PSD Bank: Palus schaut aufs Geld…

. . . und wir schauen mit. Wie würde Thomas Palus, Vorstand der PSD Bank München mit Sitz in Augsburg, Finanzentscheidungen treffen, wenn es sein Geld wäre? Das wollen wir für Sie wissen. Und deswegen beantwortet uns Palus ab sofort in dieser Rubrik Ihre persönlichen Fragen zu Finanzthemen aus seiner ganz persönlichen Sicht. Unter info@augsburgjournal.de können Sie uns Ihre Fragen schicken und wir werden mit Thomas Palus darüber sprechen. Heute wollen wir mal was über seine Eindrücke der Augsburger Immobilientage hören.

AJ: Hallo Thomas, Du warst mit deiner PSD Bank seit langem mal wieder auf den Augsburger Immobilientagen. Wie war´s?

TP: Ganz ehrlich, richtig gut. Wir hatten es offen gesagt so nicht erwartet. Für uns war zwar im letzten Jahr schon klar, dass wir 2025 auf alle Fälle als Austeller auf die Messe gehen würden, aber wir haben uns auf ein deutlich verhalteneres Feedback eingestellt. Aber am Ende gab es viele gute Gespräche. Auch mit Kundinnen und Kunden der Bank, die sich sehr gefreut haben, uns mal wieder zu sehen. Ansonsten hatten wir einige Termine mit Interessenten, die teilweise mit schon sehr konkreten Finanzierungs-Vorhaben auf uns zugekommen sind.

AJ: Was stand im Fokus? Bauen, Kaufen oder Renovieren?

TP: Überraschenderweise haben wir fast ausschließlich über Wohnungs- oder Hauskauf mit den Interessenten an den Themen gesprochen. Persönlich hätte ich mehr Interesse an Modernisierung und Renovierung erwartet. Aber offensichtlich wenden sich die Menschen, die solche Projekte vorhaben, gleich direkt an ihre Bank.

AJ: Die EZB hat ja noch rechtzeitig vor der Messe die Leitzinsen gesenkt, hat sich das auf die Interessenten irgendwie ausgewirkt?

TP: Im Prinzip ja, aber leider anders als es die Besucher der Messe wohl erwartet hatten. Die meisten Banken, wenn nicht gar alle, mussten nach der Messe ihre Konditionen nach oben anpassen. Dabei haben wir Zinserhöhungen bei beispielsweise zehnjähriger Laufzeit zwischen 0,20 Prozent und
0,50 Prozent gesehen.

AJ: Und das, obwohl die EZB den Leitzins um 0,25 Prozent gesenkt hat?

TP: Die Baufinanzierungszinsen reagieren nicht direkt auf den Leitzins oder umgekehrt formuliert, der EZB-Leitzins beeinflusst die aktuellen Bauzinsen nur indirekt. Eine Reaktionskette kann zustande kommen, muss aber nicht. Und in dem Fall haben sich die Zinsen nicht am Leitzins, sondern an der Ankündigung des Staates zur Aufnahme neuer Schulden orientiert.

Immobilienkredite und Staatsschulden werden in erster Linie aufgrund ihrer langen Laufzeit über Anleihen finanziert. Kündigt der Staat neue Schulden an, vor allen Dingen in der Größenordnung wie aktuell, steigt die Nachfrage nach Anleihen und damit steigen auch die Zinsen.
Und nachdem sich der Baufinanzierungszins stark an der Rendite von Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren orientiert, gehen eben auch die Finanzierungszinsen hoch. Die zehnjährigen Anleihen des Bunds rentieren derzeit in etwa mit 2,5 bis 3 Prozent. Entsprechende Immobilienkredite kosten dann rund 3,5 bis 4 Prozent.

AJ: Ist dann überhaupt eine Vergünstigung der Bauzinsen in Sicht?

TP: Nachdem die künftige Bundesregierung entschlossen scheint, so viel Geld wie nötig an Schulden aufzunehmen, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen, wird es wohl erstmal keine Erleichterung geben. Das aber wird zu sinkender Nachfrage auf dem Immobilienmarkt führen, was möglicherweise perspektivisch zu rückläufigen Immobilienpreisen führt. Vielleicht kommt dann auf diese Weise Entlastung auf den Immobilienmarkt zurück.

AJ: Lieber Thomas vielen Dank für deine Einschätzung.

TP: Gerne, abschließend möchten wir in einer neuen Serie nun den Lesern einen Blick hinter die Kulissen unserer Bank gewähren. Den Anfang macht in diesem Monat das Finanzierungsteam der PSD Bank München mit ihrem Teamleiter
Alexander Freund. Auch genannt: Die Wunscherfüller.

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