Als „Feuerwehrmann nach Karlsruhe“ – so lautet eine Schlagzeile. Und es heißt: „Münsters Generalintendant Dr. Ulrich Peters muss zu Beginn seiner letzten Spielzeit eine Doppelbelastung schultern“. Das Badische Staatstheater Karlsruhe hat ihn ab September zum Intendanten gewählt.
Der 65-jährige Peters, in Augsburg bestens bekannt als Theaterchef von 1999 bis 2007, übernimmt also nochmals eine neue Aufgabe. Für drei Spielzeiten (bis einschließlich August 2024) wirkt er in Karlsruhe, hat der Verwaltungsrat des Badisches Staatstheaters beschlossen. Peters folgt damit auf Peter Spuhler, der wegen seines umstrittenen Führungsstils vorzeitig abdanken muss.
Aktuell ist Peters Generalintendant am Theater Münster, wo sein Vertrag eigentlich noch bis zum Sommer 2022 läuft. Jetzt wird er dort noch bis zum Jahresende bleiben, das zweite Halbjahr 2021 als eine Doppelfunktion einnehmen.
„Bis zum Jahresende werde ich pendeln, das ist sicher“, wird Peters zitiert, der in Karlsruhe kein Unbekannter ist: Der gebürtige Stuttgarter war hier in den Jahren 1997 bis 1999 als Oberspielleiter des Musiktheaters und als Leiter der Händel-Festspiele am Staatstheater Karlsruhe im Einsatz.
Danach ging es nach Augsburg, wo er in acht Jahren die Besucherzahlen von 160.000 auf 250.000 Theaterfans und die Abonnentenzahl um mehr als 20 Prozent steigern konnte. Mit einer spektakulären Inszenierung von Webbers „Jesus Christ Superstar“ auf der Freilichtbühne, die während zweier Spielzeiten über 80.000 Zuschauer sahen, verabschiedete Peters sich 2007 aus der Fuggerstadt, wo er (übrigens auch unterstützt vom AUGSBURG JOURNAL) auch den Opernball im Großen Haus zu einem Event der Extraklasse gemacht hatte. Danach wechselte er ans Gärtnerplatz-Staatstheater bis zur sanierungsbedürftigen Schließung 2012. Seither hat er als Generalindendant im nordrheinwestfälischen Münster das Sagen.