Hat sie den Durchbruch geschafft? Auf diese Frage reagiert Marlene Hoffmann mit einem „Puh“. Und ergänzt: „Aber ich lebe in New York, fühle mich hier richtig, habe einen großen Freundeskreis. Ich bin zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und sehr busy.“ Ihr Engagement am Off-Broadway sei schon ein kleiner Meilenstein, sagt die 33-Jährige im Gespräch mit dem Augsburg Journal. Dort ist sie als Stage Managerin in „Life&Slimes of Marc Summers“ zu sehen, einer Show mit der Nickelodeon-Ikone aus den 90ern. Hoffmann kann schon eine erste Bilanz seit ihrem Umzug im August 2022 ziehen: Das US-Theater sei „sehr viel zielorientierter“ als in Deutschland. Denn in den Staaten ist man mangels staatlicher Förderung auf den finanziellen Erfolg eines Stücks angewiesen.

Bis 2020 sah man Marlene Hoffmann am Staatstheater Augsburg – Ex-Kollegen in NYC willkommen

Doch die gebürtige Freiburgerin kennt auch die deutsche Art, Theater zu machen: Bereits während des Studiums an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main gastierte sie am Schauspiel Frankfurt, auch Saarbrücken, Marburg und Regensburg waren Stationen. Und das Staatstheater Augsburg. Von 2016 bis 2020 war die Schauspielerin unter anderem in „Das Kind träumt“ und der „Rocky Horror Show“ auf der Freilichtbühne zu sehen. Das sei schon ein Vorgeschmack auf das gewesen, was sie jetzt in den USA macht. Aus Augsburg hat sie auch das Ensemble in sehr guter Erinnerung behalten. „Die sind auch immer in New York willkommen!“, betont Hoffmann. Natalie Hünig und Patrick Rupar haben etwa bei einem New York-Besuch mal bei ihr vorbeigeschaut.

Ein Ausschnitt aus dem Kurz-Horrorfilm „Winder“ mit Marlene Hoffmann.


Hoffmanns erster Eindruck der Millionenmetropole: „Krass, das ist genau so, wie ich mir New York vorgestellt habe!“ Sie zeigt im AJ-Videogespräch auf die Wand hinter sich: Backstein, wie in den US-Serien. Die Touri-Klassiker hat die Schauspielerin schon in der ersten Woche abgehakt, und genießt ihr Leben in Brooklyn-Bushwick. In Brooklyn sind nicht nur viele Filmstudios angesiedelt, auch Promis laufen der Deutschen öfter über den Weg: Mike Myers („Austin Powers“), Jessica Chastain oder Brendan Fraser mit Hund im Arm. „Und Neil Patrick Harris ist aus dem Club gekommen, als ich reingegangen bin.“ Inzwischen sei sie selbst aber so daran gewöhnt, dass sie die Stars auch nicht anspreche.

Marlene Hoffmann: demnächst im “Tatort” – und noch länger in den USA

Wenn sie nicht gerade irre busy ist, zieht es Hoffmann mit Freunden in eine Bar, auf ihr Dach, wo man die ganze Skyline sieht, oder sie kümmert sich um ihre Katze, die im Gespräch durchs Bild huscht. Deutschland hat die Schauspielerin noch nicht komplett den Rücken gekehrt: Ende März drehte sie für den „Tatort“ im Schwarzwald, möchte sich aber auf die Staaten konzentrieren. Dort sei die Energie ganz anders, „man lebt für den Film und alles ist ‚the next big thing‘“, erzählt Hoffmann. Alles sei größer, auch Make Up und Special Effects.
Dort drehte sie zum Beispiel den Kurz-Horrorfilm „Winder“. Fünf Filme mit der Deutschen laufen bald auf den Festivals. Ursprünglich wollte sie ein Jahr in den USA bleiben, inzwischen ist sie schon weit länger dort. Und Marlene Hoffmann hat vor, erst mal zu bleiben. Eine Rolle auf Englisch im amerikanischem TV wäre ihr nächstes Ziel: „Es läuft gerade zu gut, dass ich wieder zurückgehe.“

KEINE AUSGABE MEHR VERPASSEN

Erfahren Sie als Erster, wenn unser neues Magazin veröffentlicht wird – exklusiv vor allen Anderen!