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Freitag, 26. Juli 2024

Geister-Trams

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Corona führt zu dramatischen Einbrüchen der Fahrgastzahlen

Eine Momentaufnahme – Freitagnacht gegen 22.30 Uhr: Der Königsplatz ist nahezu menschenleer: Busse und Trambahnen fahren ein, vereinzelt steigen Fahrgäste aus, ein oder um. Bei Abfahrt sind in der Straßenbahn Linie 1 nach Lechhausen immerhin fünf Leute, in der 2er nach Kriegshaber drei Personen. Der Bus der Linie 32 hat einen einzigen Fahrgast an Bord. Kein Wunder. Ab 21 Uhr gilt eine Ausgangssperre in Bayern und Augsburg gleicht einer Geisterstadt. Dennoch fahren Busse und Straßenbahnen noch weiter bis 0 Uhr – viele von ihnen sogar komplett leer.


„Auch wenn unsere Fahrzeuge zugegebenermaßen nur sehr dürftig gefüllt sind, werden wir den Service für die Menschen, die ihn dringend brauchen, um von der Arbeit nach Hause zu kommen, weiterhin aufrechterhalten“, erklärt Stadtwerke-Sprecher Jürgen Fergg auf Anfrage der SoPress. Im Besonderen weist er auf das Personal in Pflegeheimen, medizinische Mitarbeiter des Uniklinikums und Arbeiter in den großen Industriestandorten der Fuggerstadt hin, die im Schichtbetrieb ihren Dienst leisten und sich ihre Arbeitszeiten nicht aussuchen könnten.
Auf den FFP2-Maskenzwang angesprochen berichtet Fergg, dass die neuesten Vorgaben sich bisher nicht auf die Fahrgastzahlen ausgewirkt hätten. Dennoch, der Schwund an Menschen, die Bus und Tram nutzen, ist teils dramatisch zurück gegangen. „Im gesamten Jahr 2020 hatten wir circa 40 Prozent weniger Fahrgäste zu verzeichnen“, zieht der Sprecher Bilanz.
Besonders stark litt die Auslastung im ersten Lockdown, als 80 Prozent der Kunden im öffentlichen Nahverkehr ausblieben. Doch auch zum aktuellen Zeitpunkt wählen 70 Prozent lieber andere Verkehrsmittel oder bleiben ganz daheim.
Übrigens, am Montag, 25. Januar, endet die von Ministerpräsident Markus Söder ausgerufene „Kulanzwoche“ für das Tragen von FFP2-Masken. Dann müssen endgültig von allen Fahrgästen solche Masken getragen werden. Ordnungsdienst und Polizei können Verstöße mit Bußgeld ahnden, die Kontrolleure der swa müssen Personen ohne FFP2-Masken des Fahrzeugs verweisen.
In Augsburg würde laut Fergg die Maskenpflicht aber seit jeher sehr gut eingehalten. Am vergangenen Donnerstag war nur noch etwa ein Prozent ohne FFP2-Maske im Öffentlichen Nahverkehr unterwegs, das hätten die Kontrollen ergeben.
Apropos Kontrollen: Der SoPress-Reporter, der in der Freitagnacht kurz in der City unterwegs ist, wird am Moritzplatz von zwei freundlichen Mitarbeitern des städtischen Ordnungsdienstes überprüft. Er darf aber gleich weiterziehen, nachdem er die nötigen Presse-Genehmigungen und eine Foto-Erlaubnis der Stadtwerke für Aufnahmen in den Fahrzeugen wie an den Haltestellen vorweisen kann. Ja, Ordnung muss sein!

 

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