Sibylle Ulsamer war gerade Anfang 20, als ihr Caspar Neher, der berühmte Augsburger Bühnenbildner und enger Weggefährte Bertolt Brechts, einen bislang unbekannten Bühnenbildentwurf zur Inszenierung von Verdis „Falstaff“ in Frankfurt am Main 1961 schenkte. Und eine Bühnenbildner-Weisheit: „Wenn es stimmt, gibt’s keinen Applaus“, sagte Neher einmal zu ihr. „Wenn es dekorativ ist, klatschen die Leute.“ Für Ulsamer, heute 86, wurde dieser Satz zum Leitfaden ihres Schaffens.

Als junge Volontärin von der Werkschule in Köln arbeitete sie im Theater unter Intendant Oscar Fritz Schuh. Liselotte Erler, Ulsamers damalige Chefin und selbst Kostümbildnerin mit engen Kontakten zur Szene, kannte Neher gut – so kam es, dass Ulsamer Neher persönlich nach Brügge begleitete…

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