringt er eine ganz andere Sichtweise in die “Oben-ohne”-Debatte in den Augsburger Freibädern.

Enninger: “Ich als schwuler Mann weiß, wie es ist, komisch angeschaut zu werden.” In vielen Freibädern gilt immer noch die Regel, dass die weibliche Brust bedeckt bleiben muss, die männliche aber nicht. Enninger selbst hat persönlich damit kein Problem, wichtig sei aber trotzdem, dass sich jeder Badegast wohlfühle. Denn das sei ja das Essenzielle an öffentlichen Freizeitangeboten wie einem Freibad oder Badesee.

Oben ohne im Schwimmbad: Was ist denn schon dabei? Foto: Pixabay

Das Oben-ohne-Kollektiv aus Augsburg bestätigt ihn. Die Aktivistinnen fordern in Form von Demonstrationen ganz konkret eine Entsexualisierung der weiblichen Brust, damit eine Frau genauso unbeschwert baden gehen kann wie eben der Mann. „Ganz allgemein geht es darum, dass es nicht mehr dazu kommt, dass ein Körper sexualisiert wird“, erklärt Felicitas Ammermann, Mitglied des Oben-ohne-Kollektivs. Sie findet, dass jede Frau selbst entscheiden solle, wann der eigene Körper erotisch sei und wann nicht.

Für Enninger steht der Austausch im Vordergrund. Denn eine Lösung könne für jedes Problem gefunden werden, solange man miteinander rede. Enninger lädt zum Gespräch: „Die Frauen sind jederzeit dazu eingeladen, mit mir über dieses Thema zu sprechen und Lösungen zu finden“, versichert er.

Im diesem Hinblick verweist er auf die regelmäßig abgehaltenen Sportgespräche als Ort für eine solche Diskussion. „Diese Themen unterliegen eben auch einer ständigen Veränderung in der Gesellschaft“, sagt er. So sei es in seiner Kindheit vollkommen normal gewesen, dass auch die Frauen Oben-Ohne schwimmen gegangen sind. Vieles hätte sich eben auch durch neue Kulturen und Generationen geändert. Generell geregelt ist die Thematik bisher nicht. Freibäder haben eine Hausordnung, aber in dieser ist oft nicht deutlich geregelt, ob Frauen denn nun oben-ohne baden dürfen.

Das bestätigt auch der Betriebsleiter des Familienbads am Plärrer Alexander Tonch. „Wenn sich jemand beschwert, weisen wir die Frauen schon darauf hin. Solange es keinen stört, habe ich aber kein Problem damit.” Geht doch.

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