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Freitag, 29. März 2024

Aufsteiger 2020

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Das waren die wirtschaftlichen Aufsteiger des Jahres 2020 in der Fuggerstadt.

 

IHK-Manager Marc Lucassen

 

Düsseldorf, Freiburg, London, Bologna, Berlin, Lagos, Tel Aviv – jetzt wieder Augsburg, besser gesagt Neusäß. Als neuer IHK-Hauptgeschäftsführer kehrte Dr. Marc Lucassen zum Jahresbeginn dahin zurück, wo seine internationale Karriere begann.

Er ist zehn Jahre alt, als die Familie von Düsseldorf nach Neusäß zieht, weil der Vater als Renk-Mitarbeiter zur Zentrale nach Augsburg wechselt. Nach Abitur und Zivildienst beim BRK-Hausnotruf studiert Marc Lucassen in Freiburg, wird dort Diplom-Chemiker. Weil er aber lieber „mit Menschen als mit Reagenzgläsern“ spreche, sieht er sich in der Wirtschaft, statt im Labor. In München studiert er erneut, wird Diplom-Wirtschaftschemiker und promoviert 2009. Dazwischen ist er persönlicher Assistent des damaligen SPD-MdB Martin Pfaff.

Berufserfahrung sammelt er dann im In- und Ausland, besonders seine Tätigkeit in Nigeria – zu Beginn als Invoice Manager für Siemens – habe es ihm angetan. Dort baut er Institute auf, vergleichbar mit Berufsbildungszentren, und gründet mehrere Berufsschulen. Dem Kontinent bleibt er trotz seiner neuen Funktion in Augsburg als Verwaltungsratsmitglied der AB Microfinance Bank Nigeria erhalten. Geprägt habe ihn auch sein Aufenthalt in Israel als General Manager bei Von Roll Transformers. Seither ist er sowohl Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft als auch der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.

Nach Jahren der Reise war der Reiz zurückzukommen größer. Unter über 100 Bewerbern setzt sich Lucassen durch, wird IHK-Hauptgeschäftsführer und somit Nachfolger von Peter Saalfrank, der sich nach 19 Jahren in den Ruhestand verabschiedet hat.

Sein Privatleben ist Lucassen heilig: „Die Familienplanung läuft“, er ist seit 2006 mit seiner Frau Anna verheiratet, schätzt die internationale Küche – am liebsten aktiv am Herd – und geht gerne Wandern.

 

 

Neuer Chef bei Hessing: Roland J. Kottke

Im Herbst übernahm Roland J. Kottke den Direktorposten der Hessing Stiftung. Er folgt auf Dr. Michael Hofmann, der seit Mai diese Funktion interimsweise ausfüllte. „Es ist uns gelungen, einen im Gesundheitswesen höchst qualifizierten und sehr erfahrenen neuen Direktor zu ernennen“, freut sich OB Eva Weber als Verwaltungsratsvorsitzende. Es sei sehr wichtig, wieder eine konstante Führung zu haben, die den Kurs in Richtung Zukunft fortsetze.

Kottke ist ein erfahrener Volljurist und hat in zahlreichen Unternehmen als Vorstand mit den Schwerpunkten Personal, Einkauf und Recht gewirkt. „Ich freue mich sehr über diese neue Herausforderung“, erklärt er. „Die Hessing Stiftung ist eine ganz besondere Einrichtung mit vielseitigen Themen und dem klaren Auftrag, zum Wohle der Heil- und Hilfsbedürftigen zu handeln.“

Zuletzt war Kottke Vorstandsmitglied der Agaplesion gAG in Frankfurt am Main. Für das Unternehmen mit 21.000 Mitarbeitern trug er u. a. die Verantwortung für Personal, Einkauf, Compliance, Arbeits- und Vertragsrecht sowie für einige Kliniken und Senioreneinrichtungen in Süddeutschland. Von 2011 bis 2017 war er Prokurist bei der Sana Kliniken AG in Ismaning bei München, davor Prokurist bei der Rhön-Klinikum AG in Bad Neustadt und noch vorher u.a. Direktor für Personal und Recht bei der Kabel Deutschland GmbH in Unterföhring.

 

Chef-Wechsel in der City-Galerie

Nach mehr als vier Jahren an der Spitze der City-Galerie Augsburg wechselte Center-Manager Sascha Schönherr in gleicher Position ins pep Einkaufscenter nach München-Neuperlach. Sein Nachfolger am Lech, Axel Haug, kam von dort. Er ist seit elf Jahren beim Unternehmen, also bei der ECE, und war schon in Kempten, Köln, Darmstadt und eben München. Mit dem Wechsel nach Augsburg kehrte der 40-Jährige in die Stadt zurück, in der er vor 20 Jahren als Azubi im Textileinzelhandel erste berufliche Schritte unternommen hatte.

„Die City-Galerie hat sich seit ihrer Eröffnung im Herbst 2001 erfolgreich etabliert,“ lobte Haug zum Start, der danach erst einmal mit der Corona-Krise beschäftigt war. Folglich ließen sich nicht alle Vorhaben umsetzen. Umso mehr hofft man auf das neue Jahr 2021. Da erwartet die Besucher*innen ein besonderes Highlight, wenn die City-Galerie Augsburg ihr 20-jähriges Bestehen feiert.

