Schwüles Klima jenseits der 30 Grad – wie so oft kündigen Meteorologen bei solchen Verhältnissen Unwetter an. Starkregen, heftige Windböen, Hagel können in den nächsten Tagen auch in der Region auftreten. Relativ entspannt sieht Friedhelm Bechtel, Sprecher der Augsburger Berufsfeuerwehr, dem Szenario eines bevorstehenden Unwetters am Wochenende entgegen. Denn am Wochenende seien zusätzlich zu den Kräften der Berufsfeuerwehr auch viele der Helfer Freiwilliger Feuerwehren leicht zu erreichen und zum Einsatz zu rufen.

Anders als im Umland, wo das Heulen einer Sirene sehr oft noch bedeutet, dass es einen Feuerwehreinsatz gibt und dass alle Wehrmänner zum Feuerwehrhaus eilen sollen, hat das Heulen von Sirenen in Augsburg einen anderen Grund. Nach Worten von Bechtel handelt es sich im Stadtgebiet um Katastrophenschutz-Sirenen, die übrigens nach den Erfahrungen des Pfingst-Hochwassers von 1999 angeschafft worden waren. Das Heulen einer Sirene im Stadtgebiet bedeute für die Bürgerinnen und Bürger, dass eine Gefahr besteht und dass man sich informieren soll, was zu tun ist. Solche Informationen gebe es in der Regel im Radio oder im Internet. Unwetter, das bedeutet im Sommer bei uns in vielen Fällen starke Windböen, heftige Regenschauer, nicht selten auch Blitz und Donner.
Ob man im Falle einer solchen Alarmierung noch in den Keller oder die Tiefgarage eilen sollte, lasse sich, so Bechtel, nicht pauschal beantworten. Die Auswertung der Todesfälle im Ahrtal nach dem Unwetter im vergangenen Jahr habe gezeigt, dass viele Menschen zu Schaden, ja ums Leben kamen, als sie von plötzlich hereinbrechenden Fluten eben im Keller oder in der Tiefgarage überrascht wurden. Von daher, so ein Tipp des Feuerwehr-Sprechers, sollten wichtige Dokumente, wertvolle Erinnerungsstücke, auch der Computer nicht im Keller gelagert werden. Selbst wenn dieses Gebäudeteil von außen gesehen dicht erscheinen mag, drohe ein anderes Szenario: Durch überlastete oder verstopfte Kanalisationen könne es quasi „hintenrum“ zu einem Überlaufen in den Keller oder in die Wohnung durch die eigenen Abflüsse kommen.

Pressesprecher Friedhelm Bechtel gibt bei YouTube auch Tipps zur Gefahrenvermeidung beim Grillen.
Was bei einem sommerlichen Unwetter so gut wie sicher zu erwarten ist, ist nach Bechtels Worten folgendes Szenario: Von Hagelkörnern oder starkem Regen wird frisches Laub von den Bäumen herabgeschlagen. Das Blattwerk verstopft in Minutenschnelle die Gullys, es bilden sich auf den Straßen riesige Pfützen, Überschwemmungen unter Brücken. Bleibt das Wasser, ist das für manchen Autofahrer ein Problem, für Passanten eine nasse Angelegenheit. Wird das Wasser immer mehr, kann es in Lichtschächte, Kellerfenster, Treppenabgäne etc. gelangen und Unheil anrichten. Nicht sicher sein kann sich laut Bechtel selbst derjenige, der einen Garten um sein Haus hat. Je nachdem könne der Boden durch Trockenheit derart hart und wasserundurchlässig sein, dass sich nach Starkregen Pfützen oder ganze Seen bilden und dass sich das Wasser auch dort einen Weg in Lichtschächte, Kellerfenster, Treppenabgänge etc. sucht.

Freilich gibt es allerlei Verhaltenstipps, falls man sich im Einzugsgebiet eines Unwetters befindet. Wer sich für seine wertvollen elektrischen Geräte noch keinen Steckdosen-Überspannschutz besorgt hat, ziehe sicherheitshalber für einige Zeit den Stecker, damit im Falle eines Blitzschlags nichts passiert. Damit man nach dem Unwetter alles aus dem Garten wiederfindet, empfiehlt es sich, beispielsweise Gartenmöbel und -auflagen zu sichern oder den Sonnenschirm zuzumachen.

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