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Dienstag, 09. Dezember 2025

Götz Beck: Weg mit der Straßenbahn in der Maxstraße

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Die Straßenbahn muss raus“ (aus der Maxstraße): Eine Forderung, die beispielsweise Mitglieder der Altaugsburggesellschaft und andere wie Tourismusdirektor Götz Beck ab und an formulieren. Zumindest dann, wenn Augsburg seinen Weg in Richtung einer noch beliebteren Tourismusstadt konsequent weiterverfolgen möchte. Beck sieht für Augsburg als einen wesentlichen Aspekt, hier weiterzukommen, eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität für Besucher. Diese Aufenthaltsqualität, gepaart mit den Prachtbrunnen als UNESCO-Welterbe-Marksteinen verlange eine andere Maxstraße, als man sie heute kennt: ohne Durchgangsverkehr, ohne Schienen, dafür mit noch mehr Platzcharakter, mit noch mehr Verweilmöglichkeiten, mit möglichst mehr Grün, mehr Wasser – vielleicht auch einer aktuell diskutierten neuen Wasserfläche vor den Ulrichskirchen.

Ausgangspunkt der Überlegungen ist eine neue repräsentative Studie, der Brandmeyer-Stadtmarken-Monitor 2025. Hier findet sich „Augsburg“ als Stadt-Marke unter den 50 größten deutschen Städten weiter auf dem Weg nach vorne, hinter Hamburg, Freiburg, München, Lübeck, Potsdam und anderen inzwischen auf Platz zwölf. Als Gründe dafür entnimmt Götz Beck der Studie vor allem die Entwicklung seit der Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe. Weitere Faktoren sind die Bekanntheit durch den Fußball-Bundesligisten FC Augsburg sowie Profile als Mozart-, Brecht-, Luther- oder Fuggerstadt. Eine Rolle spielen auch Fortentwicklungen des Kongresses am Park oder des Uniklinikums. Die Erkenntnisse der Studie „geben uns Bestätigung und sind gleichzeitig Motivation und Ansporn für die Zukunft“, so Götz Beck.

Früher lag Augsburg im Mittelfeld

Auch Augsburgs Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle, zugleich der Aufsichtsratsvorsitzende der Regio Augsburg Tourismus GmbH, sowie Johannes Hintersberger, Vorstandsvorsitzender des Verkehrsvereins Region Augsburg e.V., sehen ihre Anstrengungen bestätigt: „Augsburg gehört bundesweit zu den beliebtesten Zielen für Städtereisen.“ Bei der Frage nach dem „guten Ruf“ einer Stadt erreichte Augsburg im Ranking von 50 Städten den deutschlandweit siebtbesten Platz. Die stärksten Stadt-Marken Deutschlands sind gemäß der Studie Hamburg, Freiburg und München: Bei der Gesamt-Attraktivität liegt Augsburg aber immerhin auf Rang zwölf – und damit vor „Hochkarätern“ wie Düsseldorf, Bremen und Stuttgart. Bei fast allen Fragestellungen der Meinungsumfrage lag die Stadt am Lech mit überdurchschnittlichen Werten in der Spitzengruppe des Rankings, so etwa auch bei der Frage nach der „Einzigartigkeit der Stadt“.

Augsburg hat sich in den vergangenen Jahren deutlich nach vorn gearbeitet: In früheren Studien lag die Stadt eher im Mittelfeld. In der jetzt bekannt gewordenen bundesweiten repräsentativen Umfrage zu den Vorzügen und Schwächen deutscher Großstädte sieht sich Johannes Hintersberger in der Ausrichtung der Arbeit der Regio Augsburg Tourismus GmbH weitgehend bestätigt: „Auch wenn die Erhebung nicht vorrangig auf das Tourismusmarketing ausgerichtet war, liefert sie doch zahlreiche Hinweise darauf, dass Augsburg bei seinen Gästen sympathisch und Interesse weckend beworben wird.“ Das Werben um die Touristinnen und Touristen sei dabei freilich nur ein Faktor im komplexen Meinungsgefüge.

Augsburg keine „graue Maus“ mehr

Eines, so Götz Beck, könne man definitiv sagen: Während Augsburg etwa noch im Jahr 2013 in einer von der Regio Augsburg Tourismus GmbH beauftragten Umfrage des Münchener Marktforschungs-Unternehmens „TNS Infratest“ zur Bekanntheit und zum Image der Stadt Augsburg eher als „graue Maus“ und thematisch weit überwiegend nur als Stadt der Puppenkiste wahrgenommen worden war, habe die Stadt seitdem nicht allein bei Bekanntheitsgrad und Image, sondern auch beim Stellenwert im Tourismus erheblich hinzugewonnen.

