Brauerei Ustersbach: CO2-Gewinnung über einen Ballon, der unter dem Dach hängt. Ustersbacher-Chefin Stephanie Schmid investiert.

Inmitten des Naturparks Augsburg Westliche Wälder braut die Brauerfamilie Schmid seit mehr als 400 Jahren das weithin bekannte Ustersbacher Bier. Man hält sich ans Bayerische Reinheitsgebot aus dem Jahre 1516, ins Bier kommen nur bestes Malz, feinster Hopfen, sorgsam gehütete Hefestämme und das Mineralwasser aus dem Brauereibrunnen im Herzen des Naturparks.

Jedes Jahr beteiligt sich die Brauerei an den freiwilligen Qualitätstests der DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft) und räumt hier regelmäßig hohe Preise ab, im Vorjahr wurde das Ustersbacher Urhell mit der höchsten Punktzahl Deutschlands bestes Helles 2021.

Und doch rückt das alles im Moment in den Hintergrund. Brauereichefin Stephanie Schmid: „Wir müssen uns Herausforderungen stellen, die wir bislang nicht kannten. 2020 und 2021 waren schon nicht einfach, doch wir kamen ohne zu große Blessuren durch die Krise. Wir haben sofort unsere Lager an Hilfsstoffen wie Etiketten und Verschlüssen aufgestockt und konnten so Lieferengpässe und Preissprünge abfedern. 2022 hat uns das leider nicht mehr gerettet. Wir sind jetzt ebenfalls mit den enorm gestiegenen Einstandspreisen konfrontiert und erleben Herausforderungen, wie wir sie noch nicht gekannt haben.“

Investition in Klimaschutz sichert Produktion in der Ustersbacher Brauerei

Die produzierenden Betriebe ächzen derzeit unter immer größer werdenden Lücken in der Versorgungskette. Der Mangel an Kohlensäure hat bereits etliche Brauereien gezwungen, die Produktion einzustellen. In Ustersbach ist die Lage noch etwas entspannter. Bei der Gärung von Bier entstehen Alkohol und natürliche Kohlensäure. Die Brauerei hat im Jahre 2020 einen hohen sechsstelligen Betrag investiert, um die überschüssige Kohlensäure, die nicht im Bier gebunden wird, aufzufangen. Sie sorgt dann als natürliche Kohlensäure für den Blubb in den Limonaden der Marken „wita“ und „flumi“ und wird bei der Abfüllung der Getränke verwendet.

Ustersbacher
Schnelles Helles von Ustersbacher

Brauereichefin Stephanie Schmid: „Der Kauf der Anlage im Jahre 2020 war motiviert durch den Umweltgedanken. Dass die Anlage einmal zu unserer Versorgungssicherheit beitragen wird, war in keinster Weise abzusehen. Heute sind wir froh, die doch sehr kostenintensive Anlage installiert zu haben. So können wir einen großen Teil unseres Bedarfs an Kohlensäure abdecken und sind damit weniger von den derzeitigen Engpässen betroffen.“

Ustersbacher: Getränkeherstellung mit natürlicher Kohlensäure

„Dass wir für unsere Erfrischungsgetränke natürliche Kohlensäure verwenden können und auch unsere Biere und Limonaden heute mit natürlicher Kohlensäure abfüllen, passt zu unserer Unternehmensphilosophie der umweltschonenden Getränkeherstellung. Wir sind so auch wieder ein Stück unabhängiger in Zeiten instabiler Lieferketten“, so Josef Geh, Technischer Leiter der Brauerei im Augsburger Land. (Verlagsveröffentlichung)

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