Wenn der Wind auffrischt, steigt die Spannung. Dann summt es am Mandichosee: Neoprenanzüge werden hochgezogen, Segel gespannt, Boards ins Wasser geschoben. Mittendrin: Florian Leupold. Windsurfer, Surflehrer, Unternehmer. Und Sohn von Manfred Leupold, dem Pionier des Windsurfens in der Region.
1976 gründete Manfred Leupold am Friedberger Baggersee eine der ersten Surfschulen im Raum Augsburg. „Damals haben wir zu dritt ein einziges Brett gekauft und uns abgewechselt“, erinnert sich der 77-Jährige. Längst ist daraus ein professionelles Wassersportzentrum geworden – mit Verleih, Kursen und eigener VDWS-Lizenz. „Ich habe in der Garage eines Restaurants angefangen, heute haben wir einen voll ausgestatteten Schulanhänger am See stehen.“
Florian, heute 41, wuchs mit dem Wind im Gesicht auf. „Mit acht Jahren stand ich das erste Mal auf dem Brett. Mit zwölf habe ich bei den Kursen geholfen, mit 18 selbst unterrichtet.“ Heute leitet er das Surfstudio am Mandichosee und betreut Kurse für Kinder, Erwachsene und Familien. „Fast jedes Wochenende von Mai bis September, im August sogar täglich.“
Neben Windsurfen gibt es auch Stand-up-Paddling im Angebot
Das Schönste am Job sind für Florian folgende Geschichten: „Bei uns lernen viele das Windsurfen und bleiben dann dabei. Einige werden sogar Surflehrer.“ Einer davon ist Leo, der mit zehn Jahren seinen ersten Surfkurs gemacht hat und heute selbst am See unterrichtet.
Neben Windsurfen boomt auch Stand-up-Paddling. „Im Sommer bieten wir sogar eine Safari für Kinder an“, sagt Florian. Der Mandichosee ist dafür ideal: ruhig, übersichtlich, familienfreundlich. „Und wenn man will, paddelt man bis zur nächsten Staustufe.“ Auch der Lech ist befahrbar, solange man die Vogelschutzinseln respektiert.
Manfred ist heute eher im Hintergrund aktiv. „Ich bin für den Verleih zuständig, aber klar helfe ich noch mit.“ Seine größten Highlights? „Im Sommer an den Gardasee. Und einmal Windsurfen in Südafrika. Das war gigantisch.“
Die Leupolds leben das, was sie vermitteln: Surfen als Lebenseinstellung. Nicht nur Sport, sondern Leidenschaft. Und diese Begeisterung ist ansteckend. Wer am Mandichosee Surfen lernt, wird Teil einer Community, die weit über den Sommer hinaus Bestand hat. Viele bleiben dem See und der Schule verbunden, manche kehren jedes Jahr zurück, um erneut ein paar Tage auf dem Brett zu verbringen oder ihre Kinder dort aufs Wasser zu schicken.
„Windsurfen ist einfach Action“, sagt Florian. „Und es ist für alle da.“ Auch für Eltern, die im Sommer einen sicheren, sportlichen Ort für ihre Kinder suchen. „Die Kurse sind klein, maximal sechs Teilnehmer, und betreut von ausgebildeten Lehrern.“
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