Erstellt wurde das aktuelle bundesweite Städte-Ranking von der Hamburger Brandmeyer Markenberatung GmbH & Co. KG, die bekannte Größen der öffentlichen Hand, aber auch renommierte Markenartikler und Medienhäuser berät. Dabei handelte es sich um die – gemessen an der Bevölkerung – 49 größten Städte im Bundesgebiet plus Schwerin als kleinere Landeshauptstadt, die aufgenommen wurden. Gefragt wurde für den „Brandmeyer Stadtmarken-Monitor 2025“ danach, wie die Deutschen diese 50 Städte subjektiv wahrnehmen. Die Fuggerstadt wird außerhalb Augsburgs in fast allen Punkten überdurchschnittlich positiv wahrgenommen. Bei der Frage nach einem Ziel für eine private Reise in eine Stadt erreichte Augsburg in der Auswertung aller Altersgruppen im Ranking den 14. Platz mit überdurchschnittlichen Zustimmungswerten. Die einkommensstarke und im Städtetourismus stark vertretene Altersgruppe der Befragten im Alter zwischen 30 und 49 Jahren sieht Augsburg hier sogar auf dem zehnten Platz und damit sogar noch weiter vorn im Spitzenfeld. Die 30- bis 49-Jährigen verorten Augsburg auch bei der Frage nach der „Markenstärke“ im Spitzenfeld, nämlich auf Rang neun.

Bei der Frage nach der Attraktivität der Innenstadt nahm Augsburg im Ranking aller Altersgruppen unter den 50 Städten ebenfalls den zwölften Platz ein. Bei der Frage nach der Schönheit des Stadtbildes erzielte Augsburg im Ranking mit Rang neun sogar einen der Spitzenplätze. Auch der Umweltkompetenzstandort Augsburg wird hoch bewertet: Beim Thema „Klima und Umweltschutz“ erzielt Augsburg gar den siebten Platz.

Spitzenplatz neun bei der Lebensqualität in Augsburg

Gefragt nach dem „guten Ruf“ der Städte hob die Gruppe der 30- bis 49-jährigen Befragten Augsburg ebenfalls auf den Rang sieben. Dementsprechend hoch lagen auch die Sympathiewerte für die Stadt am Lech: Bei der Fragestellung, welche Stadt „rundum sympathisch“ ankäme, kam Augsburg auf Platz zehn, direkt vor Potsdam und Bremen. Gut für die Einheimischen wie für die Gäste: Bei der „Lebensqualität“ erreichte Augsburg (zwar hinter Dresden und Düsseldorf, aber noch vor Potsdam, Kiel und Köln) den Spitzenplatz neun. Der „Brandmeyer Stadtmarken-Monitor 2025“ untersuchte aber auch Kriterien wie „Attraktivität für junge Leute“, „Gute Gründe zum Wohnen/Leben“, „Mobilitätsangebote“, „Digitalisierung“ und „Job- und Karrierechancen“, wo Augsburg gleichauf mit Nürnberg und Berlin einen zehnten Platz einnahm.

Beim „Bildungsangebot“ ist die Universitätsstadt Augsburg im Ranking mit Rang elf bei der subjektiven Wahrnehmung offenbar ebenfalls gut aufgestellt. Und beim Aspekt der „Attraktivität für Familien“ erzielt Augsburg sogar den siebten Rang. Bei der „Attraktivität für Ältere“ liegt Augsburg fast gleichauf mit Hamburg und exakt gleichauf mit Nürnberg auf einem bemerkenswerten sechsten Platz. Gewisse Schwachpunkte werden Augsburg freilich auch attestiert: Beim Thema „Weltoffenheit und Toleranz“ liegt Augsburg – die Stadt des Immateriellen Kulturerbes „Augsburger Hohes Friedensfest“ – aber wenigstens noch im vordersten Mittelfeld (auf Rang 19). Auch bei der Frage nach „Bezahlbarem Wohnraum“ liegt Augsburg zwar lediglich im Mittelfeld – doch selbst bei diesem Punkt noch immer über dem bundesweiten Durchschnitt.

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