Dr. Christof Trepesch hat als Leitender Direktor der Kunstsammlungen und Museen Augsburg ein Händchen für alte Meister. Und er zeigt mit der neuen Ausstellung „Barocke Bildwelten“ im Schaezlerpalais, dass er ein Herz für „verborgene“ Kunstschätze hat. Wo sonst könnte man Bilder von angebrochener Brioche und aufgeschnittener Aprikose betrachten, die den sorgfältig inszenierten Bildern von heutigen Food-Influencern verdächtig ähnlich sehen? Oder sich, wenn man von einem Raum zum nächsten flaniert, in neue Themenwelten stürzen? Knapp 50 Gemälde sind ausgestellt. „Zu sehen ist eine Auswahl an Porträts und Charakterstudien ebenso wie Stillleben. Einen besonderen Schwerpunkt bildet eine Auswahl von Bozzetti – kleinformatige Ölskizzen, die als Vorbereitung für Gemälde und Deckenfresken dienten“, erläutert Trepesch.
Barocke Bildwelten im Schaezlerpalais: Julia Quandt ist das Mastermind
Kuratorin Julia Quandt ist quasi das Mastermind hinter der Ausstellung. Sie hat knapp 50 Gemälde aus dem Bestand der Kunstsammlungen ausgewählt. Viele der ausgestellten Bilder waren in früheren Ausstellungen zu sehen, oder sahen nie, selten oder seit langem nicht mehr das Licht einer Vernissage. Dazu kommen Schenkungen oder neu erworbene Schätze.
Apropos: Der „Augsburger Geschmack“ stand im 17. und 18. Jahrhundert nicht für FCA, Puppenkiste oder Kahnfahrt – sondern als Synonym für den deutschen Rokoko. Denn Augsburg war damals laut Stadt eines der führenden Kunstzentren Europas, in Deutschland die Nummer eins. Es zog viele Künstler an. Die Reichsstädtische Kunstakademie war damals eine der Top-Adressen für die Ausbildung von Künstlern.
Die Ausstellung läuft von 31. März bis 27. August, täglich außer Montag 10 bis 17 Uhr.
Einen Vorgeschmack gibt es hier in einer Bildergalerie:
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