 

Linda Kisabaka übernimmt AVV

Im Februar 2021 bekommt der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) eine neue Geschäftsführerin. Dann wird die ehemalige Olympia-Teilnehmerin (Leichtathletik) Linda Kisabaka (Foto) die Führung des Mobil-Verbundes übernehmen. Landrat Martin Sailer freute sich als AVV-Aufsichtsratschef über die Entscheidung: „Frau Dr. Kisabaka hat uns mit ihrer Zukunftsvision überzeugt. Sie möchte die Möglichkeiten, die das Zeitalter der Digitalisierung bietet, nutzen und im AVV ein vernetztes und attraktives ÖPNV-Angebot gestalten. Mit ihrer Branchen-Erfahrung und ihrem Innovationsgeist bringt sie die besten Voraussetzungen mit, damit der AVV einen wegweisenden Beitrag zur nachhaltigen Mobilität unserer Region leisten kann.“

 

 

Stadtsparkassen-Führung neu geordnet

 

Drei Vorstände hat die Stadtsparkasse Augsburg, zudem ein stellvertretendes Vorstandsmitglied, das die Spitze der Bank im, wie es heißt, „Verhinderungsfall“ vertritt. Dieser oberste Führungskreis wurde nach dem Ausscheiden von Vize-Vorstand Dr. Walter Eschle in den Ruhestand neu geordnet. Vorstandschef bleibt wie seit Jahren Rolf Settelmeier. Neue Stellvertreterin ist jetzt Cornelia Kollmer, die ebenfalls schon lange in der Chefetage sitzt. Neuer Dritter im Vorstandstrio wurde Wolfgang Tinzmann. Seine bisherige Funktion als stellvertretendes Vorstandsmitglied hat Andreas Haltmayr übernommen. Gleichzeitig übernahm der 41-Jährige als Bereichsdirektor Sparkasse.direkt die Verantwortung für den medialen Vertrieb. Haltmayr ist verheiratet und hat zwei Kinder.

 

Weichenstellung bei Kreissparkasse

Die Kreissparkasse Augsburg stellt in der Chefetage die Weichen. Zum 1. Januar 2021 hat der Verwaltungsrat Dr. Wolfgang Zettl (54) zum Vorstandsmitglied bestellt – mit dem Ziel, so einen reibungslosen Generationenwechsel zu garantieren. Das betont auch Landrat Martin Sailer in seiner Funktion als Verwaltungsratschef.

Der oberste Führungskreis besteht schon länger aus fünf Mitgliedern. Vorstände sind Richard Fank (65) als Vorsitzender und Horst Schönfeld als Vize. Ab 2021 rückt nun Zettl auf. Zwei weitere Stellvertreter des Vorstandes sind der Direktor Firmenkunden Peter Mayr und Gebietsdirektor Rainer Hörath. Wie sich der Vorstand mittelfristig gestaltet, ist noch offen. Fanks Vertrag läuft noch bis 2021. Schönfeld ist nur ein Jahr jünger. Nach deren Ausscheiden in den kommenden Jahren – wann genau ist noch nicht bestimmt – könnte Zettl ganz an die Spitze rücken.

 

Robert Höck führt Kreishandwerk

 

Metallbauer-Meister Robert Höck aus Friedberg, seines Zeichens auch Obermeister der Metallinnung, wurde zum neuen Kreishandwerksmeister gewählt. Er löst Thomas Maier ab, der dieses Amt zehn Jahre inne hatte. Zur neuen Vorstandschaft gehören auch Matteo Leggio (Friseur), Vize Adolf Kugelmann (Bau), Peter Mück (Bäcker), Michael Voigt (Dachdecker), Uschi Rothgang (Maßschneiderin),  Gert Richter (Fotograf) und Konrad Sedlmeyr (Schreiner).

 

Mc-Manager Tim Hendrikx

Den Spruch „Wie der Vater so der Sohn“ mag Tim Hendrikx (29) nicht. Ja, er übernehme zwar die McDonald‘s-Filialen seines Vaters Adriaan, aber er werde  diese mit eigenen Ideen füllen. So, wie bei seiner ersten Station in Derching. 2016 übernahm er dort die Verantwortung, stellte im Restaurants Tablets bereit, verschönerte das Interieur oder ließ am Parkplatz Ladestationen für e-Fahrzeuge anbringen. Er formte eine McDonald‘s-Filiale ganz nach seinem Geschmack. Das kam an: Ein Jahr später erhielt er die Anfrage, ob er nicht auch Restaurants in Günzburg, Jettingen und Lauingen übernehmen könne.

Mit den Filialen seines Vaters verantwortet Tim Hendrikx nun zwölf Restaurants in und um Augsburg. „Mir war schon immer klar, dass ich etwas mit McDonald‘s machen werde.“ Weil Vater Adriaan Hendrikx in den 90er Jahren als Angestellter beim „goldenen M“ arbeitete, zog die Familie mehrfach um: Frankfurt, München, Chicago und wieder München. Nach dem Abitur 2009 folgte bis 2014 sein Master Studium in Brisbane (Australien).

Seit knapp fünf Jahren ist Tim Hendrikx als Franchisenehmer Teil der Fast-Food-Familie. Vom Büro in der City-Galerie steuert er täglich die Restaurants an, denn vom Schreibtisch aus könne man nichts verbessern. Für seine berufliche Zukunft mit insgesamt 750 Mitarbeitern wünscht er sich ein gesundes Wachstum. Er selbst, so Tim Hendrikx, wolle zudem noch möglichst vieles von der Welt sehen und schließlich irgendwann eine Familie gründen.

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